Bitte um Rat bei Berrechnung meines täglichen Kalorienbedarfs zum Abnehmen

sittingbird

New member
Hallo,

ich bin wegen der vielen Kalorienbedarfsrechner im Internet und den unterschiedlichen Ergebnissen, die sie ausspucken sehr irritiert. Ich würde gerne etwas abnehmen und darum ca. 400 Kcal weniger zu mir nehmen, als ich am Tag verbrenne. Ich bin männlich, 31 Jahre alt, wiege 71 Kg und bin 1m73 groß. Meinen Grundbedarf kann ich deshalb ganz gut an den Mittelwerten berechnen, die so die Kalorienrechner ausspucken. Der beträgt in etwa 1750 Kcal.
Nun ist es aber nicht so einfach zu berechnen, was ich am Tag insgesamt verbrenne, um davon ca. 400 kcal abzuziehen. Also versuche ich einen Tag zu berechnen, an dem ich gar keinen Sport mache, um an Sporttagen einfach ca. 350 Kcal für Joggen (45 Minuten) oder Kraftsport (45 Minuten) hinzuzurechnen. Aber hier kommen dir großen Probleme. Ich habe massenhaft Kcal-Rechner durch und alle sagen etwas anderes! Manche gehen von 2200 Kcal aus, andere von 3000! Das sind natürlich riesen Unterschiede, an denen ich mich leider nicht orientieren kann. Wie soll ich vorgehen? Für einen normalen Tag ohne Sport habe ich 8-9 Stunden Schlaf, 9 Stunden Schreibtischarbeit, 25 Minuten normales Gehen, 4 Stunden sitzen mit Buch oder Fernsehen und eine Stunde im Bett liegend lesen eingeplant. An Sporttagen würde ich wie gesagt noch ca. 350 Kcal hinzurechnen.

Kann mir bitte jemand helfen. Zeitweise habe ich ca. 2200 kcal am Tag zu mir genommen (mit Sport ca. 2500). Und habe damit auch abgenommen. Doch da ich auch Muskeln aufbauen möchte, will ich das Kcal-Defizit nicht zu groß halten. War das Defizit mit den 2200kcal ohne Sport bis jetzt viel zu groß angelegt? Bin völlig ratlos. Sollte ich lieber etwas hoch gehen und liege damit immer noch unter dem Gesamtbedarf?

Edit: Ich nehme ca. 1,5 g Proteine pro Kg zu, um eine pos. N-Bilanz zu haben.
 
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Re: Bitte um Rat bei Berrechnung meines täglichen Kalorienbedarfs zum Abnehmen
Hilfswert

Hallo Sittingbird!

ich kann Dir zwar in der Berechnung nicht weiterhelfen, aber vielleicht helfen Dir zur Einordnung Deiner Resultate meine Messwerte. (Ich war per Zufall heute morgen eine Grundumsatzanalyse erstellen-....so ne Messung mit Maske auf dem Gesicht und allem...;-)..

zu mir: (weiblich, von dem her schon ein Unterschied zu Deinen Werten!)
Grösse: 1.75
Gewicht: 71kg

Grundumsatz: 1510
Leistungsumsatz bei Tag ohne grosse Aktivitiät (bzw. Büroarbeit): 2114

Vielleicht helfen Dir diese Zahlen ja etwas um Deine Resultate einzuordnen.

Gruss
Nela
 
Vielen Dank Nela für deine Antwort. Leider kann ich mich nicht nach deinen sehr genau gemessen Daten richten, da du weiblich bist und da selbst der Kalorienverbrauch bei einer Tätigkeit wie Sitzen oder liegen meines Wissens anders ist. Leider. Dein Grundbedarf ist ja 200 kcal geringer als meiner. Ich befürchte wenn ich auf deinen Gesamtbedarf 200 addiere, habe ich wohl keinen so guten Anhaltspunkt. Das wäre ja auch gerade mal 2300 kcal. Mit dieser Anzahl würde ich wohl weiter abnehmen, wäre also im Minusbereich. Ich frage mich eben, wo mein Minusbereich liegt. Mit 2200 kcal ohne Sport habe ich ja abgenommen, aber ein zu großes Kcal-Defizit ist ja nicht gerade förderlich für den Kraft- und Muskelzuwachs. Deshalb würde ich gerne wissen, wo dieser Anfängt und ungefähr endet. Natürlich weiß ich, dass man das nur sehr ungefähr sagen kann und selbst die Orientierung an Kcal zum Abnehmen nicht genau ist. aber es soll ja auch nur eine Orientierung sein. Ich habe die Hoffnung, dass das Marry, die ja Ernährungswissenschaftlerin ist, mir bei der ungefähren Orientierung helfen kann. Dennoch danke!
 
