wieder mal der stein der weisen?

uschi

New member
heute im kurier:
http://kurier.at/chronik/1127378.php

die ganzen "gelehrtentreffen" sind ja recht gut und schön, aber präventiv sind die vorschläge meiner meinung nach äusserst mager.
warum sollen die "kranken kassen" immer erst bei folgeerkrankungen bezahlen? wäre vorbeugen nicht insgesamt billiger?

seas, uschi
 
Zuletzt bearbeitet:
uschi schrieb:
heute im kurier:
http://kurier.at/chronik/1127378.php

die ganzen "gelehrtentreffen" sind ja recht gut und schön, aber präventiv sind die vorschläge meiner meinung nach äusserst mager.
warum sollen die "kranken kassen" immer erst bei folgeerkrankungen bezahlen? wäre vorbeugen nicht insgesammt billiger?

seas, uschi
Wie wäre es denn, wenn die Kinder in der Schule frühstücken. Dabei bringen sie das Essen nicht von zu Hause mit, sondern es gibt die Sachen in der Schule. Dann könnten schon mal Fehler bei der Ernährung beim Frühstück ausgeschlossen werden. Das kann man dann auch noch für's Mittagessen durchziehen (zumindest bei Ganztagsschulen). Und wie wäre es mit Unterricht zur "richtigen Ernährung". Das ist sicherlich wichtiger als Religion. Wenn den Kindern das von Anfang an vermittelt wird, setzt sich das auch in ihren Köpfen fest. Schließlich sind Kinder heute auch viel umweltbewußter als früher. Ich fände es ja auch recht sinnvoll, wenn man den Kindern (nicht unbedingt schon in der Grundschule) auch beim Sport etwas Trainingsmethodik beibringt.

Viele Eltern habe für "Essen" einfach keine Zeit. Soll heißen, sie haben keine Zeit und/oder Lust sich mit dem Thema auseinander zusetzen. Es werden ja auch nicht nur die Kinder dicker.

Gruß

Carsten
 
die Fitnesswelle rollt?

Hallo Uschi!

Da glauben manche immer noch, dass die Fitnesswelle rollt und alle Spinner sind, die so schwarz malen. Tatsache ist, dass die Menschen immer fauler und gefräßiger werden. Ein auf Jugend spezialisierter Arzt hat kürzlich öffentlich gesagt, dass die Jugend vehement darauf hinarbeitet, durch Rauchen und Ernährung ihre Eltern nicht zu überleben....
Vielleicht geschieht deshalb relativ wenig dagegen, weil dadurch das Pensionssystem wieder besser finanzierbar wäre, weil eben die Lebenserwartung wieder deutlich sinkt, wie es schon fallweise geschieht.

kepp on running!

lg Hans
 
cbeinecke schrieb:
Wie wäre es denn, wenn die Kinder in der Schule frühstücken. Dabei bringen sie das Essen nicht von zu Hause mit, sondern es gibt die Sachen in der Schule.

Ich persönlich glaube nicht, dass das eine Lösung bringt. Meine Kinder haben nun beginnend vom Kindergarten bis zur Schul- und Hortspeisung alle Formen mitgemacht: komplett gestellte Gemeinschaftverpflegung; völlige Freistellung der Pausenbrote; Verbot nur von Süßigkeiten und süßen Brotaufstrichen. Das Ergebnis war immer das gleiche: Ein paar Kinder sind dürr, andere normalgewichtig und wieder andere wohlbeleibt. Manche Kinder essen alles, andere magern bei der Gemeinschaftsverpflegung ab. Außerdem kostet gutes, frisches Essen, das in Gemeinschafteinrichtungen zubereitet wird, einen Haufen Geld. Die meisten Eltern und auch der Staat sind nicht bereit, das zu bezahlen, zumal gerade das teure Gemüse meist sowieso auf den Tellern bleibt und dann weggeworfen wird.

Der eigentliche Vorteil von Kindergarten und Horten liegt m.E. höchtens darin, dass die Kinder zumindest während dieser Zeiten nicht bewegungslos vor der Glotze hängen und Chips essen.

