Muskeltraining duch blosses anspannen???

Anonym

New member
Hi,

hab neulich gehoert, dass man seine muskeln auch trainieren kann, in dem man sie einfach nur anspannt, ohne dabei eine wirklich uebung auszufuehren.
Also das man z.B. einfach nur auf einem stuhl sitzt und die bauchmuskeln fuer ein paar sekunden stark anspannt und das halt wiederholt, als wuerde man ein workout machen.
Weiss nicht, ob da was dran ist, aber so als zusaetzliche unterstuetzung zum herkoemmlichen krafttraining waer das ja nicht schlecht, wenn man das z.B. auch auf der arbeit oder inner schule oder so machen koennte...

hat einer von euch da schonmal was von gehoert, denkt ihr, es koennte ein wenig was bringen oder ist das nur totaler quatsch???
 
denke mal schon das das geht ! wenn du ein workout anhand von übungen für die bauchmuskeln machst, dann tust du doch auch nix anderes, als die bauchmuskeln anspannen, oder ??
 
Das problem ist nur:
Wenn Du einfach so im Sitzen die Muskeln so sehr anspannen willst wie beim Kraftraining mit Crunches oder an einem Gerät musst Du entweder mit dem Rückenstrecker ganz doll dagegenhalten oder Du schlägst mit der Stirn voll auf der Schreibtischplatte auf und das sieht dann bestimmt merkwürdig aus für die Kollegen.
 
Isometrik

Das ganze ist unter dem Namen "Isometrisches Training" schon länger bekannt und hat Anfang der Achtziger als Büro-Fitmacher eine kleine Hype erlebt. Grundsätzlich sind mit Isometrik ähnliche Aufbaureize möglich wie mit normalem Krafttraining, aber irgendwie kickt es nicht. Zumindest mir machts überhaupt keinen Spaß. Aber wenn man die Übungen kennt, kann man sogar in der Gummizelle in Form bleiben (anderes Wort für Büro, Anm.d.Verf.) :)
 
Isometrisches Krafttraining

freilich funktioniert das, aber nur, wenn man isometrisch gegen einen hohen widerstand "arbeitet".

ein bloßes anspannen der muskulatur ist ein zu geringer trainingsreiz, der allenfalls bei völlig untrainierten sinn macht, um sie spüren zu lassen, dass sie und wo sie muskeln haben. viele (v.a. frauen) sind nicht mal in der lage, bewusst einen muskel zu kontrahieren (klassisches beispiel: die bauchmuskulatur).
gruß, kurt
 
ist sehr effektiv...

...Kurt aha allerdings die Voraussetzung genannt:

der hohe Widerstand. Im Grunde ist es die Vorstufe zur exzentrischen Ausführung,

d.h., dass ein so hohes Gewicht GEHALTEN wird, dass es weder vor noch zurück geht (über 8-15 sec.).
Auch gegen FESTE Gegenstände kann gedrückt werden - bei Bauchmuskeltraining mit den Händen von oben auf die Tischplatte und dem dem Gedanken, den Unterkörper von unten an die Platte heben zu wollen.

Wer seinen Körper sehr´gut beherrscht, kann auch hohe Intensitäten erreichen, indem er die Antagonisten gleichzeitig anspannt

- also z.B. Trizeps und Bizeps gleichzeitig mit hoher Intensität anspannt. Kann nicht ganz die Intensität der isolierten Übung erreichen, da der Trizeps i.d.R. stärker ist, als der Bizeps und der Bizeps somit nicht ausreichend Gegenkraft darstellen kann.

greetings
herbert
 
nöööö? echt?

Ist das wahr? Vor allem Frauen können Muskeln nicht bewußt anspannen? Das würde erklären, warum meine Süße NIE den Kasten Wasser selber holt, selbst wenn ich in Urlaub bin...
Und natürlich auch, warum generell Männer für das Packen des Dachgepäckträgers zuständig sind. Von der physiologoschen Legitimierung sämtlicher patriarchalischer Konzepte mal ganz zu schweigen... :winke:
 
Es ist was anderes ob ich eine Bewegung mit einem bestimmten Ziel (Kasten hoch) durchführe oder ob ich ruhig da liege und versuche einen bestimmten Muskel anzuspannen. leg dich mal auf den Bauch und versuch den Rückenstrecke einfach nur so anzuspannen. Also mir fält das manchmal schwer.

Schade eigentlich, wäre ne gute Ausrede gewesen.
 
bißchen geklaute klugscheißerei

Das isometrische Training ist die Form des Krafttrainings, bei der die Muskellänge bei einer Muskelanspannung konstant bleibt.


Weil sich nur die Spannung sowie der Druck im Muskel ändern und im Gegensatz zum isotonischen Muskeltraining dabei keine Bewegungen erfolgen, wird das isometrische Training auch als statisches Muskeltraining bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht das isotonische Training, bei dem Muskelbewegungen stattfinden. Beim isometrischen Training ist der Kraftzuwachs schneller als beim isotonischen Training, die Muskelkoordination wird allerdings nicht trainiert.

Einfache isometrische Muskelübungen sind zum Beispiel:


Beide Hände vor dem Körper mit aller Kraft gegeneinander drücken.
In eine Tür stellen und sich mit der maximalen Kraft der Arme und Hände seitlich gegen den Rahmen drücken.
Die Trainingsdauer sollte 5-10 Sekunden pro Übung sowie 10-20 Wiederholungen mit Pausen von 30 Sekunden bis 2 Minuten betragen.

Sportärztlicher Aspekt:


Durch ein regelmäßiges isometrisches Training kann die Muskelkraft erheblich gesteigert werden. Es ist zeitsparend, man braucht keine Geräte, und man kann gezielt bestimmte Muskelgruppen trainieren.
Isometrisches Training wird häufig in der Krankengymnastik zum Trainieren von Muskeln genutzt, die durch Verletzungen geschwächt sind und weniger beim allgemeinen Fitnesstraining.

Es hat allerdings auch zwei Nachteile:


Es ist nicht Herz-Kreislaufwirksam und führt zu einem erheblichen Blutdruckanstieg. Durch Druck ziehen sich die Muskeln zusammen, drücken auf die Blutgefäße, so daß der Blutdruck zwangsläufig ansteigt, um die Arterien mit Blut zu versorgen. Bei Bluthochdruck oder Herzbeschwerden ist isometrisches Muskeltraining deshalb nicht geeignet.
Die isometrische Anspannung führt leicht zu einer Preßatmung, die vor allem im Alter abzulehnen ist.
 
im großen und ganzen richtig

das mit dem blutdruckanstieg ist auch beim isotonischen bzw. auxotonischen krafttraining (v.a. bei der exzentrischen kontraktion) der fall, ist aber physiologisch.

nur bei hypertoniepatienten muss man aufpassen, dass eine gute medikamentöse blutdruckeinstellung gegeben ist.
ansonst wäre noch zu sagen, dass nur trainingsanfänger mit den von dir beschriebenen isometrischen übungen einen signifikanten kraftzuwachs erreichen. fortgeschrittene kommen um ein "konventionelles" krafttraining nicht herum.

ein solches besteht ja nicht nur aus der konzentrischen kontraktion, sondern beinhaltet auch isometrische elemente der muskelkontraktion, v.a. aber auch die exzentrische kontraktion, die mit einer noch größeren kraftentfaltung einhergeht als die isometrische.
gruß, kurt
 
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