Hallo zusammen!
Ich bin ja schon ein bisschen länger hier angemeldet und seit einiger Zeit kein aktiver Schreiberling mehr. Aber ich scheine ja auch nichts verpasst zu haben

Es liest sich alles, wie vor ein paar Jahren. Wobei das Forum damals noch frischer war und interessanter. Schon deswegen, weil Kurt noch dabei war.
Aber zum Thema:
Irgendwie scheinen ja alle auf einer extremen Seite zu stehen. Ob als selbsternannte Sportskanone oder als Bier saufender Forenjunkie. Jeder für sich hat eine Meinung die absolut subjektiv ist und zum großen Teil nicht aus Fakten besteht. Schon vor Jahren haben Studien den Wind aus den Segeln der Nahrungs- und Genußmittel-Industrie genommen (auch aus den Segeln von Ernährungs-Fachleuten). Die ergaben nämlich, dass egal auf welchem Erdteil wir uns befinden und was wir essen. Ob man dünn ist oder dick entscheidet nur die Verfügbarkeit von Nahrung.
Wir leben in einer Welt, in der Essen ein gesellschaftliches Ereignis ist. Zumindest in den Ländern in denen man sich das erlauben kann. Da, wo es sowieso jeden Tag nur eine handvoll Reis gibt, macht man sich wohl kaum Gedanken darüber. Heute ist es normal sich bei Fastfood-Ketten zu treffen. Das Treffen steht zwar an erster Stelle, aber so nebenbei isst man was. Und man ist Stolz, dass jetzt endlich auch ein toller Laden in der eigenen Stadt ist, der leckere Sandwiches macht. Das ist eben so.
Und warum wir immer mehr Übergewichtige und Unterernährte haben? Das hat verschiedene Ursachen, meiner Meinung nach. Das sind zum einen faule Ausreden. Die Menschen, die zwar gesund und schlank sein möchten, aber es irgendwie nicht schaffen, habe jetzt eine Ausrede. Sie sind die armen, gebeutelten Opfer der Industrie und Werbung. Also können sie nichts für ihr Übergewicht. 2. die Gehirnwäsche der Werbung. Um gesund zu sein muss man hier noch ein Joghurt essen, dies noch trinken usw. 3. ein krankhaftes Bild vom eigenen Körper und damit ein völlig falsches Schönheitsempfinden (Magersucht, siehe auch Adoniskomplex).
Als gutes Beispiel erzähle ich von meinem älteren Sohn. Der war früher Übergewichtig und war ständig depressiv. Eigentlich schickten wir ihn zu einem Arzt, weil er immer rote Pickelchen im Gesicht hatte. Mir selber war aufgefallen, dass das meistens nach dem Essen von Weizenmehl auftrat. Es stellte sich eine Überempfindlichkeit gegen Gluten heraus. Obwohl wir seine Nahrung durch Dinkelprodukte ersetzten (was vor ein paar Jahren noch eine echte Herausforderung war), er also auf wenig verzichten musste, empfand er es als Gemeinheit und gottes Fluch, kein Weizenmehl mehr essen zu dürfen. Alle anderen durften es ja. Kein Eis in der Waffel, kein Döner. Schrecklich

Er konnte monatelang nicht begreifen, dass das kein Verzicht ist, sondern er es einfach nicht benötigt. Heute ist es normal für ihn nicht in Fastfoodketten oder Imbissbuden zu essen. Er bestellt auch nicht beim Pizzaservice, was ja so schön bequem ist. Es geht ihm heute sehr gut. Er hat keine Despresisonen mehr, kein Übergewicht, hat Spaß am Fußball gefunden und auch keine Pickelchen mehr im Gesicht. Und das nicht nur, weil er eine Überempfindlichkeit hat, sondern weil er sich mit seiner Ernährung auseinandersetzen musste. Er hat gelernt, im Gegensatz zu uns, dass es nicht wichtig ist, was (bitte nicht wieder auf die Goldwaage legen) man isst, sondern dass man isst.
Mfg
Hermann