Viele Grüße
 
hallo hans,

ich darf mal aus dem neuen buch von udo pollmer zitieren:

Es geht ein Gespenst um in Deutschland: die Angst, dick zu werden. Das Wort »Übergewicht« löst inzwischen die gleichen panischen Reaktionen aus wie einst das Auftreten von AIDS. Schenkt man den Medien Glauben, dann gibt es außer einigen Geschlechtskrankheiten wohl kaum noch ein schlimmes Leiden, das nicht durch »überflüssige Pfunde« verursacht oder verschlimmert würde. Die Botschaft ist klar: Gegen diese Wohlstandssünde hilft keine Moralpredigt mehr und keine eheliche Treue. Nur wem es gelingt, seinen inneren Schweinehund tagtäglich aufs neue in seine Schranken zu weisen, nur wer konsequent auf kulinarische Verlockungen im Schlaraffenland verzichtet und eisern um den Häuserblock joggt, hat die Chance, eines schönen Tages mit einem schlanken Körper einen lauschigen Platz im Altersheim zu ergattern. Und wem das egal ist, der wird zum Schuldigen, weil er mit seinem schweren Körper der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem eine schwere Last auferlegt.
Die Kinder trifft es besonders hart. Denn sie werden, so verkünden Experten, Therapeuten und Politiker, noch vor ihren Eltern sterben. Ihre Kassandrarufe untermalen sie mit präzisen Zahlen.
Zum Beispiel: »Von den Kleinkindern sind 17 Prozent der Jungen und 16 Prozent der Mädchen überernährt, im Schulalter ist bereits ein Viertel der Kinder zu dick.« Von diesen sei fast jedes zweite Kind »hochgradig adipös«. Was mag wohl aus der nächsten Generation werden, wenn wir nicht energisch dagegen vorgehen? Vorsicht: Wir brauchen gar nicht zu spekulieren, denn das Zitat ist nicht der aktuellen Diskussion entnommen – es stammt aus dem Jahre 1976. Als Ursache erkannte damals der Ernährungsbericht der Bundesregierung, die Kinder würden von ihren Müttern »zur unkontrollierten Vielesserei erzogen«. Ja, sie bekämen von ihren Eltern sogar »Süßigkeiten in die Hände«. Kein Wunder, wenn sie alsbald aus allen Nähten platzten. Schon damals die gleichen Phrasen, die gleichen fragwürdigen Zahlen und die gleichen Ängste.
Klappern gehört nicht erst seit heute zum Geschäft der Schlankheitspropheten. Auch die Schuldzuweisungen an die Eltern haben Tradition. Und so höhlt steter Tropfen auch das Urgestein des gesunden Menschenverstands. Durch alle Zeiten und Kulturen war die Menschheit der Meinung, je unbekümmerter ein Kind ißt, desto besser gedeiht es. Nun ist auf einmal das Gegenteil wahr. Der Erfolg der Krankbeter ist beeindruckend: Inzwischen hält sich schon jede zweite Zehnjährige – darunter nicht wenige schlanke Mädchen – für zu dick. Sie glauben nicht mehr an Feen und Engel, sondern an Kalorienreduktion und Cola Light. Viele Kinder und noch mehr Jugendliche haben bereits eine Diät hinter sich, andere nehmen Abführtabletten oder erbrechen sich, um sich und ihren Eltern die Schande des Dickseins zu ersparen. In der Sesamstraße kamen Krümelmonsters Kekse auf den Index. Er muß nun Karotten knabbern und wird von einer sprechenden Aubergine über gesunde Ernährung belehrt. Die Wirkung bleibt nicht aus: Aus unbefangenen Kindern werden angsterfüllte Esser. In den USA würden sich schon Fünfjährige lieber einen Arm amputieren lassen, als dick zu sein.
In Deutschland nähert sich die Lebensqualität dicker Kinder der »von stigmatisierten Krebskranken«, so Bärbel-Maria Kurth vom Robert-Koch-Institut. Schon werden in deutschen Tageszeitungen Kinder, die nicht mehr dem Schönheitsideal der Redaktion entsprechen, mit Balken über den Augen abgebildet. In Düsseldorf fahndet eine »Fitness-Polizei« in den Schulen nach bewegungsfaulen Schülern und informiert die Eltern über deren »motorische Defizite«. Auch Bewegung ist, ähnlich wie das Essen, nicht mehr unbefangene Freude, sondern Pflicht und Zwang: der Gesundheit zuliebe. Die Folgen sind aus den Erfahrungen der Vergangenheit vorhersehbar: Aus Kindern, die man zum Sport nötigt, werden bekanntlich unsportliche Erwachsene.
Wo die Angst wächst, wächst auch die Zahl der Experten, die Ratschläge, Mittelchen und Therapien verkaufen. Die Kunden – lieber werden sie natürlich »Patienten« genannt – erwarten oft nicht einmal ernsthaft, davon abzunehmen. Es geht häufig um etwas ganz anderes. Wer Eßsünden begangen hat, wer noch dazu jeden Tag aufs neue rückfällig wird, ist dankbar um jeden Ablaßhandel, der es ihm erlaubt, seine Seele von der kulinarischen Schuld zu befreien, die er beim letzten Abendessen auf sich geladen hat. Je teurer, desto besser, desto glaubhafter die Bereitschaft zur Sühne. Man will sich schließlich nicht vorwerfen lassen, nichts gegen seine schlechte Form unternommen zu haben.
Angesichts der brummenden Umsätze der Abspeck-Branche und der Begehrlichkeiten der beteiligten Berufsgruppen war es nur eine Frage der Zeit, bis diese ihre Erzeugnisse als Mittel zur Rettung der Welt ausloben würden. 1997 war es endlich so weit. Die Vereinten Nationen erklären Fettleibigkeit zur Epidemie, zu einer globalen Gesundheitsbedrohung. Bis dahin hatten sich die internationalen Kommissionen noch der Unterernährung gewidmet, und gebetsmühlenartig darauf verwiesen, daß der Welthunger von Jahr zu Jahr mehr Todesopfer fordere – insbesondere unter den Kindern. Nun behaupten die Experten, auch Menschen in den Hungerregionen seien teilweise schon zu fett. Eine Epidemie an Übergewicht habe nun auch die Dritte Welt erfaßt. Nun brauchen auch sie Diätnahrung, Kalorientabellen und Ernährungsberater.
Das Thema »Dicke« betrifft uns alle. Wir erfahren es am eigenen Leibe, schließlich nimmt jeder im Laufe seines Lebens zu. Da wir diesem völlig natürlichen Vorgang mit ähnlichem Erschrecken begegnen wie dem ersten grauen Haar, begleitet viele von uns bei jedem Bissen das schlechte Gewissen. Es verleidet uns fröhliche Mahlzeiten und verdirbt uns die Freude am Sattessen. So macht die Sorge um das Gewicht viele Menschen regelrecht krank. Viele vertragen die gesunde Kost nicht und reagieren mit schweren Verdauungsstörungen. Andere entwickeln ein zwanghaftes Verhältnis zum Essen bis hin zum Krankheitsbild der Orthorexie, der Eßstörung der übertrieben auf gesunde Ernährung Fixierten. Kinder können solche Schlankheitskampagnen sogar in den Tod treiben, denn sie reagieren auf den gesellschaftlichen Druck nicht selten mit lebensbedrohlichen Eßstörungen. Doch diese Toten zählt niemand. Ihre hilflosen Eltern dürfen sich nicht einmal beklagen, sonst trifft sie der Bannstrahl einer empörten Öffentlichkeit, die dies allenfalls als Beweis für die Notwendigkeit weiterer Kampagnen betrachtet.