Ich hab mich mal hier etwas eingelesen, vielleicht hilfts dir auch:
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub014.pdf

War auch drauf und dran irgendwo irgendwas zu reduzieren und wollte Kalorien zählen. Leider musste ich feststellen, das das übelst nervt und kaum Spaß bereitet. Jetzt orientiere mich nur an meinem Grundumsatz (oder meinem Gefühl). Es lüppt ziemlich gut. Sogar besser als zuvor. Allerdings betreibe ich auch sehr viel Sport. Quasi jeden Tag ausser Sonntags. Circa 15 Kilos noch, dann bin ich da wo ich hin will (~70 KG) und hab 44 KG abgenommen. Kann ich nur empfehlen. :)

Edit:
Den Leistungssatz zu bestimmen, wird schon recht schwer.
 
Vielen Dank für deine Antwort und denk Link, den ich bereits kenne (Dr. Moosbrugers Links sind echt genial)!

Eigentlich komme ich mit dem Kcal-Zählen sehr gut zurecht. Fand es nie kompliziert. Im Gegenteil. Deshalb würde es mich doch sehr interessieren wie ich am besten bei der Berechnung ab dem Grundbedarf vorgehen sollte.
 
Kompliziert ist es auch nicht. Einmal bei Allem nachschaun was man so mampft, dann passt das. Aber du weißt nie, wieviel du tatsächlich verballerst im Leistungsumsatz. Denke, das es daher auch schwer wird, zu sagen, wie du so und so viel kcal, unterm GU bleibst.

In dem steht ja schon ( c)bewegungsabhängige Thermogenese / Arbeist, Leistungsumsatz) das das der variabelste Anteil des Energieumsatzes ist und sich somit schwer einschätzen lässt. Kann aber auch sein, das ich auf der Leitung stehe. Bin ziemlich ausgepowert. :D

Du hoffst eh auf Marry83. Da bin ich mal gespannt. :)
 
Ja, stimmt schon. Es ist ja wie gesagt nur eine Orientierung.

Freue mich über jede Antwort, die muss nicht von Marry sein ;) (ich glaube, die ist sowieso im Urlaub, weil sie seit ein paar Tagen nicht mehr hier rein geschaut hat)
 
Urlaub...schön wärs :) Ich hab irgendwas mit meinem PC gemacht und ihn damit so beleidigt, dass er sich nicht mehr rührte.

Deine Fragestellung ist ziemlich problematisch, weil kein Tag dem anderen geicht, d.h. den exakten Wert für einen Tag mit und ohne Sport wirst du nicht berechnen können. Deswegen finde ich die Orientierung am Grundumsatz am sinnvollsten, da man damit einen relativ genauen Fixwert hat um den man basteln kann. Die Meinungen zur Ernährung beim Muskelaufbau gehen sicherlich weit auseinander, und die Erfahrung vieler Kraftsportler zeigt, dass ein Kalorienüberschuss dafür die sicherste Wahl ist. Die Möglichkeit Muskeln aufzubauen besteht aber auch bei einem Defizit. Vorausgesetzt das Training ist angepasst und alle Nährstoffe stehen zur Verfügung. Langsamer geht es mit Sicherheit, aber da kommt es nicht auf 50kcal mehr oder weniger an.

Letztendlich ist bei dir also darauf zu achten, deine Ernährung so zu gestalten, dass alles da ist was deine Muskeln benötigen. Mit den genannten 2200-2500kcal/Tag geht das, da es keine knallharte Diät darstellt. Nach den einfachen Berechnungen mit den möglichen PAL-Werten liegen diese Werte schön in der Mitte zwischen Grund- und Gesamtbedarf (2800-3000kcal). Und sie funktionieren offensichtlich zum abnehmen.

