Hey, danke dir.
Ja, ich bin perfektionistisch, was manchmal zu übertriebener Härte führt. Aber ganz ehrlich: Ich hab mit 17 angefangen zu trainieren. Damals waren wir einfach 4 Klassenkameraden, die Gas gegeben haben. Ich bin der Einzige, der nicht wegen Beruf, Familie, Party oder sonstwas aufgehört hat. Ich geb seit fast 20 Jahren hart Gas und verbessere mich ständig, weil ich es WILL und von mir fordere. Hätte ich wie die anderen aufgegeben, als es daran ging, seine Ernährung gut zu gestalten (nicht nur Mecces und fässerweise Bier), kochen zu lernen, trotz Wechselschicht wenigstens 3 Mal pumpen zu gehen, immer wieder an seiner Technik zu arbeiten und sich theoretisch weiterzubilden - dann würde ich genau wie die jetzt noch mit 60 kg Lebensgewicht in irgendeiner Uni darüber rumjammern, dass immer nur die Muskulösen die besten Weiber abkriegen. Nee, scheiß drauf: Ich hab zwar mit 20 - 25 auch ordentlich Party gemacht, aber höchstens 1x Absturz die Woche und unter der Woche habe ich eiweißreich und hochkalorisch gegessen und mir eben nicht das "Feierabendbier" angewöhnt, dass im Laufe von 20 Jahren zu nem täglichen Sixpack geworden ist (ihr glaubt nicht, was Normalos SAUFEN!!!) - oder bin zu nem "Whisky-Kenner" geworden, nur um meinen latenten Alkoholismus zu verdecken.
Mit Sicherheit bin ich kein Kind von Traurigkeit, aber ich habe gelernt, meine "Sünden" auszugleichen - und spätestens ab 30 nicht mehr so zu sündigen, dass man ne ganze Woche damit verbringen muss, das Wochenende auszugleichen. Meine Altersgenossen (25 - 40 Jahre) trinken jeden Samstag literweise Cuba Libre - ich kann und will mir einfach nicht wöchentlich ne Pulle Weißen und anderthalb Liter Cola drücken - zusätzlich zur Bratwurst und Chips. Meine Jungs hämmern sich 4000 - 6000 kcal an nem Samstagabend rein ... wie will man das je ausgleichen? Zum Glück bin ich in dieser Mischpoke aber nicht allein - mit mir ist immer noch ein Freund, der mit 44 Jahren im letzten Jahr Europameister im Drachenboot geworden ist - der ernährt sich auch klasse und trinkt höchstens mal 3 Bierchen oder Radler mit. Leistungsmäßig hat er das Niveau eines 20-jährigen, aber keiner nimmt ihn sich zum Vorbild. Suff und Völlerei sind so dermaßen zum gesellschaftlich anerkannten Stressausgleich geworden, dass man eher noch dumm angekuckt wird, wenn man nicht mitfrisst und -säuft.
Naja, aber um auf deinen Kommentar zurückzukommen: Ich gönne mir doch das ganze Jahr über. 6 Wochen eiserne Disziplin sollten drin sein - und ich hab mich einfach darüber geärgert, dass ich den Stress mit Essen kompensiert habe. Ich habe nicht "genossen" - ich habe unkontrolliert kompensiert, meinen Stress weggefressen. Aber jetzt, nach ein paar Tagen, kann ich sagen: es hat dem Ziel nicht geschadet. Die Form ist meeeega - für nur 2 Wochen Diät hat sich extrem viel getan. In der Pose "Bauch und Beine" sieht man deutlich die freigelegten seitlichen Bauchmuskeln. Eigentlich bin ich so stolz auf meine Form, dass ich überlege, hier mal Fotos zu posten - entgegen meiner eigentlichen Pflicht, nichts Persönliches im Internet zu zeigen. Mal kucken.
Aber es ist auch hart erarbeitet. Meine Laune ist ziemlich im Keller und ich krieg öfter gesagt, ich hätte mich verändert, wäre niedergeschlagen oder würde nicht reden. Stimmt auch, leider. Samstagabend war noch ne Freundin zu Besuch und meine Frau und sie haben die ganze Zeit Kekse und Pralinen genascht - während mir nur das Wasser im Mund zusammenlief. Und dann Mitternacht schön über zu enge Hosen rumjammern
Aber was man wirklich lernt: Essen zu genießen! Mittags gab´s Dorade mit Erdnuss-Kokos-Sauce, abends dann Hähnchenbrust mit Chilinudeln. Mega-Gut!
Und zu meinem Glück kann ich auch in meiner Dienststelle trainieren - die wird niemals geschlossen
Heute aber nochmal zu Hause:
15.3.
Kraftkreis 30 min/ 5 Runden:
10 x AbWheel
6 x Klimmzüge +5 kg
15 x Liegestütze
15 x Kniebeuge
10 x KH-Curls 25 kg
20 x Pull Aparts
Leider nur etwas über 300 kcal ...