liebe grüße aus berlin

strubbel
d:O)
 
@ Strubbel

Hallo Strubbel,
hast Du aus dem "Lexikon der populären Ernährungsirrtümer" zitiert? Ich meine, da ähnliches gelesen zu haben...
ich denke, Pollmer beschreibt sehr schön die hysterischen Reaktionen, die auf jeden tatsächlichen oder vermeintlichen Mißstand in unserer heutigen Gesellschaft folgen...
Wer dieses unterhaltsame Buch beseite legt und in die Wirklichkeit schaut muß jedoch leider feststellen: Viel zu viele Kinder und Jugendliche sind viel zu dick!!! ...und darauf kann nicht oft genug hingewiesen werden. Leider.

Der Pollmer ist ein interessanter Autor. Leider neigen viele seiner Leser, aus seinen Aussagen völlig falsche Schlüsse zu ziehen.

VG
 
Anderer Meinung

cbeinecke schrieb:
Wie wäre es denn, wenn die Kinder in der Schule frühstücken. Dabei bringen sie das Essen nicht von zu Hause mit, sondern es gibt die Sachen in der Schule. Dann könnten schon mal Fehler bei der Ernährung beim Frühstück ausgeschlossen werden. Das kann man dann auch noch für's Mittagessen durchziehen (zumindest bei Ganztagsschulen). Und wie wäre es mit Unterricht zur "richtigen Ernährung". Das ist sicherlich wichtiger als Religion. Wenn den Kindern das von Anfang an vermittelt wird, setzt sich das auch in ihren Köpfen fest. Schließlich sind Kinder heute auch viel umweltbewußter als früher. Ich fände es ja auch recht sinnvoll, wenn man den Kindern (nicht unbedingt schon in der Grundschule) auch beim Sport etwas Trainingsmethodik beibringt.

Viele Eltern habe für "Essen" einfach keine Zeit. Soll heißen, sie haben keine Zeit und/oder Lust sich mit dem Thema auseinander zusetzen. Es werden ja auch nicht nur die Kinder dicker.