Es besteht also kein Grund sich zu sehr den Kopf zu zerbrechen. Deinen Werten nach ist die Abnehmphase wohl auch nicht allzu lang. Der Muskelaufbau dauert bekanntlich Monate bis Jahrzehnte, wobei die ersten Veränderungen nicht im Wachstum, sondern in der funktionellen Veränderung liegen.
Trainiere also effizient, iss ausgewogen, nutze das open window (2 Stunden nach dem Training) für eine Mahlzeit mit allen nötigen Nährstoffen und regeneriere ordentlich, damit diese Veränderungen ablaufen können. Das hat den größeren Einfluss.

Grüße,

Maria
 
Ich glaub, das lag nicht nur an deinem Computer, kam auch ne Woche nicht ins Forum ...

Muskelaufbau geht immer auch mit einem gewissen Anteil an Fettaufbau einher, wenn man eher ektomorph veranlagt ist. Von daher ist es unerlässlich, für längerfristigen Erfolg ein Kalorienüberschuss zu erzielen. Eine grobe Faustregel besagt: Man sollte sich nicht danach ernähren, wie man aussieht, sondern wie man aussehen will. Klar kann man nicht als 70-Kilo-Hänfling sofort zum 120-Kilo-Brocken mutieren. Aber für den Lauf eines Jahres kann man sich ruhig 5-10 Kilo vornehmen (wie gesagt, keine reine Muskelmasse).

Ich hab auch mal verscht, durch Kalorienzählen was zu erreichen. Man lernt so prima die Nährstoffzusammensetzungen der einzelnen Lebensmittel kennen und macht sich mal bewusst, was man so isst. Also ist es schon ne lohnenswerte Sache, es mal zu machen.
 
Also ehrlich gesagt bin ich über die Antwort von das Experiment sehr verwundert! Es ist nämlich genau die Aussage, die man in BB-Foren liest und hier im Forum insbesondere von Kurt Moosburger als Mythen bezeichnet wurden. Um mal kurz den legendären Foren-Doc zu zitieren (mehrere Beiträge, die alle aus diesem Forum sind, zusammengetragen):

es entbehrt jeglicher physiologischen grundlage. zwar hört und liest man immer wieder, dass eine positive energiebilanz eine positive stickstoffbilanz quasi "fördert", aber vielmehr ist diese in erster linie vom trainingsreiz abhängig und nicht vom ausmass der energiezufuhr. es ist der trainingsreiz, der eine hypertrophie induziert, nicht die ernährung. eine positive stickstoffbilanz lässt sich grundsätzlich auch bei negativer energiebilanz realisieren. dass man diese nicht durch übertriebene kalorienrestriktion erreichen soll, sollte klar sein. am besten erzielt man eine neg. e-bilanz über eine steigerung des energieumsatzes, sprich durch training. dass man mit krafttraining nicht nur "abspecken" kann, sondern sogar am effizienteste "abspecken" kann (bezogen auf den zeitaufwand), ist eine tatsache, deren sich aber offensichtlich immer noch nicht viele bewusst sind. das ist nicht nur wissenschaftlich untermauert, sondern zeigt auch die praxis.

aber eine positive e-bilanz als bedingung für einen muskelmasseaufbau zu anzusehen, ist unsinn. denn eine positive e-bilanz bedeutet "überschüssige energie", die als fett gespeichert wird. die guten herren bodybuilder, die sich allesamt als ernährungsexperten wähnen, kapieren nämlich nicht, dass der energiemehrbedarf aufgrund des trainingsbedingten energiemehrumsatzes (incl. der hypertrophieinduzierenden atoffwechselschritte in weiterer folge) in die energiebilanz eingeht und somit die energiebilanz ausgeglichen sein kann bzw. soll - es sei denn, man will zusätzlich "neues" fett in die depots einlagern. dann braucht man natürlich eine positive energiebilanz. warum, glaubst du, werden die BB in der "masseaufbauphase" so fett? und dann müssen die ärmsten wieder mühsam "definieren", sprich abspecken, was sie wieder einen teil ihrer zuvor aufgebauten muckimasse kostet...

