Am PC, da kann man besser schreiben.
Ca. 1 Woche nach den Wettkampf, was denkt man darüber und wie fühlt man sich?
Erstmal muss ich sagen das ich eine Menge gelernt habe, über Mich, das Laufen und überhaupt über Sport.
Ich habe gelernt das man sich viel zu viele Sorgen macht, einfach weil man das immer und immer wieder eingeredet bekommt ( pass auf wegen Übertraining, nicht das du dich verletzt etc.). Aber auch das Safty First immer gilt und man immer mit Verstand an die Sache herangehen sollte. Das Ziele die man sich setzt zwar gut sind aber einen doch die Freude etwas nehmen.
Ziele die man hat werden von jeden erreicht der regelmäßig trainiert, da brauch man sich keine sorgen machen. Das fortwährende Training sorgt nicht dazu das wir unser Ziel erreichen, sondern den Kopf davon zu überzeugen das wir es schaffen können. Der Körper ist schnell dort wo er sein sollte um Höchstleistungen zu vollbringen, aber der Kopf braucht dort mehr Überzeugung.
Wenn man den Leuten im Internet und Real glauben schenkt, sollte ich nicht in der Lage sein ein Ultramarathon zu schaffen. Das ist eigentlich erst nach 7 Jahren Lauftraining möglich, und doch habe ich es geschafft. Das ganze nur weil ich daran geglaubt habe. Das ist das nächste, der Mentale Faktor wird leider unterschätzt. Gehe ich mit den Gedanken an den Start ( joar mal sehen vielleicht schaffe ich es, ja ) ist es ziemlich wahrscheinlich das ich das ganze gerade so überlebe oder irgendwann aufgebe. So ist es auch beim Kraftsport, gehe mit dem Gedanken ins Training das ich es versuche oder mit den Gedanken das ich es schaffe. Das macht eine Menge aus.
Was ich über das Laufen gelernt habe? Laufen tut man nicht mit den Kopf sondern mit dem Herzen. Klar das klingt wie aus einem schlechten Hollywood Film, aber es ist wirklich so. Irgendwann schaltet sich alles ab, kein Schmerz, kein Denken, kein Gefühl man funktioniert einfach nur noch und was wirklich bleib ist die Freude an dem was man tut. Man kann das kaum beschreiben, wie es dann einen geht wenn alles aber auch wirklich alles von einem abfällt und man nur das tut was einen Spaß macht. Kilometer? Daran denkt man nicht einmal, es ist einem egal ob man 5 km oder 100 km läuft. Ich spreche hier aber nicht vom Flow sondern wirklich von einem Zustand der völligen leere. Einfach genial.
Und dem Sport? Tja, da werde ich den einen oder anderen vor dem Kopf stoßen.
Trainings Systeme oder Pläne funktionieren nicht, sie sind nur eine Anleitung für diejenigen die es einfach haben wollen aber keine wirklichen Ziele haben. Es geht beim Sport vielmehr auf sein Gefühl zu hören und sich seine Schwächen einzugestehen und an ihnen zu arbeiten. Man muss sich Gedanken machen wie es weiter gehen soll und wie man daran arbeiten kann besser zu werden und eben das kann man nur wenn man auf seinen Körper hört und man auf sich Selbst vertraut.
Nicht falsch verstehen. Ich werde nicht zum Guru hier oder meine jetzt das ich der Absolute bin. Der Respekt vor Jemanden der es schafft seinen Arsch hoch zu bekommen um zu trainieren ist noch größer geworden, auch wenn er nach Plan oder System geht. Aber es nun mal so das man nur dann über sich hinaus wachsen kann wenn man an sich glaubt und das kann einen ein System oder Plan nicht geben. Das kann man nur lernen wenn man nach Gefühl trainiert.
Was mich angeht? Bei mir ist im Kopf eine Art Grenze oder Blockade gefallen, es gibt kein Limit mehr. Ob ich jetzt 100m Sprinte oder 100 km Dauerlauf mache spielt für mich keine Rolle mehr. Ich kann das tun was mir spaß macht und nur das zählt. Ob es jetzt Laufen, Kraftsport oder eine andere Art Sport ist.
Ich denke das kommt hin, ich danke euch das ihr diesen Text gelesen habt. Ich hoffe ich habe den Einen oder Anderen nicht zu sehr verärgert mit meiner Aussage über Systeme und Pläne.