So - bin wieder zurück von einem Spontanurlaub in Athen. Hatte leider etwas Trouble ... von letzte Woche Freitag zu Samstag feierte ich in meinen Geburtstag rein. War schön Stimmung (hatte das Dorfhaus gemietet und die Bande war vollständig versammelt) und ich hab dementsprechend mitgebechert. Am nächsten Tag entscheiden wir uns, als Buße für unsere Sinnesausschweifungen einen Bildungsurlaub zur Wiege unserer Demokratie und Philosophie zu unternehmen: nach Athen. Also im Halbsuff Rucksack gepackt und ab nach Berlin zum Flughafen. Bei der Gepäckkontrolle wurde ich sofort rausgezogen und musste mit auf´s Revier: ich hatte eine unverschossene Patrone im Rucksack vergessen - das fand man gar nicht lustig. Naja, nach einigem Hin und Her konnte ich glaubhaft versichern, dass ich nicht zu den Bösen gehöre. Man ließ mich fliegen.
In Athen haben wir jede Ausgrabungsstätte, jedes Museum und jede Sehenswürdigkei besucht, die es gibt - und zwar alles zu Fuß. Laut GPS meiner Frau jeden Tag zwischen 15 und 25 km Fußmarsch. Spätestens 21 Uhr sind dann auch immer die Augen zugeklappt, um pünktlich am nächsten Morgen wieder auf Achse gehen zu können. Eine herrliche Zeit!
Aus sportlicher Sicht muss ich sagen, dass mir besonders Sokrates zugesagt hat, der immer einen gesunden Körper als Voraussetzung eines gesunden Geistes gesehen hat. Die alten Sportstätten der Athener waren vielbenutzt und Fitness hochgeachtet. Allerdings gab es sehr lustige Trainingsmethoden: Wettlauf mit Pferden und Hasen, Ringkampf mit Stieren oder das Laufen mit schwerer Rüstung.
Ein besonderes Highlight war eine nachgebaute Trireme (Kriegs-Ruderboot für 170 Ruderer), die im Hafen von Piräus ausgestellt ist. Forscher stellten fest, dass antike Athener Ruderer eine ähnliche Sauerstoffkapazität wie heutige Elite-Skilangläufer hatten! Es muss also damals bereits eine Art Sportwissenschaft gegeben haben. Die damaligen Kriegsruderer waren zudem gutbezahlt und kamen meist sogar aus Familien der mittleren Gesellschaftsschicht. Ein Sklave konnte sich mit Ruder-Kriegseinsätzen sogar seine Freiheit verdienen!
Eine weitere körperliche Sensation: Griechische Fußsoldaten dieser Zeit trugen bei einem Körpergewicht von durchschnittlich 60 kg (feindliche Soldaten der Nordstämme hatten meist 75 bis 80 kg) eine Ausrüstung von 35 kg über bis zu 50 km pro Tag! Dabei aßen sie meist nur abends (Essen über den Tag wurde als Schwäche angesehen), wobei ihnen eine Ration von ca. 3000 kcal (hauptsächlich Getreide, aber auch Fleisch und Nüsse) plus bis zu 2 Litern Wein täglich (!) zustand. Das Kochgeschirr hatte der Soldat selbstständig mitzuführen, sowie seine Nahrung selbst zuzubereiten. Fleisch wurde nicht gebraten, sondern in mit Gewürzen versetztem Wasser gekocht.
Für mein persönliches Training werde ich ein paar Sachen experimentell mit einbauen.
Genug der Theorie
Gesund zu Hause wieder angekommen, ging es denn auch mal trainieren:
Military
5 x 40
5 x 45
5 x 52,5
Kniebeuge
5 x 85
5 x 97,5
8 x 110
Bankdrücken
5 x 10 x 65
rum. Kreuzheben
3 x 8 x 100
Shrugs
24 x 80
Antike Krieger-Konditionierung:
4 Runden von: 30 sec Rudern (max. Meter) / 30 sec Halten von 7,5-kg-Kurzhanteln in Kampfstellung
Eine letzte Bemerkung: Zum Geburtstag habe ich von den Schwiegereltern einen langersehnten Apparat bekommen: ein Reizstrom-Gerät zur Selbstmassage! Lass mich auch grad mit 50 mA durchkneten ...