Darum war ich über die Antwort von Marry sehr froh, die diese Ansicht von Dr. Moosburger, die in BB-Foren oft als "theoretischer Quatsch" bezeichnet wird, als Ernährungswissenschaftlerin bestätigt.
@Maria: Gibt es hierzu eigentlich frei verfügbare Studien, um diese als Belege nutzen zu können?

Wenn das Experiment entgegen der früheren Ansichten im Forum recht hätte, wäre ja jeder Muskelzuwachs nur mit einem dickeren Bauch möglich bzw. eine Definitionsphase unausweichlich, die nach Dr. Moosburger ja schwachsinnig ist (meine Erfahrung ist auch eine andere, wobei man als Anfänger ja immer Erfolge erkennen kann). Egal ob es sinnvoll ist oder nicht für einen BB, ich bin keiner ;-) Ich habe sogar trotz erfolgreicher Diät noch etwas Fett am Bauch und würde deshalb gerne weiter annehmen und dabei Muskeln aufbauen. Guckt man unter "abnehmen und aufbauen" hier in der forumssuche war früher die einschlägige Meinung, dass dies geht und es ein BB-Mythos wäre, dass dies nicht gehen würde. Allen voran Dr. Moosburger, der sich auf Studien und die Medizin beruft. Deshalb verwundert es mich, dass hier Jahre später genau dem widersprochen wird.

@Maria
Vorausgesetzt das Training ist angepasst und alle Nährstoffe stehen zur Verfügung.

Ich nehme die 100-120g Proteine aus den unterschiedlichsten Quellen auf: Eier, Milch, Käse, Soja, Fisch, Fleisch. Welche Nährstoffe sind darüber hinaus noch wichtig? Und was verstehst du unter angepasstem Training? Danke!!!
 
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Ist ein sensibles Thema, schon richtig. Es soll auch jeder seine eigenen Ansichten entwickeln dürfen und sich aus den zahlreichen angebotenen Meinungen ein eigenes Urteil bilden.

Meiner Meinung nach behindert man sich als BB selbst, wenn man zu wenig Energie aufnimmt. Das ist aber eine subjektive Meinung (gibt sicher hunderte Studien, die das widerlegen können). Kurzfristig geht es auch sicher, bei einem Kaloriendefizit noch Muskelmasse aufbauen zu können. Aber langfristig ist es denke ich kaum möglich. Ich beziehe diese Meinung aus persönlicher und Fremderfahrung. Ich kenne ja auch Leute, die wenig gegessen haben, bei hohem Eiweißanteil. Auch die haben zweifellos Muskelmasse aufbauen können (in 7 Jahren von 60 definierten auf ca. 70 definierte Kilo), während ich eher dem energiebetonteren Ansatz gefolgt bin (von ebenfalls 60 definierten Kilo auf über 90 "fette" Kilo, nach Diät 77 definierte Kilo) und mehr Erfolg damit hatte.

Es redet ja auch keiner davon, wirklich "fett" in dem Sinne zu werden. Das ist garantiert nicht förderlich und insoweit stimme ich den Aussagen von Kurt Moosburger zu: eine "Massephase" als Legitimation zu nehmen, ausnahmslos Süßkram und anderes Junkfood zu essen, ist sicher ganz falsch. Aber wer so etwas macht, nutzt ja nur eine legitime Möglichkeit des forcierten Muskelaufbaus (Ernergieüberschuss) als Ausrede zum Erhalt schlechter Gewohnheiten.

Das nächste Problem an der Sache ist: Man muss ja, wenn man Muskelmasse zunehmen will, auch an Gewicht zunehmen. Also kommt man um einen gewissen Kalorienüberschuss, der einen zu dieser Gewichtszunahme bringt, nicht herum. Diesen aber auszurechnen ist schier unmöglich. Und da gehe ich lieber auf Nummer sicher und nehm "ein Ei mehr".

Kommt aber auch darauf an, was man mit dem Training erreichen will. Wenn man "nur" überdurchschnittlich aussehen will (also einen flachen Bauch, der "fit" aussieht), dann reicht auch eine nicht so übertriebene Ernährung sicherlich aus. Wenn man aber das klassische BB-Ziel hat, also ein Schrank sein will, aber ohne dicken Bauch, so muss man eben relativ streng sein in der Ernährung.
 
