Michael R.
New member
ich bin auf ironsport über einen interessanten thread gestolpert, in dem es um ht geht. ein user (blackenslaver) hat wohl außerhalb des forums auch kurt dazu befragt. kurt hat blacky dann an einen spezialisten verwiesen. letztlich wurde dann auch noch bei dr. schmidtbleicher nachgefragt. ich poste mal den beitrag des users, weil dort interessante dinge über ht und die wichtigkeit von microtrauma für ht nachzulesen sind.
der ganze thread ist hier nachzulesen:
http://www.ironsport.de/forum/viewtopic.php?t=29411&postdays=0&postorder=asc&start=105
blackenslaver666 schrieb:Jo, hat er. Der konnte mir aber keine Antwort geben, hier ist sie:Eisenhauer schrieb:was ist nun das ergebniss der diskussion, hat sich blacky nun auch mit dem von kurt empfohlenen spezialisten in kontakt gesetzt :?:
Sehr geehrter ...,
mein Kenntnisstand entspricht dem Ihrigen. Ich bin jedoch kein Muskelphysiologe um mir ein kompetentes Urteil erlauben zu können.
Mit den besten Grüßen - Best regards
Univers. Prof. Dr. phil. Jürgen Freiwald M.A.
i.a. Marco Schmidt
Dienst - Office
Bergische Universität Wuppertal - University of Wuppertal
Fuhlrottstrasse 10
D-42097 Wuppertal
Germany
Dr. Schmidtbleicher hat mir zweimal geantwortet:
Sehr geehrter ...,
bezugnehmend auf Ihre Anfrage vom 20.1. teile ich Ihnen Folgendes mit:
zu Frage 1
Wird ein Muskel im gedehnten Zustand trainiert, so ist zumindest für den M. Sartorius des Frosches nachgewiesen, dass es zu einer Vermehrung der Sarkomere in Längsrichtung kommt. Der Nachweis beim Menschen ist aus ethischen Gründen bisher nicht erfolgt.
Die Arbeiten gehen zurück auf GOLDSPINK 2003.
zu Frage 2
Beim Hypertrophietraining entsteht durch additive Auslastung ein biochemisches Milieu im Muskel, das dafür sorgt, dass sich die Bindungsdauer des Aktomyosinkomplexes verlängert. die alten und schwachen Sarkomeren werden dadurch von den jüngeren und leistungsfähigeren zerstört und werden in einem Zeitraum von 8 bis 15 Tagen neu gebildet. Ein trainierter Muskel ist demnach immer - biologisch gesehen - jüngerer Muskel. Ohne Mikrotraumata keine Hypertrophie.
Je trainierter eine Person ist, umso geringer ist die Anzahl der zerstörten Sarkomere, weshalb ein "Muskelkater" dann auch nicht mehr zu spüren ist.
zu Frage 3
Hyperplasie ist für den Menschen nicht nachgewiesen. Aus physiologisicher Sicht ist Hyperplasie eher unwahrscheinlich, da zusätzlich zur neuen Muskelfaser auch neue motorische Endplatten, Kapillaren etc. entstehen müssten, was energetisch viel aufwändiger wäre als eine Hypertrophie.
Ich hoffe, Ihnen mit meinen Ausführungen geholfen zu haben, und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Schmidtbleicher
Sehr geehrter ...,
die Referenz zu GOLDSPINK ist: KOMI, P. (Ed.), Strength and Power in Sports, Blackwell Scientific Oxford, 2003. In diesem Buch befindet sich der Beitrag von GOLDSPINK und Mitarbeiter.
