Wann hat es Sinn eine Maschine zu benutzen ?

HansP

Member
Hallo an die KT-Experten,

bin ja immer noch dabei, die Grundsätze zu kapieren:

Verstehe ich euch richtig, dass ihr vom Training mit Maschinen ganz grundsätzlich nichts haltet ?

Würde ja heißen, das einzig sinnvolle wären eine Bank, ein Fangkäfig und die Hanteln, der Rest bringt gar nichts ?

Oder würdet ihr das so extrem dann auch nicht sehen, gibt es Ausnahmen (zB Lat-Zug, Rudermaschine) ?

In welchen Fällen setzt ihr Maschinen ein ?

siehe:

gorefest schrieb:
Das Trainieren an der Multi wird dich im freien Bankdrücken nur langsam weiterbringen, das freie training aber wird dir im Gegenteil schnell viel Kraft bringen, die du ohne weiteres auch auf die Multi übertragen kannst.

KDK schrieb:
Ich möchte nochmal betonen, dass freies Bankdrücken für dich unbedingt sinn macht, da du mit der am geführten gerät antrainierten kraft im leben kaum was anfangen kannst und frei nach einer gewissen gewöhnungsphase auch bessere erfolge erzielen wirst.
Das ist absolut richtig,

nosegrap77 schrieb:
Ein Großteil der Maximalkraft kommt gerade von der Fähigkeit optimal zu koordinieren. Man darf nicht den Fehler machen, die Maximalkraft so isoliert zu betrachten, dass du sie nur aus den verwendeten Gewichten an der Multipresse ableitest. Ob du jetzt 100 kg frei drücken kannst oder 125 an der Multipresse, deine Maximalkraft ist dieselbe.

Steigerst du die Gewichte beim frei drücken, wo du wahrscheinlich um einiges weniger schaffst, steigerst du deine MK, wieso also nicht gleich damit anfangen, auch wenn am Anfang weniger Gewicht geht?? :rolleyes:

Silentmac schrieb:
Die geführte LH (Smith) hatte zwar was sicheres, aber war für mich unspektakuler (was für Weicheier ;), keine Herausforderung wg. der fehlenden Muskelkoordination und KB mit der Smith sind ja ein totaler Schmarren), zu viel Mechanik (je mehr Teile um so eher geht was kaputt) und zu teuer.

Thomas B. schrieb:
Ein paar generelle Dinge:
- Trainiere mit freien Gewichten. Immer.
- Trainiere keine Muskeln, trainiere Bewegungen.
- Trainiere keine isolierten Bewegungen (und einzelne Muskeln), sondern benutze vorzugsweise komplexe Übungen. Damit trainierst du deinen ganzen Körper.
- Trainiere IMMER deinen ganzen Körper, statt dich auf einzelne Stellen (Sixpack) zu beschränken
- komplexe Übungen sind tiefe Kniebeuge, Kreuzheben, Bankdrücken, vorgebeugtes Rudern, Klimmzüge, Dips, Military Press...
 
Zuletzt bearbeitet:
HansP schrieb:
Hallo an die KT-Experten,

bin ja immer noch dabei, die Grundsätze zu kapieren:

Verstehe ich euch richtig, dass ihr vom Training mit Maschinen ganz grundsätzlich nichts haltet ?

Würde ja heißen, das einzig sinnvolle wären eine Bank, ein Fangkäfig und die Hanteln, der Rest bringt gar nichts ?

Oder würdet ihr das so extrem dann auch nicht sehen, gibt es Ausnahmen (zB Lat-Zug, Rudermaschine) ?

In welchen Fällen setzt ihr Maschinen ein ?

siehe:

Hey!

Ich würde nicht generell sagen, dass Maschinen "nichts bringen". Freilich kann man auch damit Kraft aufbauen, die ist halt nur weniger alltagstauglich als die mit Freihanteln aufgebaute, weil der Faktor der Koordination größtenteils wegfällt. Du hast im Alltag keine Führungsschiene wie bei der Multipresse wenn du z.b. eine Bierkiste hebst.

Für bestimmte Übungen, um Abwechslung reinzubringen find ichs nicht schlecht. Vor allem am Kabelzug kann man doch ein paar Sachen machen. Latzug, Facepulls z.b.

Was noch hinzukommt ist, dass bei Maschinen eine lineare Bewegung vorgegeben wird, die tatsächlich aber nicht so passiert. Bei der Multipresse drückst du gerade nach oben, während die Hantel beim freien drücken eine leichte "Kurve" macht. Ähnlich bei den Kniebeugen. Der Körper wird also in einen Bewegungsablauf gezwungen, den er ohne Maschine nicht machen würde.

