Ist ein starker Muskelkater gut?

Th33nd

New member
Hallo, ich hab so eben auf einer Seite gelesen das Menschen einen starken Muskelkater nach jeder Trainingseinheit bekommen, sogar mit GKP. Da bleibt doch keine Zeit für Regeneration wenn man 3 mal in in der Woche zum Training geht. Meine Frage: Ist das überhaupt gut wenn man jedes mal so einen starken Muskelkater bekommt? Ich hab mal gehört das sich nach einer Zeit mal Narben bilden, stimmt das?
Ich trainiere immer nur bis zu einem leichten Muskelkater, ist das gut oder zu wenig?

Grüße
 
http://www.sportunterricht.de/lksport/muskelkater.html

Und nein es ist nicht gut wenn man ständig starken Muskelkater hat, aber bisschen leichtes ziehen in den Muskelfasern ist okay.
 
Was für ne Frage o_O Muskelkater sind kleine Risse der Muskelfaser. Jeder hat unterschiedlich oft und stark Muskelkater. Dehnen oder richtiges Aufwärmen schützt übrigens nicht vor Muskelkater, das ist ein Irrglaube! Allerdings hilft Wärme gegen Muskelkater wenn man diesen hat, um den Schmerz zu lindern, da die Durchblutung gefördert wird. Man kann daher auch leichten Sport betreiben, wenn man noch Muskelkater hat! Allerdings liegt die Betonung auf leicht. Ich habe noch nie gehört, das jemand an Muskelkater gestorben ist :D Von Narben habe ich auch noch nie etwas gehört, ich frag mich auch wie man die von außen sehen soll. Ich glaub da verwechselst du was mit Dehnungsstreifen der Haut. Das ist aber etwas anderes. Noch eine Frage: Wie misst du denn, wann es soweit ist, dass du einen leichten Muskelkater bekommst? ;D Muskelkater wird mit regelmäßigem Training meist weniger. Ist aber nicht garantiert. Ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
 
Das sich nach einem längerem Zeitraum mit starkem Muskelkater Narben im Muskel bilden hat mir sogar mein Trainer gesagt und deshalb auch gesagt das ein minimaler Muskelkater reicht.
Dehnungsstreifen haben doch eher etwas mit Collagen zu tun?
Ich hab doch nicht gesagt das man an Muskelkater stirbt :lol: Ich hab nur gesagt das es nicht gut für den Muskel ist wenn man mit Muskelkater wieder ins Training geht.
 
Also nochmal: Muskelkater ist eine Verletzung des Muskels und ein Warnsignal des Körpers, also würde ich nicht sagen, dass Muskelkater etwas Gutes ist. Es zeigt, dass die Belastungintensität oder Dauer zu hoch war. Allerdings lassen Stärke und Häufigkeit mit steigendem Training immer weiter nach. Dass man, wenn man eine längere Pause einlegen musste, oder gerade erst anfängt mit der Belastung vorsichtig sein sollte ist ja ohnehin klar. Das mit der Vernarbung kann durchaus sein, schließlich ist es eben eine Verletzung. Allerdings habe ich davon noch von keiner Person persönlich gehört und ich glaube es bedarf schon einer sehr großen Überlastung des Muskels.
 
Was sollte mann dann bei der nächsten Trainingseinheit machen das der Muskelkater nicht zu stark wird? Das verstehe ich auch manchmal nicht, man soll beim Training ans Limit gehen und alles geben. Aber dann wird doch der Muskelkater zu stark.
 
Das nur durch deine ungewohnte Belastung, das sollte nachlassen, poste vielleicht mal dein Trainingsplan !
Leichtere Sätze, weniger Gewicht, jedoch halte ich nichts davon mit starkem Muskelkater trainieren zu gehen.
Geh einfach ne Runde leicht joggen oder spazieren und ernähere dich ausgewogen.
Ahja, falls der Muskelkaterschmerz mal zu stark werden sollte, trink Kirschsaft :)
 
Also mein Trainingsplan ist noch nicht fertig, ich mach grad mit meinem Trainer einen 3-er Split. Bis jetzt hat er mir erst die erste Trainingseinheit gezeigt.
Das mit dem Kirschsaft wusste ich bis jetzt noch nicht, danke für den Tipp :D

TE1:
BANKDRÜCKEN 4 SÄTZE 12 WIEDERHOLUNGEN


Fliegende Flachbank mit Kurzhanteldrücken 4 Sätze 12 Wiederholungen


Kurzhanteldrücken 4 Sätze 12 Wiederholungen






Liegend Trizeps strecken 4Sätze 12 Wiederholungen


Trizepsdrücken Seilgriff langhantel 4 Sätze 12 Wiederholungen


Trizepsdrücken Maschine 4 Sätze 12 Wiederholungen


Beinheben


Crunches
 
Der Muskelkater geht wird normalerweise schwächer je öfter du trainierst. Deine Muskulatur gewöhnt sich erst nach Monaten an die neue Belastung und so wirst du die ersten Wochen richtig starken Muskelkater haben.
Als ich anfing richtig meine Beine zu trainieren kam ich nur mit Glück die nächsten 3 Tage von der Toilette wieder hoch ;)
WICHTIG: Dehne dich nach so starkem Training und versuch durch Mobilitätstraining/Übung beweglich zu bleiben. Ich hab es leider missachtet... Mache jetzt fast jeden Tag Übungen für meine Hüftbeweglichkeit.
 
