das hört sich richtig an, aber...
kurt schrieb:
liebe susi,
schade, dass die suchfunktion nicht das "alte" archiv inkludiert, darin würdest du nicht nur einen thread zu diesem thema lesen können.
fakt ist: wenn man malassimilationszustände (malabsorption und maldigestion aufgrund von dünndarm- und/oder pancreaserkrankungen als eindeutig pathologische zustände, evtl. noch eine ausgeprägte laktose- oder fruktosemalabsorption bei ansonst gesunden), eine manifeste schilddrüsen über- oder unterfunktion sowie chronisch konsumierende erkrankungen außer acht lässt - was in einem fitness-forum durchaus angebracht ist - so gibt es keine signifikanten unterschiede in der "futterverwertung". die häufigkeit des stuhlgangs sagt diesbezüglich nichts aus. die makronährstoffe werden im dünndarm resorbiert und gelangen dann via darmgefäße und pfortader zur leber als zentrales stoffwechselorgan (ausnahme: die langkettigen fettsäuren gelangen über die lymphe ins venöse system).
wenn es individuelle unterschiede in der "energieausbeute" gibt, dann dürften diese in der unterschiedlichen aktivität der sog. UCP's (uncoupling proteins) liegen. aber auch das kann nicht als "entschuldigung" bzw. "sündenbock" für eine "unerklärliche" gewichtszuname (genauer, speicherung von körperfett) angeführt werden. was "mipooh" schreibt, ist nonsens. und auf hannes' posting habe ich ihm schon privat geantwortet - wenn er meine antwort in diesem thread präsentiert hätte, hätte ich jetzt nicht zu antworten brauchen. aber du weißt ja - manche wollen nur die antworten hören, die sie gerne hören wollen...
lg, kurt
kurt, Deine Aussagen - und damit auch die Mehrheitsmeinung des Forums - hört sich plausibel an und ich glaube auch, daß sie medizinisch korrekt ist. ich bin an und für sich auch ein eher analytischer Mensch (Informatiker) und eher geneigt, einer guten Theorie zu glauben, als diese durch praktische Beispiele in Frage gestellt zu sehen.
dennoch, es gibt immer wieder Gegenbeispiele zu einzelnen hier gemachten Aussagen, die von Dir [/Euch] nicht plausibel in den wissenschaftlichen Kontext eingegliedert werden sondern denen i.d.R. leichhin widersprochen wird (ist nicht so, kann es nicht geben, stimmt nicht, täuscht sich selbst,...) meiner Ansicht nach schadest Du damit Deiner an sich richtigen Aussage.
in diesem Fall geht es mir nicht darum, einen irgendwie gearteten Stoffwechsel als Entschuldigung für eigene Unzulänglichkeiten vorzubringen, sondern darum, daß ich Personen kenne, die eine Ernährung betreiben, die sie nach den physikalischen Gesetzen in Reinform das Doppelte wiegen lassen müßte
und die gerade keinen Sport treiben, ja geradezu bewegungsabstinent sind. es wäre schön, solche empirischen Beispiele in die Theorie eingliedern zu können anstatt nur die Korrektheit der Beobachtung anzuzweifeln.
solche Personen kennt, denke ich, fast jeder von uns - sie sich nicht die Regel, bei weitem nicht - aber sie sind auch nicht alle 'krank'.
eines meiner Beispiele ist ein Freund, der mit 1,70/55kg/männlich konsequent mehr aß als ich (186/damals 88kg/männlich) und auch gerne dem Alkohol zusprach und der zwischen den umfangreichen Mahlzeiten z.B. beim (leichten) Sport (z.B. 1/2 Stunde Inliner) immer jammerte, er müße jetzt
sofort eine Currywurst essen, er könne einfach nicht mehr, er sei 'ausgebrannt'. wir sind damals dann beide kurzzeitig ins Fitnessstudio gegangen - ich wollte abnehmen, er wollt verzweifelt zunehmen.
ein anderes, weibliches, Beispiel wohnt heute in meiner Nachbarschaft. hier ist der Begriff von der 'Bewegungsabstinenz' wirklich angebracht. gleichzeitig wird Nahrung konsumiert, die ich am Tag nicht in mich reinbekäme - von morgendlicher Torte über viel Fleich am Abend und Pudding nachts vorm Fernseher ist alles dabei. trotzdem hat sie eine Figur, die zwar eine nur durch Sport zu erlangende Straffheit und Spannung vermissen läßt, aber durchaus landläufig als 'schlank' bezeichnet würde.
wenn ich nun Bekannten gegenüber meine Erkenntnisse über Energiebilanz etc. ausbreite werde ich mit solchen Gegenbeispielen konfrontiert. es scheint mir daher nur angemessen, daß ich auch meine 'Quelle', die Urheber dieser Lehre, mit denselben Fragen konfrontiere. wie gesagt, kurt, ich stelle keine Deiner Artikel in Frage - dazu bin ich auch überhaupt nicht kompetent - für mich und meinen Körper funktioniert das auch alles und ich lebe gut mit den Anleitungen aus diesem Forum / aus Deine Artikeln; dennoch kann ich die beobachteten Gegenbeispiele, die für eine größere Varianz in der Verwertung von Nährstoffen sprechen nicht ignorieren. meine Intention ist nicht, Dir zu widersprechen, sondern mein Wunsch ist es, eine Erklärung für diese Beobachtungen zu erhalten um auch in eigenen Diskussionen mit Dritten das Werzeug zur Hand zu haben, Deine Aussagen zu untermauern.
Gruß und Dank,
Poldi