Außerdem find ich schlecht, dass je nach Proportionen die Maschinen einfach mies zu bedienen sind. Bei der Butterflymaschine z.B. hab ich, als ich mal mit einem Freund in einem Studio war meine Arme kaum in Position gekriegt ohne mir die Schulter auszurenken, weil ich recht lange Arme hab. Daher für mich irgendwie einleuchtend: Wenn nicht ausreichend Einstell-Möglichkeiten vorhanden sind wird für irgendeinen, ob für die 160 große Frau oder den 2,00 m Lackel :) die Ausführung nicht optimal sein.



Soweit von mir.

mfG

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde auch man muss nochmal ein wenig unterscheiden zwischen geführten und ungeführten Geräten.

Sagen wir zB du hast beim Bankdrücken genug Kraft in der Brust, merkst aber dein Trizeps ist immer das schwächste Glied, das eher schlapp macht als die Brust. Hier gibts natürlich auch Hantel-Übungen aber im Krafttraining gilt grundsätzlich, Abwechslung und neue Reize durch viele verschiedene Übungen sind unerlässlich.
So bieten Übungen, bei denen du mit einem Griff an einem Kabel arbeitest eine vielzahl von ergänzenden Übungen, vor allem für Muskelgruppen die du nicht ohne weiteres im Liegen oder Stehen trainieren kannst. Ich mag zB Trizepscurls am Kabel, Latzüge (besonders in höhren Wiederholungsbereichen, wo du mit Klimmzügen nicht mehr hinterher kommst, da is bei mir nach 10 feierabend!), Crunches am Kabel sowie Fliegende am Kabel ganz gerne.

Übungen wir die Rudermaschine, den Butterfly oder geführtes Bankdrücken sind meiner Meinung nach nicht besonders effektiv im Krafttraining.
Wenn du diese aber verfügbar hast kannste sie ja quasi als "Lückenfüller" in deinen trainingsplänen rumvariieren.
 
Hallo Hans,

natürlich sind Maschinen nicht grundsätzlich falsch oder gar gefährlich.
Doch der übermäßige Einsatz von Maschinen, wie er in den meisten Studios zu sehen ist (es gibt sogar Studios ohne Freihanteln!) ist unsinnig.

Dieses Forum hat sich dem effektiven Krafttraining mit Alltagstauglichkeit und dem größten Benefiz für die Gesundheit verschrieben. Daher wird grundsätzlich zu freien Gewichten geraten.

Sagen wir es mal so, der Hautpteil des Trainings sollte mit freien Gewichten absolviert werden. Ab und an eine Übung an Maschinen auszuführen, schadet auf keinen Fall!

Ich persönlich trainiere gar nicht mehr an Maschinen. Als Ergänzung oder Abwechslung für meine Zusatzübungen nutze ich gelegentlich freilaufende Kabelzüge.

Schöne Grüße
Thomas
 
Dann bedanke ich mich mal für eure Erklärungen dazu.

Ich bin jetzt auch schon dazu übergegangen, gemischt zu arbeiten und wenn ich neue Übungen lerne gebe ich denen mit freien Gewichten Priorität.

Habe meine KH-Sammlung jetzt wie folgt ausgebaut:

2*2-21 kg (Bowflex SelectTech)
2*23 kg
2*26 kg
2*29 kg
2*32 kg
2*36 kg
2*42 kg

Ist das so gut, oder ist die Abstufung oben zu grob ?

Die ganz schweren brauche ich nur für Kniebeugen und zum vorgebeugten Rudern, wobei ich die 42er nicht allzu hoch kriege :D , aber dass es was bringt spüre ich am Folgetag im gesamten Rücken.

Für grenzwertig schwere Langhanteln fehlt mir momentan noch der richtige Cage, werde ich mich dann nach dem Umzug drum kümmern.

("Kreuzheben" tue ich übrigens immer noch nicht, schon das Wort klingt für mich immer noch wie "Bandscheibenvorfall", "Leistenbruch", "verrutschter Wirbel" ... :eek: , aber immerhin freunde ich mich so langsam mit Kniebeugen an. :) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Kreuzheben" tue ich übrigens immer noch nicht, schon das Wort klingt für mich immer noch wie "Bandscheibenvorfall", "Leistenbruch", "verrutschter Wirbel"
Wo KH doch die schönste aller Kraftübungen ist, mmmh!
Im November ist die erste DM in KH in Randersacker.
KDK
 
Das nenne ich mal eine private Sammlung, nicht schlecht! Die Sprünge oben rum wären mir glaube ich zu groß, aber wenn du damit klarkommst ist alles in Ordnung.