Die Sportwissenschaft/Medizin kann nicht abschliessend beantworten was Muskelkater wirklich ist. Während des Studium wurde uns noch doziert (es ist lange her ;-)), dass durch die Übersäurung des Muskel mit Laktat als Abfallprodukt der anaeroben Energiegewinnung Muskelkater entsteht.
Dies ist jetzt offenbar widerlegt. Man geht von Mikrotraumata aus hervorgerufen vor allem durch exzentrische (negativ) Belastungen. Beim Grund für die Schmerzen ist man sich auch nicht einig. Gewisse Wissenschaftler postulieren die Theorie, dass es wegen dem Ausschaffen der Abfallstoffe der Mikrotraumata ist. Auch schon las ich, dass es wegen dem erhöhten hydrostatischen Druck ist, der ebenfalls bedingt durch die Mikrotraumata und dessen Heilung Flüssigkeit anzieht und somit ansteigt.

Das Muskelkater umgekehrt proportional zur Trainingserfahrung ist, kann ich nicht bestätigen. Persönlich gehe ich davon aus, dass Muskelkater umgekehrt proportional zur Akkommodation (Anpassung) ist, welche bei gleichbleibendem Trainingsreiz (gemäss Dr. Vladimir Zatsiorsky einer von 4 Faktoren für den Adaptionsprozess => "Muskelwachstum") immer grösser wird. Somit besteht zwar eine gewisse Kausalität zwischen Trainingserfahrung und Muskelkater, jedoch ist diese nicht erwünscht. Das Training muss variieren um Akkommodation vorzubeugen. Variation kann auf zwei Arten erreicht werden, a) Quantitativ (z.B. Anpassung der Trainingsgewichte, Sätze, Wdh....) oder b) Qualitativ (Austauschen der Übungen).
Bei mir stelle ich fest, dass ich durch quantitative Anpassung (ich verfolge ein Undulating nach Austin/Bryan) immer wieder mit Muskelkater "belohnt" werde. Jedoch fällt diese je nach Körperregion und Wiederholungszahl unterschiedlich aus. Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich eher Muskelkater habe wenn ich mit höheren RMs (7-10) trainiere als mit tiefen. MK in den Beinen ist um einiges schmerzhafter oder ausgeprägter als im Oberkörper.

Als absoluten Verfechter von GK rate ich dir jedoch, nicht mehr als zwei GK-Einheiten pro Woche auszuführen. Zumindest für mich wäre das zu viel. Auch sollen GK-Einheiten unterschiedlich aussehen. Trainierst du in der einen Einheit Bankdrücken für Brust, machst du in der anderen z.B Dips usw....
 
Wusste gar nicht das du Sportwissenschaften studiert hast chris :)

Vielleicht kann ich zu deinem Beitrag noch etwas ergänzen:
Ich habe seit Sept 14 Sporttheorie in der Schule, demnach sollten wir eigentlich auf dem neuesten Stand der Forschung sein. Dass Laktat am MK schuld sein soll ist schon lange widerlegt, da das Laktat ja nach der Belastund wieder abtransportiert wird und der MK ja erst einen oder zwei Tage später kommt. Wie schon beschrieben wurde entstehen Mikrorisse in den Muskeln. Da die Muskeln zu 75% aus Wasser bestehen dringt Wasser in diese Risse ein. Das verursacht die Schmerzen. Durch regeneratives Laufen bringt man die Muskeln sozusagen in einen Pump-Mechanismus, das Wasser wird also "rausgepumpt" und die Risse können dann besser heilen. Uns wurde außerdem beigebracht dass man bei starkem MK etwas falsch gemacht hat, und die nächste TE mit niedrigerer Intensität trainieren solte.

lg
 
Ich habe seit Sept 14 Sporttheorie in der Schule, demnach sollten wir eigentlich auf dem neuesten Stand der Forschung sein.
Interessante Annahme aber es würde mich schwer wundern wenn Lehrer wirklich auf dem neusten Stand der Forschung sind :-D

Ich möchte natürlich nicht deinen Lehrer anzweifeln aber aus meiner Erfahrung heraus sind die meisten Lehrer gerade in schnell veränderlichen Bereichen(Biologie, Informatik und wohl auch Sporttheorie) weit hinter dem aktuellen Stand.

Dies ist jetzt offenbar widerlegt. Man geht von Mikrotraumata aus hervorgerufen vor allem durch exzentrische (negativ) Belastungen.



Sind das dann die gleichen Mikrotraumata die auch Muskelwachstum verursachen?Folglich wäre ja Muskelkater ein gutes Indiz dafür ordentlich trainiert zu haben und das wird ja immer bestritten.
 