Ich habe am Mittwoch eine Unterhaltung mit einem Kollegen von Ihnen geführt am Tag der Krft in Köln. Am einfachsten wäre es, wenn Sie sich dort informierten.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Schmidtbleicher
Er hat mich dabei an Solos, einen Sportstudenten (und hier ebenso Member) verwiesen, der an der Uni Köln studiert. Dort hielt der Dr. einen Vortrag über KT und die beiden konnten ein 15minutiges Gespräch führen. Hier die Aussagen von Solos bzgl. Schmidtbleicher's Aussagen:
Solos schrieb:hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit ihm. Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Herr Schmidtbleicher ein sehr netter und vor allem hilfsbereiter Mensch ist. Sein Vortrag war absolute Spitze, mit das beste was ich bis jetzt gehört habe (auch wenn es für mich nichts neues gab, da er nur über Grundlagen gesprochen hat, war für Grundstudies).
Insgesamt habe ich etwa eine Viertel Stunde mit ihm gesprochen. Als ich ihn bezgl. exzentrischem Krafttraining und sarkomergenese in Serie gefragt habe, hat er richtig losgelegt. Dabei hat er sehr viel interessantes erzählt, dies hier widerzugeben würde den Rahmen sprengen, außerdem muss ich gestehen, dass er so viel erzählt hat, das ich gar nicht alles behalten konnte-> Informationsflut.
Ich fasse mal seine Aussagen ganz knapp zusammen, du hast ja seine Mail. Er dachte im übrigen zunächst ich sei du, habe dann gesagt das du ein "bekannter" von mir bist
1. Eine Sarkomergenese in Serie durch exzentrisches Krafttraining ist seiner Meinung nach möglich, vieles weist daraufhin und in seinen Augen überwiegen die Pro`s.
2. Muskelkater ist keine Voraussetzung/Bedingung für Hypertrophie. Er hat das mit den Strukturen die Verletzt werden begründet, kann es leider nicht geneu widergeben (evtl in seiner Mail?), hätte ich man mitgeschrieben
3. Hyperplasie gibt es nicht beim Menschen! Bei Tieren wurde es nachgewiesen, aber Menschen kann man es seiner Meinung nach ausschließen. Er begründet das damit, dass der Organismus es sich ímmr so einfach wie möglich machen will und das eine Hyperplasie ein zu großer Aufwand wäre, und die Relation zum Nutzen nicht stimmen würde. Der Aufwand besteht aus: Bildung der neuen Faser, Bildung neier Kapillaren, Aufspaltung der Nervenfasern und Bildung neuer motorischer Endplatten, Bindegewebe, etc..."
McHugh, der Performer mehrerer RBE-Studien hat mir ebenso geantwortet:
Andreas
Sorry for the delay in replying, your work looks very interesting but I
have yet to read it in detail. It is clear that additon of sarcomeres
does occur with eccentric exercise, and probably a loss of sarcomeres
when a muscle is concentrically trained in a shortened position. There
are other things going on that can contribute to the repeated bout
effect. The fact that an initial bout at a short length does not protect
against a repeated bout at a long length clearly points to the sarcomere
strain theory. It has to be an adaptaion that limits sarcomere strain,
or at least makes sarcomere srain more uniform along myofibrils. We have
noticed that an individuals susceptibility to damage is related to their
length-tension (angle-torque) relationship for that muscle group.
Subjects with a greater drop in torque beyond the optimal angle (steep
descending limb of the length-tension curve) are more susceptible.
I have your paper printed on my desk and another copy in my bag - I will
get to it.
Thanks
Mal McHugh
Malachy McHugh PhD
Director of Research
Nicholas Institute of Sports Medicine and Athletic Trauma
Lenox Hill Hospital
130 East 77th St
New York, New York 10021
PH: 212 434 2714
FX: 212 434 2687 "
Mit Muskelformung hat dies erstmal wenig zu tun, indirekt aber sehr viel. Ich habe hier aber schon genug getextet, auch fehlt mir momentan die Zeit und Lust dafür. Evt. führt dissection diesen Thread ja weiter, der hat genug Infos zur Verfügung. Im Notfall kann ich auch noch was schreiben, geplant ist es aber nicht.
Gruss blacki
der ganze thread ist hier nachzulesen:
http://www.ironsport.de/forum/viewtopic.php?t=29411&postdays=0&postorder=asc&start=105