Maschinen haben den Vorteil der Isolation. Wenn man bei den freien Übungen irgendwelche Schwachpunkte hat, kann man somit leicht das schwächste Glied der Kette einzeln trainieren. Die freie Übung sollte aber weiterhin auf dem Trainingsplan stehen.

Kreuzheben ist sehr gut - wegen der Verletzungsgefahr sollte man aber besonders auf die saubere Ausführung und ein nicht zu hohes Gewicht achten. Du solltest auch bedenken, das du mit einer gut trainierten Rückenmuskulatur vor üblichen Rückenproblemen sicher bist, weil eben im Alltag nicht so schnell was passiert.
 
@Timm

Timm schrieb:
Das nenne ich mal eine private Sammlung, nicht schlecht! Die Sprünge oben rum wären mir glaube ich zu groß, aber wenn du damit klarkommst ist alles in Ordnung.
Naja, mit dem Eisen für meine Multimaschine (Smith + Turm, ebenfalls 30 mm) komme ich so langsam auf ein Tonne. :D

Und KDK sagt, ich brauche auch noch 50 mm-/Oly-Technik, dann schaffe ich die Tonne garantiert. :rolleyes:


@KDK, Timm

KDK schrieb:
Wo KH doch die schönste aller Kraftübungen ist, mmmh!

Timm schrieb:
Kreuzheben ist sehr gut - wegen der Verletzungsgefahr sollte man aber besonders auf die saubere Ausführung und ein nicht zu hohes Gewicht achten. Du solltest auch bedenken, das du mit einer gut trainierten Rückenmuskulatur vor üblichen Rückenproblemen sicher bist, weil eben im Alltag nicht so schnell was passiert.
Ja, gut, aber es ist doch auch so, dass der menschliche Knochenbau bestimmte nicht erneuerbare Verschleißteile hat, insbesondere irgendwelche Gleitschichten in den Gelenken und auch die Bandscheiben.

Diese Teile müssen ein Leben lang halten, und bei regelmäßiger starker Belastung ist der Verschleiß doch wohl unweigerlich höher, oder sehe ich das falsch ? :confused:
 
Das ist nicht so leicht zu sagen. Grundsätzlich hilft eine regelmäßige kontrollierte Belastung auch bei der Erhaltung der Bandscheiben. Aber da müssen wir mal auf einen der Mediziner warten. Ich erinnere da was von einer besseren Schmierung der Bandscheiben.

Bei den Gelenken können Probleme auftreten weil die sich langsamer an Belastungen anpassen als die Muskulatur. Ich persönlich hatte da anfangs Probleme beim Rudern. Da muss man halt auf seinen Körper hören, dann merkt man das rechtzeitig. Auch gibt es für viele Problemübungen die garnicht gehen. Da kann man nochmal jemanden mit Kompetenz bitten die Ausführung zu überwachen, und wenn das nicht hilft muss man die Übung halt sein lassen.
 
KDK schrieb:
@HansP
Alter, Bandscheiben und Gicht hindert uns am Wettkampf nicht.
KDK
Ok, für dich ist eben der Kraftsport selber ein Ziel oder Lebensinhalt, für das du auch bereit bist, gewisse Risiken einzugehen oder auch Opfer zu bringen. Ich gehe auch mal davon aus, dass du hier gewisse Erfolge erzielst, für die sich das aus deiner Sicht auch lohnt, und das ist doch ok. "No risk - no fun."

Auch bei mir gibt es sicher Dinge im Leben, die es mir wert sind, mich zu investieren, und für die ich auch Risiken eingehen würde - da gehört Sport aber nicht dazu.

Ich werde auch nie wirklich wettkampffähige Leistungen erreichen oder anstreben, weder im Kraftsport noch mit dem Fahrrad und zu Fuß schon gar nicht.

Jeglicher Sport dient also ausschließlich der Steigerung meiner Lebensqualität und darf nirgends auf Kosten meiner Gesundheit gehen oder diese gefährden.

Dies auch auf die Gefahr hin, als Weichei angesehen zu werden - ich habe ganz einfach andere Schwerpunkte. :)
 
Youp. Die Lust an der Last. :)
Dies auch auf die Gefahr hin, als Weichei angesehen zu werden - ich habe ganz einfach andere Schwerpunkte.
Nö, ist doch ok, sonst gäbe es ja nur KDKler auf der Welt, naja, ein paar mehr könnten es schon in meiner Region sein...
KDK
 
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