Skoliose und Kreuzheben

Magic D

New member
Moin,
Kreuzheben habe ich bis jetzt aufgrund einer seit dem 16. Lebensjahr bestehenden Skoliose immer vermieden.
Jetzt habe ich doch ab und zu nen leichten Rückenschmerz und frage mich, ob ich evtl. den oberen Rücken im Vergleich zum unteren zu sehr vorgezogen habe.

Die Frage ist halt auch auch, ob man eine Skoliose weiter verschlechtern kann durch das Kreuzheben. Weil theoretisch sollte man meinen, dass eine Seite des Wirbelsäulenstreckers durch die Verkrümmung schon sehr stark ist. Was passiert nun, wenn die andere Seite durchs Training gleichzieht. Es mag sein, dass das ne schwachsinnige Annahme ist...

Hat wer praktische Erfahrung oder Ideen?
 
Ich habe seitdem ich 13-14 bin eine diagnostizierte Skoliose und habe u.a. deswegen auch erstmal Kreuzheben gemieden. In den letzten Wochen wars mir aber einfach zu doof, nicht richtig zu trainieren, also habe ich einfach angefangen (erstmal mit Babygewichten, bin im mom. bei knapp 70 kg). Bis jetzt gibt es keine Schmerzen, man muss nur aufpassen, dass man die Wirbelsäule gerade rückt bevor man hebt, dafür muss man (am besten seitlich stehend vor einem Spiegel) erstmal ein Gefühl entwickeln.

Bei Überkopfdrücken mache ich mir da im Moment größere Sorgen, aber Schmerzen hatte ich da auch noch keine.

Edit: Was evtl. auch geht sind sämtliche einseiten Kreuzhebevarianten, sprich Suitcase Deadlift, Einarmiges Kreuzheben, etc. Dabei gibt die schwache Seite vor, die starke passt sich dann an.
 
Wenn die Skoliose nicht zu stark ist, gleichen sich sicher die Muskeln rechts und links aus.
Ich würde da auch gar nichts künstlich zurechtrücken. So wie die Wirbelsäule mit ihrer seitlichen Verkrümmung ist, so ist sie ja richtig und es sind sicher auch die Wirbelkörper entsprechend geformt; ändern wird sich das sowieso nicht mehr.
 
Danke für eure Antworten.

@Wolfhound
Ich denke, ich probiere es mal mit den besagten Babygewichten. Wenn überhaupt will ich da kein Risiko eingehen.
Tja einseitige Übung oder nicht. Gute Frage. Welche Seite sollte man denn bevorzugen? Die, in die die Krümmung geht? Ich denk halt irgendwie immer noch, dass eine Stärkung der anderen Seite die Krümmung evlt. verschlimmern könnte.

@erichs
"So wie die Wirbelsäule mit ihrer seitlichen Verkrümmung ist, so ist sie ja richtig"

hm? Richtig ist das sicher nicht. Man kann sowas zb ja auch auf verschiedene Arten begradigen lassen. Und wenn das ganze irgendwann nicht in Schmerzen und Bandscheibenvorfällen endet, kann man sowieso froh sein. Aber richtig ist es nicht und sieht auch garnicht so aus :)
 
Wenn du beide Seiten im gleichen Maß bearbeitest, gibts eig. nur zwei Möglichkeiten:

1. Es passiert gar nichts, weil sie sich im gleichen Verhältnis entwickeln
2. Die Skoliose gleicht sich aus, weil der Körper beide Seiten aneinander anpasst.

Das zweite wäre auf jeden Fall das wünschenswertere, aber bei 1. verlierst du wenigstens nichts *g*

Ich weiß nicht genau, ob eine Skoliose immer ein Muskelproblem ist, ich bilde mir ein, dass das auch angeboren sein kann :hmm: Vorher auf jeden Fall mal mit einem (Sport-)Arzt reden, wenn du vorhast eine Seite zu bevorzugen, am besten mit einem, der sich auch mit Krafttraining auskennt, der kann dich da besser beraten als ich.
 
hm? Richtig ist das sicher nicht. Man kann sowas zb ja auch auf verschiedene Arten begradigen lassen. Und wenn das ganze irgendwann nicht in Schmerzen und Bandscheibenvorfällen endet, kann man sowieso froh sein. Aber richtig ist es nicht und sieht auch garnicht so aus :)

Ich hab auch eine leichte Skoliose und hatte früher starke Rückenschmerzen. Durch das Training hab ich jetzt überhaupt kein Problem mehr.
Ich seh das so, wie diese zusammenlegbaren Stöcke, die aus kleinen Ringen bestehen und durch eine Schnur im Inneren gespannt werden; bei der Wirbelsäule ist dieses Zugelement eben die aussenliegenden Muskeln.
Wie gerade/gekrümmt der Stock ist, ergibt sich durch die Form der Ringe und "works as designed". Am stabilsten ist der Stock, wenn der Zug stark genug ist, also Muskeln trainieren ist in dem Zusammenhang immer gut. Wenn der Zug schwach ist, werden die Ringe (Wirbelkörper und Bandscheiben) leicht beschädigt.

Mit richtig meine ich, dass das ganze Skelett und die Muskeln drauf abgestimmt sind. Veränden kann man das im Erwachsennalter vemutlich nur mehr, wenn man die Wirbelkörper "zurechtmeisselt" und das macht man sicher nur in extremen Fällen.

Rein mechanisch stell ich mir schon vor, dass man die Bandscheiben mehr belastet, wenn man ständig einseitigen Zug ausübt um gerade zu sein und das Skelett kann man ja durchaus als Mechanismus betrachten.
 
