So,
nachdem ich wieder einigermaßen fit bin, gibt es die Berichte der letzten beiden Touren. Mehr ist noch nicht daraus geworden, da die Zeit nach den Klausuren und vor dem Semesterbeginn doch eher mit anderen Dingen belegt war.
Letzte Woche Mittwoch sind Kolja und ich wieder Richtung Holland gezuckelt. Geplant war irgend eine relative kurze Strecke mit vielen kleinen Stichen. Die ersten 15km waren trocken, vor dem Eyserbosberg hat es dann aber mit regnen angefangen. Das hat dann auch nicht mehr aufhören wollen, und man war ganz nass.
Die Tour ging dann weiter, Schweiberg, Camerig, Keutenberg, Dreiländerecke, also eigentlich alle schwierigeren Anstiege in Holland wurden von uns mitgenommen. Am Dreiländereck habe ich dann auch gemerkt, dass die Erkältung noch in den Beinen steckte und ich musste Kolja, der immer noch 25kg mehr auf die Waage bringt ziehen lassen und er war ne ganze Ecke eher oben als ich. Als ich dann zu Hause war, haben die Beine auch gebrannt und ich saß dann nur noch unter der Dusche. Die 90 Minuten Schlaf danach haben mir zum Glück wieder die nötige Energie für den Grillabend/nacht gegeben.
Die nächsten 3 Tage sollten dann Regeneration mit viel Hopfen und Malz sein, nicht im Sinne des ausgezeichneten Sportlers, aber als nicht Leistungssportler möchte ich ja mein Leben auch nicht nur nach dem Sport ausrichten.
Am Sonntag war dann die RTF in Aachen-Brand vom Linterter Verein geplant. 9 Uhr wollten wir starten, das hieß für mich um 7 Uhr aufstehen. Nach einem Quarkfrühstück gings dann auch die gut 10km nach Aachen-Brand zum Einfahren. Dort habe ich mit Kolja auf die 4 Mitfahrer gewartet und derweil ein großes Stück Bienenstich verdrückt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Dann ging es kurz nach 9 auf die Strecke, und zu zweit mit der Mallorca-Frau (die 1600km in 2 Wochen runtergeradelt hat
) in den Wind, Pulsbereich am oberen GA2-Ende, also gute 160-165 Schläge. Nach 10km wurden wir dann abgewechselt, und von hinten haben sich noch einige Radler angehängt, so dass unsre Gruppe bald 20 Mann stark war. Das hat sich angefühlt wie im Rennen, super viel Windschatten, aber man musste echt aufpassen keinen Sturz zu bauen. Nach 20km kam dann auch schon die erste Verpflegungsstation. Schnell 3 halbe Frischeiwaffeln, 2 Becher Eistee und 1 Stück Banane reingeschoben, bevor es dann auch wieder weiter ging. Kurz darauf kam ein längere Anstieg mit idealen Prozenten für mich, wie ich fand. Nachdem ich vom Ende der Gruppe auf die ersten 2 aufgerollt bin, und mich bei Puls 190 noch in einem guten Zustand befand, wollte ich doch mal testen was ging und hab den Rest kurzerhand stehen gelassen. Ein paar 100m weiter war der Puls dann bei 198, was somit mein neuer Maximalpuls ist, nachdem dieser im letzten Jahr bei 196 Schlägen rangiert ist. Ich habe mich dann brav wieder aufrollen lassen und dann ging es mit zwischenzeitlichen Motivationsproblemen bei 2 Mitfahrern auf zur 2.Verpflegungsstation. Hier gab es dann für mich wieder 2 Becher Eistee, 4 halbe Waffeln und das gute Stück Banane. Die Gruppe, die uns bis dahin begleitet hat, alle vom selben Verein sind dann ein paar Minuten eher weiter als wir, da wir von nun an erstmal etwas langsamer machten mussten. Wir wollten uns nicht teilen, nur der Geschwindigkeit wegen.
Dieser Abschnitt war völlig unspektakulär, lediglich der starke Gegenwind bereitete uns einige Probleme.
An der 3.Station haben wir dann die andere Gruppe wieder getroffen. Die sind aber schon los, als wir gerade ankamen. Diesmal hab ich mir 5 oder 6 halbe Waffeln gegönnt, 5 Becher Eistee und wieder das Stück Banane. Vermutlich hab ich etwas zu wenig getrunken in der Zwischenzeit, ich hatte da jedenfalls Durst. Dann hat es auch leider mit regnen angefangen, und wir musste dann bei richtig schlechten Bedingungen, die Wind und Regen mit sich bringen, die restlichen 40km pedalieren. Führungsarbeit hab ich nur noch kurz nach der 3.Station geleistet, dann waren die anderen dran. Flachland ist eben nicht mein Revier. An einem Anstieg waren wir dann von 6 Leuten vorne nur noch 3, ob musste ich dann aber mein Geschäft erledigen, so dass man das mit dem Warten gut vereinbaren konnten. Einer hat sich dann auch an dem Punkte (nach 90km) verabschiedet. Er war noch nicht so gut im Training und war tatsächlich richtig platt. Ich glaub den seine Speicher waren leer, so wie er am dem Anstieg ausgesehen hat. Puls war dann auch schon zu niedrig bei ihm, da ging nix mehr.
Dann sind wir also noch zu 5. weiter und haben die alte Gruppe wieder aufgerollt, und sind durch eine echt unsaubere Straße gekommen, bei der es mich dann richtig einsaut hat. Da kam auch schon nach 104km das Ziel, an dem ich mir nochmal ein großes Stück Nusskuchen und einen kleinen Kaffee gegönnt hatte. Wir sind dann noch die restlichen 10km bis Aachen locker auspedaliert. Die Sonne hat dann die Arbeit zum trocken werden übernommen.
Nach diesen 125km war ich dann auch bereit für die Dusche und froh, dass der Tag halb rum war. Allerdings war es ein erstaunlich gutes Gefühl.
Die Strecke wurde laut meinem Tacho in knapp unter 5 Stunden absolviert, klingt nach nicht viel, allerdings war es objektiv ziemlich anstrengend (Durchschnittspuls bei 153). Zur Halbzeit war der Schnitt irgendwo bei 29, die Bedingungen müssen also ihren Anteil beitragen haben.
Morgen geht es dann wieder auf eine Tour durchs Mergelland mit allen wichtigen AGR-Bergen (Amstel Gold Race).
Gruß,
Herwig