Ehrlich gesagt bin ich da doch völlig anderer Meinung. Ich denke nicht, dass es eine Lösung ist, wenn man den Schulen ständig den schwarzen Peter zuschiebt. Schulen können definitiv niemals in der Lage sein, all den Murks aufzufangen, der im Elternhaus schiefläuft. Ich denke, je mehr Verantwortung man den Eltern wegnimmt, desto schlimmer wird es.

Ich möchte persönlich auf keinen Fall dass meine Kinder komplett in der Schule verpflegt werden (dass möchte ich dann doch ganz gern noch selbt in der Hand haben). Ich möchte außerdem auch auf keinen Fall, dass meine Kinder eine Ganztagsschule besuchen MÜSSEN und auf Religionsunterricht lege ich auch erheblichen Wert *g*.

Aber ich gebe zu, man kann da geteilter Meinung sein.
Grüße,
Aurelia
 
hallo glove,

nein, aus dem neuen buch "esst endlich normal".
ich sehe mich auch um und komme zum entgegengesetzten ergebnis.
nicht mehr dicke als früher.
nur: durch die bauchfreimode werden speckröllchen eher sichtbar als früher.
und: früher galt, größe minus 100= idealgewicht.
dann: größe minus 100-10%
jetzt werden in den medien schon genannt: größe minus 100-20%.
der zwang zu immer schlankeren figuren verstellt einfach den blick auf die realität.
das, was ein normles gewicht ist, gilt heute als dick!
pollmer hat recht, wenn er fordert, man solle sport wegen des spaßes betreiben, nicht um sich zu kasteien.
wenn man die normen immer mehr verschärft, setzt man die leute nur unter druck, eine wachsende anzahl von essstörungen ist die folge.
wer legt eigentlich durch "blicke" fest, ob jemand zu dick ist.
woher kennen wir deren genetische disposition?
warum sollen wildfremde leute, welche uns einen dreck angehen, unbedingt abnehmen?
in meinem fitnesstudio sind etliche dicke, welche fit wie eine turnschuhhandlung sind!
da komme ich oft sportlich nicht mit.
einer der trainer, macht 5 mal in der woche sport, gibt kurse, stemmt megagewichte usw.
aber wenn er sein t-shirt auszieht, würdest du denken, unsportlich.
so pauschal würde ich nicht urteilen.
d:O)
 
Hallo Strubbel,
ich stimme Dir in fast allen Punkten absolut zu!
- Sport aus Spaß: Yes!!!
- Essstörungen: zu einem guten Teil von den Medien gemacht!
- uns geht auch der einzelne Dicke wirklich einen Dreck an.
- sportliche Dicke: klar gibt´s die... bin ja selber einer ;-)
- meine Wahrnehmung von mehr Dicken: ich beziehe mich mal bewußt auf Kinder und Jugendliche...und vergleiche diese mit der entsprechenden Altersgruppe vor 30 - 40 Jahren... da waren Dicke die Ausnahme, heute hab ich den Eindruck, es sind 50%
Ich bin Rheinländer, da gibt´s viele Dicke..in den Bergen wohl viel weniger, wie ich im Forum gelernt habe...
VG
 
Hallo Strubbel!

Leider ist es keine Hysterie, dass die körperliche Leistungsfähigkeit der Menschen in den letzten 20 Jahren deutlich abgenommen hat. Das wurde durch zahlreiche Studien belegt. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind nicht zu leugnen, die Zunahme von Diabetes und Folgeerkrankungen ist nur ein Beispiel.
Dass viele Menschen darauf reagieren, ist auch evident. Leider ein großteil dadurch, dass igrendwelchen Hypes oder Gurus nachgelaufen wird, die Mythen verbreiten und damit auch weiteren gesundheitlichen Schaden anrichten. Der ganze Diäten- und übertriebener Schhlankheitswahn ist sicherlich ein solcher Auswuchs.
Wenn Du Dich im Forum genauer umsiehst wirst Du bemerken, dass die Botschaft hier eine andere ist: Vernünftig und ausgewogen essen ohne Verbote und ausreichend bewegen, mit einem Mix von Kraft- und Ausdauersport, der auch Spaß macht. Dabei verfolgt jeder seine eigenen Ziele, vom Hobby- bis zum Leistungssportler.
Du musst hier viele, viele Threads im Archiv lesen, um die Details dieser Botschaft zu erfassen, aber es lohnt sich.
Kürzlich konnte ich einen Vortrag eines sehr erfahrenen Internisten, Chefarzt einer Klinik, zum Thema "Sport ist Mord" hören: Sein Thema, Herz-Kreislauf und Gefäßkrankheiten. Folgende plakative Statements sind mir in Erinnerung:
- Es gibt kaum ein besseres Medikament gegen diese Erkrankungen als Bewegung, allerdings mit einer Intensität über einer gewissen Schwelle, möglichst deutlich jenseits des Spazierengehens.
- Der Umfang mit 3* 45 Minuten wöchentlich wäre ausreichend, ideal wären ca. 3500 kcal/Woche (!).
- Allein dadurch könnten seiner Meinung nach Medikamente von ca. € 8.-/Tag eingespart werden.
Auch Krafttraining, speziell für ältere Menschen mit speziellen Belastungsformen, wären für die verbesserte Koordination, die Regeneration der Knorpel und zur Verminderung der Osteoporose sehr hilfreich.
Der Lohn für die Mühe: eine deutlich verbesserte Lebensqualität!