Naja gut, ihr seid schuld, wenn was schiefgeht :lol:
Evtl berichte ich dann irgendwann, was sich ergeben hat...
 
niemand ist wirklich re oder li total gleich entwickelt. bester vergleich sind immer die extremitäten, arme, beine, und natürlich ist der ganze körper davon betroffen. so auch die wirbelsäule. vermutlich kommt es darauf an, wie starkt die krümmung ist. man kann sicher das maß herausfinden, bis zu welcher belastung es der besseren haltung dient.
vor allem daran denken, dass bei 'nichtstun' jede skoliose mit der zeit nur schlechter werden kann.
fg
draken
 
Ja, mein Bruder (der Rettungsassistent ist) hat mir gestern den Irrglauben ausgetrieben, dass der menschliche Körper symmetrisch gedacht ist. Selbst die beiden Nieren sind bei jedem Menschen unterschiedlich groß, geschweigedenn die Knochen, etc.

Also muss ich mich wohl etwas korrigieren *g*
 
ich bin als kind immer mit einem fuß angewinkelt am sessel gesessen und dadurch habe ich eine skolliose bekommen. hat geheißen die geht nie mehr weg.

habe dann aber das gleiche mit der anderen seite gemacht im nachhinein und es ist immer besser geworden. hab mir zusätzlich noch gravity boots gekauft und mich täglich mit gewichten an meine klimmzugstange gehängt.
 
Ich denke, so war das bei mir auch. Hab immer total krumm auf der derselben Seite gelegen (beim Lesen usw) oder schief gestanden. Aber durch ein Umkehren dieses Verhaltens wurde es nicht besser.
Was sind denn Gravity Boots?
 
Ich habe den Verdacht, dass es bei mir durchs auf-der-Seite-schlafen kam (ich schlafe immer auf der rechten Seite), dadurch ist meine linke Seite regelmäßig verspannt.
 
Keine Lust alles zu lesen - sorry xD - aber du könntest doch zur Stärkung des unteren Rückens einfach Hyperextensions machen, wenn du Angst vor Kreuzheben hast...
 
hallo,

Anbei en Buch zu deisem Thema :)

Skoliose: Autobiografische Erzählung eines Lebens mit Skoliose: Erfahrungen eines jungen Mädchens mit der Wirbelsäulenerkrankung
von Stephanie Ramsauer

Skoliose: Autobiografische Erzählung eines Lebens mit Skoliose: Erfahrungen eines jungen Mädchens mit der Wirbelsäulenerkrankung

Was soll der ganze Spam in den Threads?!

Kann mal bitte wer etwas dagegen unternehmen?
 
Habe seitdem fleissig Kreuzheben gemacht, und es funktioniert ohne grössere Probleme. Habe bis jetzt aber noch kein hohes Gewicht verwendet, max ca 50-60kg und auch meist nur 2-3 Sätze. Allerdings habe ich das Gefühl, ein Ungleichgewicht bahnt sich an, weswegen ich mein Bauchtraining nun zusätzlich verstärkt habe.

Mache begleitend zum Training jetzt auch regelmässig einige Übungen zur Begradigung der Wirbelsäule. Mal sehen, ob ich auf lange Sicht wenigstens eine kleine Verbesserung erzielen kann.
 
Der Muskelzylinder nach Schroth, wohl eine der bekanntesten Übungen. Man steht auf einem Bein und neigt sich zur konkaven Seite der Verkrümmung. zB linke Seite: hier nimmt man den linkenArm hohe und bildet in etwas eine Linie mit der Wirbelsäule, indem man sich an der Wand abstützt. Das rechte Bein folgt in etwa dieser Linie. Mit der rechten Hand versuche ich, die Wirberlsäule in eine grade Position zu drücken und die Rotation der Wirbelsäule etwas nach vorne zu korrigieren. Darauf achten, dass man bewusst isometrisch in die Krümmung hineinatmet und diese Stellung eben so lange hält wie möglich. Dummwrweise ist so eine Halteübung doch recht anstrengend, sodass ich kaum mehr als 4 Minuten am Stück schaffe.

Dazu habe ich begleitend ein kleines Trampolin, auf dem ich zwischendrin immer mal wieder gerade draufstehe und einfach leicht wippe, um die Bandscheiben und somit den ganzen Rücken aufzulockern.

Liegeübung: zb gerades, entspanntest Liegen zur totalen Entlastung des Rückens. Quasi Arme und Beine nach aussen (Hände weit nach oben über den Kopf, aber gerade) auseinanderfächern.
Oder liegend mit einem kleinen Kissen unter dem Rippenbuckel, sodass beim Einatmen eine automatische Korrektur passiert. Diese Übung kann man lange machen.


Bis auf die letzte Übung sind das Sachen , die ich damals bei der Krankengymnastik gelernt habe. Bitte sage mir nun keiner, dass das eh alles nix bringen wird, denn ich will, dass mein Glaube Berge versetzt... ;)
 
kommt halt immer drauaf an wie stark die skoliose ist und was die ursache ist.
oftmals bestehen irgendwelche fehlstellungen der füsse oder des beckens und die skoliose wird dann durch mskuläre dysbalancen manifestiert, aber kaum ein arzt versucht wirklich die ursache zu erforschen.
 
Ich weiss auf jeden Fall, dass ein Bein 0.5-1cm kürzer ist, und meine Füsse sind indiskutabel: Senk - Spreiz - Platt..ka
Also da könnte schon was dran, aber als 16 jähriger interessiert das einen nicht und schon hat man es jahrelang schleifen lassen. Jetzt muss ich mal schauen, welche Massnahmen ich in Zukunft noch betreiben muss.
(42 Grad Verkrümmung waren es übrigens damals, wen es interessiert. Aktuellen Wert weiss ich nicht, würde aber nicht tippen, dass es jetzt schlechter ist)
 
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