mipooh schrieb:
Schwarzweissmalen macht auf die Dauer kleinkariert...
Wenn man mal überlegt, dass ein Mehr an nur 100 Kalorien, die zB durch eine andere Körpertemperatur, einen trägeren oder schnelleren Darm, eine bessere oder schlechtere Energieverwertung zustandekommen, im Jahr bereits 5 Kilo ausmachen können, also in 10 Jahren 50 kg, dann sollte man doch vorsichtiger mit Werturteilen umgehen. Bei angenommenen 2500 Kcal lediglich eine Differenz von 4%. Gehen wir auf 50 Kcal runter, dann braucht es für 50 Kilo eben 20 Jahre...".
... und diese 100 kcal am Tag soll man nicht in der Lage sein einzusparen bzw. noch besser über Bewegung auszugleichen?
Hochrechnungen dieser Art auf 1 oder gar 10/20 Jahre sind ja wohl unrealistisch, da man sich während eines Zeitraumes schließlich beobachtet und schon in relativ kurzer Zeit die Notwendigkeit zur Verhaltensänderung erkennen kann!
mipooh schrieb:
Wenn aber diese Unterschiede zwischen Menschen ignoriert werden, dann entsteht ein völlig falscher Eindruck von Selbstdisziplin oder Mangel daran.
Viele derer, die eben relativ leicht schlank werden, haben wenig Grund sich darauf etwas einzubilden. Das verschärft nur unnötig "den Wettbewerb".
Ich kann dich beruhigen: Ich habe in einen nunmehr 57 Jahren ziemlich viele Höhen und Tiefen des Lebens in praktisch allen Lebensbereichen (privat, beruflich) erlebt - übrigens auch gesundheitlich. Ob ich nun selbst ein sogenannter "guter oder schlechter Futterverwerter" bin, weiß ich nicht, wohl aber habe ich auch schon für mich beklagenswerte Zeiten erlebt, in denen ich große Schwierigkeiten hatte, mein Gewicht unter Kontrolle zu bekommen. Irgendwann habe ich es dann aber doch noch mit sehr großem Kraftaufwand (Prioritäten setzen - Disziplin!) geschafft, die notwendigen Schritte zu tun, um hier Abhilfe zu schaffen. Dabei war der Spass am Sport am Anfang eher begrenzt - aber ich habe mir Ziele gesetzt, die ich konsequent verfolgt habe (6x die Woche mindestens jeweils 1 Stunde Sport mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3600 kcal/Woche), und dass neben einem verantwortungsvollen Ganztags-Job.
Dass ich am Anfang (die ersten 3 Monate) daneben mit nur ca. 1200 kcal
/Tag Nahrungsaufnahme auskommen wollte, verschärfte natürlich die Situation, hatte aber für mich den Vorteil, dass es mir schon während der 3 Monate gelang, 15kg Ballast abzuwerfen. Ob das nur Fett war, will ich hier gar nicht behaupten; es steht jedenfalls fest, dass meine Leistungsfähigkeit (Watt/kg) schon in diesem Zeitraum dramatisch gestiegen ist. Danach bei wieder normaler Nahrungsaufname und weiterer Steigerung der durchschnittlichen Trainingsdosis (da war dann der Spaß am Sport geweckt), kam natürlich eine weitere bedeutende Leistungssteigerung hinzu.
Z.Z. ist es für mich überhaupt kein Problem, mein Gewicht zu halten (BMI 22 - ca. 17% Körperfettanteil - davon 10% subkutan). Mein Lebensgefühl hat sich um 100% gesteigert, was sich auch positiv auf Beruf und Familie auswirkt!
Meine Frau (55 Jahre) hat
trotz "überstandener" KHK-Krankheit (2 Bypässe) ähnliche Erfahrungen gemacht und kann heute eine Halbmarathon-Zeit von ca. 2 Stunden laufen!
Also, Benachteiligungen müssen keineswegs bedeuten, dass man ihnen immer hilflos ausgeliefert ist - man muss allerdings immer wieder mit sehr viel Kraft dagegen ankämpfen.
Wolfgang