Diäten sind in diesem Vortrag nicht vorgekommen, außer bei ganz bestimmten pathologischen Stoffwechselstörungen spielen sie offensichtlich auch keine Rolle. Ausgewogen und mengenbewußt essen, ohne die Kalorien zu zählen, genügt völlig.

Viele Ärzte sprechen heute von einer Adipositas-Pandemie, die bereits in manchen Gegenden (z.B. Teile der USA) augenscheinlich ist. Ich glaube nicht, dass man über die gesundheitlichen Risken eines BMI > 30 lange diskutieren muss. Eine leicht messbare Tatsache ist, dass wir heute auch in Europa solche Regionen haben, wir sind halt noch ein bisschen hinten nach, der Trend ist aber leider eindeutig, auch bei Jugendlichen.


Das schöne an diesem Forum ist, dass hier keinen Modetrends nachgelaufen wird, sondern dass wissenschaftllich fundiert solchen immer wieder auftauchenden (und die Diskussion anregenden) Guru-Meinungen entgegengetreten wird. Ich kenne zwar das Buch von Udo Pollmer (noch) nicht, aber aus dem Zitat sehe ich wenig fundiertes Wissen sondern eher den Versuch, mit einer zweifellos berechtigten Kritik an Auswüchsen gleich auch wissenschaftlich fundierte Aussagen in Misskredit zu bringen, leider ein erfolgreiches Mittel um unsicheren Menschen noch weiter die Unterscheidung zwischen wissenschaftlichen Ergebnissen und unfundierten Ausssagen zu erschweren.
Z.B. die Aussage "..schließlich nehmen wir alle im Laufe unseres Lebens zu...". Das Zeigt meiner Meinung nach deutlich, wie sehr wir uns mit der Pathologie der Bevölkerung abfinden. Wenn's ohnehin allen passiert, ist es normal. Ich kann mich gut an Zeiten (so ca. vor 40 Jahren) erinnern, wo ein syst. Blutdruck von "100 + Lebensalter" als Normalwert angesehen wurde! Genauso gehen wir heute mit max. Ergometerbelastungen, altersbedingtem Muskelschwund usw. um. Damit wird vorgegaukelt, dass wir ohnehin gesund sind, auch wenn's bei weitem nicht so ist. In Zeiten, wo erstmals ein 80-Jähriger den Hawaii-Ironman durchgestanden hat, sollten wir doch andere Maßstäbe haben als ein "Lasst's uns doch gemütlich an Fettsucht sterben!"
"Esst normal" ist hier eine unwidersprochene Aussage. Aber der Stil des Herrn Polmer gehört sicher nicht zu den Highlights dieses Forums.

LG Hans
 
etwas OT für das Forum aber kann ich so nicht stehen lassen.

Aurelia schrieb:
Ich möchte außerdem auch auf keinen Fall, dass meine Kinder eine Ganztagsschule besuchen MÜSSEN und auf Religionsunterricht lege ich auch erheblichen Wert *g*.

Aber ich gebe zu, man kann da geteilter Meinung sein.
Grüße,
Aurelia

Auf Religionsunterricht würde ich auch hohen Wert legen, wenn es denn welchen geben würde. Leider ist der sogenannte Religionsunterricht in Österreich eine je nach Glaubensrichtung einseitige Sache. Der Religionsunterricht sollte meiner Meinung nach alle Religionen gleichwertig vermitteln. In einer globalisierten Welt, wird es immer wichtiger auch andere Menschen zu verstehen, dazu gehören neben Fremdsprachen auch die Religion und Kultur.

Grüße

Flar
 
dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Hans schrieb:
Hallo Strubbel!