Muskelkater ist deshalb schlecht, weil die Mikrotraumata so viele oder so stark sind, dass der Körper zuerstmal nur mit reparieren schon ausgelastet ist. Die Mikrotraumata durch Training sind weniger, so dass der Körper sie repariert und dann quasi noch was draufpacken kann. So stehts zumindest (vereinfacht gesagt) in meinem Physiologiebuch drin :)

Edit: und ja, bis Erkenntnisse aus der Forschung/Wissenschaft in Lehrbüchern oder im Allgemeinwissen angekommen sind dauerts ca 10 Jahre :wink:
 

Sind das dann die gleichen Mikrotraumata die auch Muskelwachstum verursachen?Folglich wäre ja Muskelkater ein gutes Indiz dafür ordentlich trainiert zu haben und das wird ja immer bestritten.

Ich wage es hier nicht eine sakrosankte Aussage zu tätigen. Das Mysterium Muskelaufbau ist in dieser Granularität nicht geklärt, zumindest mir nicht bekannt. Curiosity auf den Mars zu bringen ist offenbar einfacher :).

Persönlich deute ich Muskelkater als Belohnung, als Indiz für ein intensives und produktives Training, als Zeichen geringer Akkommodation und somit Adaption (Anpassung des Organismus). Jedoch weiss ich, dass ich mit 3RM Trainingsgewichten kaum Muskelkater haben werde und mit 10RM eher mehr. Es gilt also auch hier die Angelegenheit in den richtigen Kontext zu rücken.
 
Sind das dann die gleichen Mikrotraumata die auch Muskelwachstum verursachen?Folglich wäre ja Muskelkater ein gutes Indiz dafür ordentlich trainiert zu haben und das wird ja immer bestritten.

Kann fast nicht sein, sonst würden Muskeln, in denen man praktisch nie Muskelkater hat so gut wie gar nicht wachsen?
Muskelkater ist ein gutes Gefühl, aber wenn du 3 Tage nach dem Brusttraining noch verkatert bist, wars wahrscheinlich zuviel des Guten.
 
Es sind die "gleichen" Mikroverletzungen. Durch diese kleinen Risse in den Eiweißfäden erhält die Muskulatur den Auftrag stärker oder ausdauernder oder voluminöser (je nach Training) zu werden. Wenn es zu einem starken Muskelkater kommt, sind die armen Fibrillen jedoch über-übermäßig beansprucht. Sie formieren sich zwar auch neu, um den zukünftigen Anforderungen besser gewachsen zu sein, doch die Reparatur dauert umso länger.

Moderate Bewegung, wie GStar schon sagte, ist im Muskelkater okay bis hilfreich, ein hartes Training in den Muskelkater hinein ist zuviel des Guten. Da die Mini-Verletzungen noch nicht repariert sind, kommt es zu noch mehr Micro-Einrissen und noch mehr Reparatur. Eine Steigerung von Kraft, Ausdauer, Masse ist dann keinesfalls drin.

Fazit: Hin und wieder ein Muskelkater ist nichts Schlechtes, heißt aber längere Pause machen. Aber: Wer nie einen Muskelkater hatte, hat auch was falsch gemacht ;-)
 
Kann fast nicht sein, sonst würden Muskeln, in denen man praktisch nie Muskelkater hat so gut wie gar nicht wachsen?
Muskelkater ist ein gutes Gefühl, aber wenn du 3 Tage nach dem Brusttraining noch verkatert bist, wars wahrscheinlich zuviel des Guten.

..es gibt ja auch noch das HST Trainingsprinzip (oder Theorie) für welches der sogenannte "Metabolische Pathway" der heilige Gral des Muskelzuwachs ist. Dabei wird irgendwie während 30min oder mehr eine Übung ausgeführt aber nur immer ganz wenige Wiederholungen, sodass die Laktatkonzentration immer gering bleibt. Funktionieren tut dies ja offenbar auch. Wenn also Muskelkater im Zusammenhang mit Laktat steht, ist es im Umkehrschluss möglich, Muskeln ohne Kater aufzubauen.
 
Ich sehe das eher so, dass Muskelkater ein Indikator für Muskelwachstum ist - jedoch keine Notwendigkeit für Muskelwachstum.
Warum: Wo ein Muskelkater zustande kommt, kann man davon ausgehen, dass die Zielmuskulatur auf jeden Fall stark gereizt wurde und man damit rechnen kann, dass der Muskel sich anpasst (vorausgesetzt sind gute Ernährung und Regeneration). Auch hier gibt es aber eine Grenze, denn ein derart starker Muskelkater, dass tagelange starke Einschränkungen gegeben sind, ist mit Sicherheit auch nicht von Vorteil. Anderer seits ist ein Muskelkater auch nicht unbedingt notwendig, um muskuläre Anpassungen zu erreichen - bestes Beispiel ist hier bei vielen Menschen der Bizeps. Wie immer im Leben, dürfte wohl der ausgeglichene Mittelweg der Beste sein, nämlich ein leichter Muskelkater.

Auch sollte man sich mehr Gedanken über das ZNS machen, als über die Zellregeneration - da das ZNS bei hartem Training weitaus länger zum regenerieren brauchen kann, als die Muskelfasern und damit der eigentlich limitierende Faktor ist.
 
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