Danke Maria und das Experiment für diese interessante Diskussion, die ich gerne mit euch weiter führen würde!

Meiner Meinung nach behindert man sich als BB selbst, wenn man zu wenig Energie aufnimmt.

Wie gesagt bin ich ja kein BB, für die sicher strengere Regeln gelten und Nuancen von Bedeutung sind. Ich will ja nur meinen Bauch weg bekommen und etwas an Muskelmasse zunehmen. Also Hypertrophie strebe ich schon an keine Frage. Aber nicht in den Dimensionen eines BB. Und auch nicht so schnell. Ich kann mir viel mehr Zeit nehmen als dies BB tun würden. Deshalb gelten für mich sicher andere (oder nicht so strenge) Regeln.

Kurzfristig geht es auch sicher, bei einem Kaloriendefizit noch Muskelmasse aufbauen zu können. Aber langfristig ist es denke ich kaum möglich.

Ich kenne ja auch Leute, die wenig gegessen haben, bei hohem Eiweißanteil. Auch die haben zweifellos Muskelmasse aufbauen können (in 7 Jahren von 60 definierten auf ca. 70 definierte Kilo)

Diese Aussagen widersprechen sich etwas finde ich. 7 Jahre sind ja nicht kurzfristig. Demnach geht es deiner Erfahrung ja schon auch mit einem leichten Kcal-Defizit aufzubauen, wenn auch nicht so viel wie Leute mit Kcal-Überschuss und damit verbundenem Fettaufbau. Kann man deine Erfahrung also nicht so zusammenfassen, wie es im Prinzip auch Maria tat: Mit einem Kcal-Defizit kann man bei genügend Proteinen sehr wohl Muskelmasse aufbauen, aber nicht so effektiv? Kcal-Überschuss ist im Gegensatz zu einer hohen N-Bilanz keine Bedingung, aber sie fördert womöglich? Oder meinst du tatsächlich, dass Muskelzuwachs langfristig nur mit einem Kcal-Überschuss funktioniert?

Also insgesamt kann man eines sagen (und dies verwirrt): Es gibt wirklich sehr unterschiedliche Meinungen. Einerseits die typische BB-Meinung, dass es ohne Kcal-Überschuss nicht geht. Die liest man in allen BB-Foren und vielen Fitness-Foren. Dann gibt es Dr. Moosburger und viele ältere (also vor einigen Jahren aktiv gewesene) User in diesem Forums, die das als Mythos bezeichnen. Demnach fördert ein Kcal-Überschuss noch nicht einmal den Muskelaufbau, er sorgt nur für eins: Fettproduktion im Körper. Das war eigentlich die klare Meinung in diesem Forum vor einigen Jahren. Und da ich von Kurts Texten viel halte, weil ich weiß, dass er sich bei seinen Statements auf viele Studien bezieht, die gängige Meinung in der Sportmedizin sind, habe ich auf diese Ansicht vertraut. Und dann gibt es das Statement von Maria, nach der Muskelaufbau auch mit einem Kcal-Defizit geht, aber langsamer. Da sie aufgrund meiner Daten 2200 kcal pro Tag ohne Sport und 2500 kcal an einem Tag mit Sport als ein geringes Kcal-Defizit sieht, muss ich ich mir (wenn ich das richtig verstanden habe) keine Gedanken machen, am Bauch abzunehmen und Muskeln aufzubauen, da das Kcal-Defizit gering ist, solange Trainingsanreize und Regeneration stimmen (da bin ich mir sehr sicher) und die Ernährung passt (Kohlenhydrate und ca. 100g Proteine aus verschiedenen Quellen (siehe oben). Sicher gebe es sicherere Wege Muskeln aufzubauen, aber es wird auch langfristig klappen. Richtig? Das open window benutze ich immer.