Leider ist es keine Hysterie, dass die körperliche Leistungsfähigkeit der Menschen in den letzten 20 Jahren deutlich abgenommen hat. Das wurde durch zahlreiche Studien belegt. Die gesundheitlichen Auswirkungen sind nicht zu leugnen, die Zunahme von Diabetes und Folgeerkrankungen ist nur ein Beispiel.
Dass viele Menschen darauf reagieren, ist auch evident. Leider ein großteil dadurch, dass igrendwelchen Hypes oder Gurus nachgelaufen wird, die Mythen verbreiten und damit auch weiteren gesundheitlichen Schaden anrichten. Der ganze Diäten- und übertriebener Schhlankheitswahn ist sicherlich ein solcher Auswuchs.
Wenn Du Dich im Forum genauer umsiehst wirst Du bemerken, dass die Botschaft hier eine andere ist: Vernünftig und ausgewogen essen ohne Verbote und ausreichend bewegen, mit einem Mix von Kraft- und Ausdauersport, der auch Spaß macht. Dabei verfolgt jeder seine eigenen Ziele, vom Hobby- bis zum Leistungssportler.
Du musst hier viele, viele Threads im Archiv lesen, um die Details dieser Botschaft zu erfassen, aber es lohnt sich.
Kürzlich konnte ich einen Vortrag eines sehr erfahrenen Internisten, Chefarzt einer Klinik, zum Thema "Sport ist Mord" hören: Sein Thema, Herz-Kreislauf und Gefäßkrankheiten. Folgende plakative Statements sind mir in Erinnerung:
- Es gibt kaum ein besseres Medikament gegen diese Erkrankungen als Bewegung, allerdings mit einer Intensität über einer gewissen Schwelle, möglichst deutlich jenseits des Spazierengehens.
- Der Umfang mit 3* 45 Minuten wöchentlich wäre ausreichend, ideal wären ca. 3500 kcal/Woche (!).
- Allein dadurch könnten seiner Meinung nach Medikamente von ca. € 8.-/Tag eingespart werden.
Auch Krafttraining, speziell für ältere Menschen mit speziellen Belastungsformen, wären für die verbesserte Koordination, die Regeneration der Knorpel und zur Verminderung der Osteoporose sehr hilfreich.
Der Lohn für die Mühe: eine deutlich verbesserte Lebensqualität!

Diäten sind in diesem Vortrag nicht vorgekommen, außer bei ganz bestimmten pathologischen Stoffwechselstörungen spielen sie offensichtlich auch keine Rolle. Ausgewogen und mengenbewußt essen, ohne die Kalorien zu zählen, genügt völlig.

Viele Ärzte sprechen heute von einer Adipositas-Pandemie, die bereits in manchen Gegenden (z.B. Teile der USA) augenscheinlich ist. Ich glaube nicht, dass man über die gesundheitlichen Risken eines BMI > 30 lange diskutieren muss. Eine leicht messbare Tatsache ist, dass wir heute auch in Europa solche Regionen haben, wir sind halt noch ein bisschen hinten nach, der Trend ist aber leider eindeutig, auch bei Jugendlichen.


Das schöne an diesem Forum ist, dass hier keinen Modetrends nachgelaufen wird, sondern dass wissenschaftllich fundiert solchen immer wieder auftauchenden (und die Diskussion anregenden) Guru-Meinungen entgegengetreten wird. Ich kenne zwar das Buch von Udo Pollmer (noch) nicht, aber aus dem Zitat sehe ich wenig fundiertes Wissen sondern eher den Versuch, mit einer zweifellos berechtigten Kritik an Auswüchsen gleich auch wissenschaftlich fundierte Aussagen in Misskredit zu bringen, leider ein erfolgreiches Mittel um unsicheren Menschen noch weiter die Unterscheidung zwischen wissenschaftlichen Ergebnissen und unfundierten Ausssagen zu erschweren.
Z.B. die Aussage "..schließlich nehmen wir alle im Laufe unseres Lebens zu...". Das Zeigt meiner Meinung nach deutlich, wie sehr wir uns mit der Pathologie der Bevölkerung abfinden. Wenn's ohnehin allen passiert, ist es normal. Ich kann mich gut an Zeiten (so ca. vor 40 Jahren) erinnern, wo ein syst. Blutdruck von "100 + Lebensalter" als Normalwert angesehen wurde! Genauso gehen wir heute mit max. Ergometerbelastungen, altersbedingtem Muskelschwund usw. um. Damit wird vorgegaukelt, dass wir ohnehin gesund sind, auch wenn's bei weitem nicht so ist. In Zeiten, wo erstmals ein 80-Jähriger den Hawaii-Ironman durchgestanden hat, sollten wir doch andere Maßstäbe haben als ein "Lasst's uns doch gemütlich an Fettsucht sterben!"
"Esst normal" ist hier eine unwidersprochene Aussage. Aber der Stil des Herrn Polmer gehört sicher nicht zu den Highlights dieses Forums.

