Hallo helen !
Diesem interessanten Thema wird in der Sportliteratur leider kaum Bachtung geschenkt und du wirst vermutlich wenig dazu finden.
Das Problem ist, dass die wenigsten Leute bereit sind, dieses interessante Thema ohne ideologische Scheuklappen zu betrachten, es gibt nur radikale Befürworter und Gegner.

In den meisten ernstzunehmenden Büchern zur Sporternährung findet man das ganze Thema nur auf ein bis zwei Seiten abgehandelt.
Das eine vegetarische Ernährung im Sport leistungssteigernd ist, glaube ich aber auch nicht. (obwohl ich selber 14 Jahre Vegetarier war)
Du findest aber sicher Studien zu folgenden Themen :
- Auswirkung der Untervorsorgung mit Kreatin (bei Vegetariern obligatorisch) auf die sportliche Leistungsfähigkeit in Sportarten in denen die muskuläre Energiebereitstellung durch Kreatinphosphat ein leistungslimitierender Faktor ist.
- eventuelle Vorteile einer geringeren Kreatinkonzentration hinsichtlich des Körpergewichts/ bzw. der relativen Leistung in Ausdauersportarten. (Kreatin bindet Wasser und das führt zu Gewichtszunahme)
- Vor- und Nachteile der Kreatinsupplementation für Vegetarier
- Probleme bezüglich der Unterversorgung mit Spurenelementen u.a. Eisen (vor allem bei Vegetarierinnen) was die aerobe Kapazität betrifft (bedingt durch niedrigere Hämoglobin-Werte bei evtl. auftretendem prälatenten und laten Eisenmangel)
- Präventives Potential geringerer Ferritin-Werte (zu viel Eisen führt zu freien Radikalen ) Viele Wissenschaftler meinen, die Referenzwerte für Ferritin sollten nach unten korrigiert werden.
Noch ein paar Bemerkungen was meine Erfahrungen betrifft :
- Leider sind die meisten Werke die der vegetarischen (oder der veganen) Ernährung eine ergogene Wirkung bescheinigen (Dr. Brucker) vollkommen unwissenschaftlich geschrieben und stellen sogar definitv falsche Behauptungen auf.
- Der Grund dafür, dass viele Vegetarier leistungsfähiger sind als "Omnivoren" ist nicht der Vegetarismus sondern der häufig bewusstere Lebensstil (viel laufen, wenig saufen, nicht rauchen....

)
- Carl Lewis, Dennis Rodman, Moses Tanui und Martina Navratilova sind schlechte Beispiele dafür, dass Weltklasseleistungen für Vegetarier möglich sind. Zumindest bei den ersten drei war der Grund vielmehr der Einsatz von hochdosierten Dopingmitteln. In dem Fall ist die Ernährung ziemlich egal. (Im Ausdauersport wird Eisen in extremen Mengen supplementiert um den höheren Bedarf durch Doping mit Erythropoietin (EPO) zu decken. ) Vergiss auch diverse vegan-natural Bodybuilder, die "ernähren" sich hauptsächlich von Anabolika.
- Meine persönliche Erfahrung ist, dass v.a. im Ausdauersport der Prozentsatz an Vegetariern wesentlich höher ist als in der Durchschnittsbevölkerung.
Was die Leistungsfähigkeit betrifft, ist meine subjektive Erfahrung, dass es keine relevanten Unterschiede gibt. Aber wie gesagt, Vegetarier leben und ernähren sich häufig einfach bewusster.
Auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Abitur ! Solltest du wissenschaftliche Fachliteratur zu diesem Thema finden, lass mich es bitte wissen !
lg