Ich selber habe abnehmen können und an Muskeln zulegen in sechs Monaten. Aber wie es langfristig aussieht kann es noch nicht sagen. Abgenommen habe ich mehrere Monate sehr gut mit 2200/2500kcal bis es mit so vor kam als würde ich ein Plateau erreichen. Also trotz Kcal-Defizit tat sich erst einmal sichtbar nichts mehr. Ist dies normal? Ich werde einfach mal weitermachen. Da es aber immer mal wieder Tage gibt, wo man eingeladen wird und isst und trinkt und somit viele Kcal zu sich nimmt und mein Defizit ja auch nicht groß ist, wird es sicher noch dauern, bis der Bauch weg ist. Und in der Zeit soll das Krafttraining im Hypertrophiebereich natürlich auch Wirkung haben ;-)

Man muss ja, wenn man Muskelmasse zunehmen will, auch an Gewicht zunehmen. Also kommt man um einen gewissen Kalorienüberschuss, der einen zu dieser Gewichtszunahme bringt, nicht herum.

Nicht unbedingt. Wenn man viel Fett auf den Rippen hat und das durch Diät und Krafttraining bekämpft, dann verliert man sicher erst einmal mehr Gewicht als der Muskelzuwachs selber bei Kcal-Überfluss bringen würde. Muskeln sind zwar schwerer, aber Fett baut sich doch schneller ab als Muskeln wachsen oder? Der Körper kann ja bei einem Kcal-Defizit die Energie aus den Fettdepots holen, die vorhanden sind, um Energien für den Muskelaufbau zu kriegen, solange die N-Bilanz stimmt. So sagt es zumindest Dr. Moosbruger, wenn ich ihn richtig verstanden habe...
 
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Nee, das nicht, aber es fehlen einfach "harte" Fakten. Die Meinungen gehen ja nicht umsonst so weit auseinander. Ich persönlich setze mir ein Ziel (erstmal nur Muskelaufbau) und schaue dann, wer a) die Ahnung und b) selbst die Erfahrung (also nen hypertrophierten Körper) hat. Und deswegen werde ich der Meinung eines "Gesundheitssportlers" nicht folgen, bzw. die für mich offensichtlichen Schwachstellen ändern. Ich möchte einfach nicht zwar schlank und einigermaßen kräftig, aber auch nur leidlich hypertrophiert aussehen, sondern breit, stark und einigermaßen schlank. Deswegen ist mein Weg zum Ziel anders, als der eines Gesundheitssportlers.

Und weil ich mitlerweile weiß, dass dein Ziel anders als meins liegt, kann ich nichts mehr zur Diskussion beitragen.
 
Im Grunde wird man nicht auf eine klare Meinung kommen weil es zu sehr von dem individuellen Ziel abhängt. Will man einfach nur mehr Masse, definierte Masse oder auch noch sehr viel mehr Kraft? Davon ist die Vorgehensweise abhängig. Allein von der Biochemie ausgehend unterschreibe ich Dr. Moosburgers Aussage. Muskelaufbau geht auch mit Defizit. Dazu kommen allerdings auch noch die genetischen Voraussetzungen. Manch einer schwingt unregelmäßig das Eisen und hat Muskeln. Der nächste schwingt regelmäßig mit vollem Einsatz und braucht wesentlich länger. Diese Unterschiede machen sich dann auch in der Vorgehensweise bemerkbar. DasExperiment hat es schon in seinem anfänglichen Thread richtig beschrieben: ein ektomorpher Typ (den er ja selbst repräsentiert) hat mehr Erfolg mit einer erhöhten Energieaufnahme, da ein langer und schmaler Mensch auch keinen Nachteil davon hat etwas mehr Fettmasse aufzubauen, da allgemein mehr Masse erwünscht ist. Jemand, der seine Polster allerdings nicht leiden kann und es als Vorzug sieht sie abzubauen und durch Muskeln zu ersetzen ist damit falsch beraten weil ihn das nicht wirklich weiter bringt.

Wenn du selbst sagst, dass du keine BB-Ambitionen hast, sondern einfach nur fitter aussehen (bzw. auch sein) willst, kannst du es wie gehabt durchziehen.

Grüße,

Maria
 
Hallo ihr beiden,

danke für eure Antworten!

@ Das Experiment: Eines würde mich noch aufgrund deiner Erfahrungen sehr interessieren: Es gibt also Bekannte von dir, die mit einem Defizit gestemmt haben und dabei 10 kg Muskeln aufgebaut haben Richtig? Daraus kann man natürlich keine objektiven Schlüsse ziehen, aber ein interessante Erfahrung ist es. Leider kann ich mir gerade nicht vorstellen, wie 10 Kg mehr an Muskeln aussieht, aber ohne Zweifel ändert es die Optik gewaltig...