LG Hans

sehr gutes, fundiertes posting, hans! pollmer hat in vielen punkten recht. aber in manchen lehnt er sich zu weit aus dem fenster, wie ich nicht erst einmal in diesem forum gepostet habe (v.a. wenn er sich als lebensmittelchemiker auf medizinisch-klinischen boden begibt. das beispiel "insulinausschüttung durch süßstoffe" kennen wir ja).

gruß, kurt
 
hallo ihr alle,

genau das wollte ich doch ausdrücken.
es kommt nicht darauf an, wie dick die leute sind, da auch dünne unsportlich sein können.
und das werden die leute nicht, weil sie angeblich fauler sind oder noch nicht bekehrt, sondern einfach sport nicht mit freude vermittelt wird.
speziell in der schule.
ich habe erst nach vielen jahren nach der schule erfahren, daß das spaß machen kann.
weil es mal nicht hieß: letzter!
sich keiner aufregte, weil man nicht schnell genug war.
oder man angeschrieen wurde, weil man beim "faschistoiden" völkerball rausflog.
also, sowohl bei ernährung, als auch beim sport weiterhin propagieren: es lebe der spaß an der sache!
desweiteren beiebe ich bei meiner beobachtung, daß der durchschnitt der leute nicht dicker ist als vor jahren.


strubbel
d:O)
 
Genau das stimmt nicht!

Hallo Strubbel!

Wissenschaftliche Untersuchungen sagen genau das Gegenteil.
Zitat aus http://www.kup.at/kup/pdf/4959.pdf , nur einer von zahlreichen Publikationen:

"In den letzten 10 Jahren stieg die Prävalenz der
Adipositas in fast allen europäischen Ländern in allen
Altersklassen um 10–40% [10]. In Österreich kam es
zwischen 1991 und 1999 zu einer Zunahme um 7%."

Die Fitnesswelle täuscht: Die Menschen werden immer fauler und gefräßiger, leider auch die Jugend. :mad:

LG Hans
 
mag sein, dass da eine Fitnesswelle rollt. Fragt sich nur, wer davon erfaßt wird...
hat mit der Abwanderung der Leute aus den Vereinen in die Fitnessstudios zu tun.

Bei diesen ganzen Erhebungen wird mit Zahlen gearbeitet, die sich jeder so zusammenstellt, wie er sie gerade braucht.
Ein gewisser Prozentsatz der Leute hat erkannt, dass man sportlich gegensteuern muß, wenn die alltägliche Welt sich so ändert, dass sich niemand mehr zwingend groß bewegen muß...
die große Mehrheit der Menschen bewegt sich zu wenig. Wie groß diese Mehrheit ist, weiß ich nicht...
Wenn ich nur mit fitten Jungdynamikern zu tun habe, ist mein subjektiver Eindruck, dass alle Welt sportlich geworden ist...
wenn ich in Stadtteilen unterwegs bin, in denen bildungsmäßig und materiell weniger gut bemittelte Menschen leben, seh ich auch mehr Übergewichtige... und zwar viel mehr...
Ich denke, die Statistik, die Hans anführt, ist schon richtig.

VG
 
Glove schrieb:
mag sein, dass da eine Fitnesswelle rollt. Fragt sich nur, wer davon erfaßt wird...
hat mit der Abwanderung der Leute aus den Vereinen in die Fitnessstudios zu tun.
Bzw. Leute die vorher so vor sich hingesportelt haben und nicht im Verein waren, werden jetzt auf einmal erfasst.

Und dann muss man immer noch unterscheiden, was wir in den Medien/Werbung gezeigt/vermittelt bekommen und wie es dann in der Wirklichkeit aussieht.

Gruß

Carsten
 
Chemie als Wurzel allen Übels...

