Was empfiehlst du einem Anfänger? Bei mir sind die Kraftwerte ja gering und da macht für mich dein Plan den du mir gegeben hast Sinn. Aber sonst voll auf Leistung oder eher so Bodybuildingmässig?
Einem Anfänger empfehle ich immer, zunächst den Spaß an der Sache zu bewahren (ist wichtig für Langzeitmotivation). Wenn du siehst, dass du Erfolge hast, musst du dir um Motivation keine Sorgen mehr machen. Es ist wie ein Aufbau: das Fundament ist die Technik, Ernährung, Motivation und Regeneration. Wenn das halbwegs stimmt, kannst du auf Leistung gehen. Das übergeordnete Ziel ist also Leistung, man muss nur zusehen, auch genug ins Fundament zu investieren.
Ich denke das viele (das geht auch mir so) Angst haben dass mehr Gewicht eine höhere Verletzungsgefahr bedeutet.
Das hatte ich nie. Mir war immer bewusst, dass ich für außergewöhnliche Fortschritte Risiken eingehen muss. Angst behindert alles. Es gibt auch zu viel Vernunft und Vorsicht - und wenn man im Alltag zu Übervorsichtigkeit neigt, kann Kraftsport auch dabei helfen, mutiger zu werden. Das Leben hält immer Herausforderungen bereit, an deren Bestehen man wachsen kann. Und je mutiger und risikobereiter man wird, umso höher werden die Herausforderungen.
Wenn mich jemand fragen würde, was meine wichtigste Lebensphilosophie ist, würde ich antworten: Der Weg ist da, wo die Angst ist. Meine Mutter hat ne Angststörung, welche sie (unbewusst) auf meine Schwester übertragen hat. Ich konnte bis zu einem Alter von 10 nicht schwimmen und Rad fahren, weil ich zu viel Angst hatte. Aber irgendwann hat es Klick gemacht und ich bin in jede erdenkliche Gefahrensituation reingegangen, weil ich wusste: Bekämpfst du jetzt deine Angst nicht, wirst du als angstgestörtes Wrack enden. Während meine Schwester z.B. also eingeschlossen in ihrem Zimmerchen irgendwas studiert hat, was "später mal ganz sehr gesucht wird", bin ich sofort von zu Hause ausgezogen, hab mich geprügelt, bis zur tagelangen Besinnungslosigkeit gesoffen, hab mich Kälte, Hunger und Einsamkeit ausgesetzt, immer das Maul aufgerissen und mich mit irgendwem angelegt, hab früh geheiratet und war genauso schnell wieder geschieden, war auf Abenteuertrips in Jordanien, Syrien und der Ukraine, musste in Kroatien mal betteln, weil ich keine Kohle mehr hatte
D) und bin völlig zugekokst auf der Verabschiedungszeremonie meiner Spezialeinheiten-Grundausbildung aufgewacht, ohne zu wissen, wie ich dahingekommen bin und welcher Tag überhaupt ist.
So leid mir manche Sachen im Nachhinein tun und so sinnlos, wie ich mich manchmal selbst in Gefahr gebracht habe: Ich hab was zu erzählen. Ich hab keine Vorurteile gegenüber Fremden, weil mir schon ganz oft im Ausland geholfen wurde. All das hat mich persönlich weitergebracht und ich kann im gesetzten Alter
D) auf meine Erfahrungen zurückgreifen. Meine "vernünftige" Schwester hingegen hat mit 30 eine Lebenskrise. Sie ist nie ihren Träumen gefolgt, sondern immer ihren Ängsten. Und das holt sie jetzt ein. Also lässt sich aus meiner Perspektive sagen: im Zweifelsfall kämpfe gegen das, wovor du Angst hast!
Ach ja noch was anderes: wehe du sagst mir nochmals ich bin ungeduldig du bist ja genau so :lachen:
Genau deswegen sag ich es ja: Weil ich selber weiß, wie es ist und warum es behindert. Ich rate es aus Erfahrung, nicht aus leblosem Faktenwissen.