@Maria
Das du Kurts Meinung unterschreibst, lässt mich mit meinem Weg auf der sicheren Seite fühlen. Auch deine Beurteilung meiner kcal-Zahlen hat mir noch einmal sehr viel Sicherheit gegeben. Ist eben doch etwas anderes, wenn noch einmal andere und kompetente Augen über den eigenen Plan gucken und ihr ok geben. Dann kann es ja weiter gehen ;-)
 
Ja, richtig. Die haben zwar nicht jedes Mal mit der Waage dagestanden und Kalorien ausgerechnet, aber eben sehr wenig gegessen und teilweise Hunger gehabt. Weil man bei dieser Methode zwei Paradoxa (1. der Versuch, so viel wie möglich Muskelmasse aufzubauen, obwohl der Körper diese gar nicht braucht und 2. das bei sogar zu wenig vorhandenen Baustoffen) gleichzeitig hat, muss man noch viel mehr Überwindung und Intensität ins Training bringen. Deswegen verzichte ich auch darauf, mit Absicht dem Körper zuwenig Energie zu geben. Die Natur liebt Verschwendung und so halte ich es (im Rahmen der Signale meines Magens natürlich) mit der Energiezufuhr.

Mir hilft da immer wieder das Bild vom Hausbau. Um ein Haus (äquivalent zu muskulösem Körper) zu bauen, braucht es nen Bauleiter (Trainingsplan) und Baumaterial (Energie und Eiweiß) für die Arbeiter. Wenn ich ein besonders großes und schönes Haus will, warum sollte ich mit Macht versuchen, so wenig wie möglich Baumaterial dafür zu verwenden? Da hole ich mir lieber zu viel Baumaterial, baue erstmal und danach schaffe ich den übriggebliebenen Rest zur Müllkippe.
 
Ich verstehe das so, das die Leute mit gezielter oder weniger Energie vielleicht immer übelst definiert aussehen wollen. Wobei der reine Bodybuilder (mit Energieüberschuß) doch nur bei Wettkämpfen (Diät) definiert ausschaut. Ansonsten wirkt er ja eher "klobrig".

Wenn ich entscheiden könnte, zwischen Peter Baers oder Armin Memic, würde ich mich sofort für Armin entscheiden. Aber man will wohl meistens das, was man selber nciht hat. :(
 
Ach ich vermisse Kurt so sehr in diesem Forum! Spätestens jetzt hätte er den Adoniskompex als heißen Buchtipp vorgeschlagen.

Alles Geschmackssache. Wenn ich diese Körper mit dieser unnatürlichen Bräunungscreme-Farbe sehe...na ja ich erspare mit den Kommentar, jeder muss wissen was er tut. Früher sagte Kurt immer hier, dass dies kein BB-Forum wäre, sondern ein Fitnessforum. So klar kann man dies mittlerweile nicht mehr sagen. Ist nicht unbedingt negativ, aber ich persönlich finde es etwas schade.
 
Will man einfach nur mehr Masse, definierte Masse oder auch noch sehr viel mehr Kraft? Davon ist die Vorgehensweise abhängig. Allein von der Biochemie ausgehend unterschreibe ich Dr. Moosburgers Aussage. Muskelaufbau geht auch mit Defizit.

Was ich mich gerade frage: Was ist der definierte Masse? Ist ja doch eher Pumper-Jargon oder? Verstehe das so: Einfacher Masseaufbau ist Fett und Muskeln. Dadurch sieht die Brust noch gewaltiger aus, weil eben auch etwas Fett auf der Brust sitzt, zusammen mit den Muskeln aber "gut" aussieht? Definierte Masse ist reine Muskelmasse. BB machen vor einem Showlaufen eine Diät um zwar etwas von der Masse zu verlieren, aber dafür kein Fett zu präsentieren? Und viel mehr Kraft, so wie es Maria meinte, ist Maximalkrafttraining? Frage an das Experiment: Du willst nicht nur definierte Masse, sondern Massezuwachs eben auch mit Fett, weil du das Gesamtpaket damit schöner findest?
 
A

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Re: Bitte um Rat bei Berrechnung meines täglichen Kalorienbedarfs zum Abnehmen
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