ich glaub so hieß der Artikel was ich im Wartezimmer mal gelesen hab.
Leider weiß ich nicht mehr welcher Prof. das geschrieben hat. War aber aus einer med. Fachzeitschrift.
also es ging im Ganzen gesehen darum, dass die Produkte sich in den letzten Jahrzehnten so qualitativ verschlechtert haben sollen, weil die Industrie mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Gewinn machen will. Wo früher natürliche Stoffe verwendet wurden panschen sie heute irgendein Zeug mitunter, dass es ähnlich schmeckt und vieles schmeckt nicht mehr wie früher. Der Prof. meinte, darin ist das Hauptproblem der Verfettung von den Menschen neben zusätzlichen Bewegungsmangel und Bequemlichkeit. Dass die moderne Hausfrau nicht mehr richtig gescheit kocht wie früher mit Rohprodukten und immer nur die Fertigpackung in der Micro heiss macht für die Familie und so... dass für die Babys schon nicht mehr z. b. Karotten weich gekocht u. geknetet werden, und denen immer nur Fertigbrei, was mit Wasser quellt und so vorgesetzt wird... und so was alles eben.
Und dass diese Fertigprodukte besonders schlimm von Chemie voll sind, weil da muß guter Geschmack sein und alles schnell aufgehen und funktionieren in der micro.
Meine Schwester ist 13 jahre älter als ich. Die meinte sie hat früher als Kind immer samstags vor dem TV gesessen u. Nachmittagsprogramm für Kinder geguckt und dabei 10 Pck. Maoam und tafelweise Schoko gegessen u. Weihnachten hat sie ihren Teller mit Süßem immer am 2. Tag schon leergehabt und Mutter hat wiedre aufgefüllt. Aber sie war ein dünnes Kind. So wie alle anderen Kinder auch dünn waren. Die haben auch nicht Leistungssport gemacht.
Und heute? Wenn manche Dicken mir erzählen, was sie essen am Tag, dann ist das echt nicht viel. Aber viel Fertig-Schmarrn.
Und alle Älteren sagen mir, daß früher alles ganz anders u. besser geschmeckt hat.
Also ich hab ja wahrlich keine Ahnung von Medizin und Chemie und Physik und all das Zeug, aber ich kann mir doch vorstellen, dass das an so was liegen könnte. Es können nicht alle Menschen nur faul und vollgefressen sein, glaub ich nicht.
Vielleicht kommt es irgendwann raus an die Öffentlichkeit, der große Skandal vielleicht - die Industrie macht die Menschen kaputt oder so !
Ich esse jetzt nur noch Sachen, wo die Pansch-Chemie nicht drin ist. Kochen tu ich ohnehin selbst gerne und frisch.
 
Vor einigen Wochen sah ich einen Test.
Kinder sollten Naturprodukte mit Fastfood und fertigen Gerichten vergleichen. Die Naturprodukte sahen dabei sehr alt aus!
Die Fertiggericht sind also derart mit "Geschmacksverstärker" angereichert, dass der natürliche Geschmackssinn den Menschen immer mehr verloren geht.
Da hat so ein gut ernährtes Knäblein doch ein frisch geschnittenes Kohlrabistück mit einem ebenfalls frisch geschnittenen Apfelschnitz verwechselt...
Dagegen wurden die Fastfood-"Speisen" lückenlos erkannt.
Auch bei frischgebratenen Fleischstückchen gab es etliche Verhauer. Schwein und Geflügel! wurden durcheinander gewirbelt.
"Gut" sahen die Produkte der Fastfoodläden aus...
Ob da gewisse Interessen vertreten wurden, war leider nicht zu erkennen.-
Vielleicht gibts ja irgendwann so etwas wie GPS für die Geschmacksknospen...
 
Das ist ja hochinteressant und schockierend zugleich.
Da könnte man sich schon Gedanken machen über das was Charly da schreibt.
Ich meine auch, wenn ich an früher denke, daß wir Kinder immer viele Süßigkeiten gegessen haben, ja und da gab es sogar immer noch die gute alte Vorsuppe, das Hauptgericht und die Nachspeise dazu. Und Weihnachten - was haben wir gefuttert... aber so wie heute sah in der Tat niemand aus.
Das wäre ja ein Ding....
LG Gisela
 
Ja, das Thema industriell hergestellte Nahrungsmittel wird ja in vielen Publikationen eingehend besprochen. Es werden unterschiedliche Theorien aufgestellt, nur hab ich das Gefühl, dass letztlich niemand sagen kann, wie sich diese ganze Chemie mittel- und langfristig auf den menschlichen Organismus auswirkt. Ob da überschüssiges Gewicht nicht noch einer der harmloseren Nebenwirkungen ist???
Schwer zu sagen. Ich will hier auch nicht schwarz malen. Aber aus dem Bauch heraus fragen sich viele: ob das alles richtig ist???
Jeder einzelne kann versuchen, dem entgegen zu wirken. Öko-Futter kaufen oder selbst anbauen, selbst kochen usw. usw. Kostet Zeit und Geld. Bringt ein Plus an Gesundheit und Lebensfreude, möglicherweise...
es lohnt sich auf jeden Fall, darüber mal nachzudenken. ...und dann kommt man über die Ernährung auf viele moderne "Errungenschaften", die auf den zweiten Blick durchaus fragwürdig sind...
Schönes WE
 
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