Theorie und Praxis beim Abnehmen

Anonym

New member
Ihr habt mich überzeugt,
Eine neg. Energiebilanz und Sport ist die gesündeste Methode um Abzunehmen. Aber es ist keine Schnelle Methode und damit fängt mein Problem an.

Damit Ich(m,170,87kg) nicht nach ein paar Tagen die Lust verliere möchte Ich gerne von euch wissen wie lange es ungefähr dauert bis man erste motivierende Erfolge sieht? Natürlich ist das von Mensch zu Mensch verschieden aber so ungefähr wird man das doch sagen können. Wie lief es bei euch? Kennt Ihr Internet-Adressen wo Ich viele ->Praxisnahe<- Kalorieneinspartips finde, wie zb: Statt Majo kommt Yoghurt auf den Salat etc. Nicht sowas allgemeines wie man es überall findet:" esst mehr Kohlenhydrate, weniger Fett,.,".

Eine Frage noch zum Sport: 2-3mal/Woche ein Ganzkörpertraining, je Muskelgruppe eine Übung mit einem intensiven Satz, wechselnde Übungen wg. abwechslung. Dazu 2-3mal/Woche Fettstoffwechseltraining (ja,ja Ich weiß :) Ich möchte aber Ausdauer trainieren und dabei nicht soviel Kalorien wie möglich verbrauchen) Reicht Das? Zu Viel? Zu Wenig? Mein letzter Abnehmversuch dauerte genau 12h, Morgends und Mittags alles OK, Abends Chips, Pizza & Cola. Wie kann Ich das verhindern?
Wäre für ein paar Tips und Anregungen
sehr Dankbar
 
Hallo Unbekannter!

Das Gewicht eines Menschen spiegelt die Summe seiner Lebensumstände wider. Was und wie du isst, wieviel oder wie wenig du dich bewegst, wie du mit Frust umgehst (Essen?) usw. Nach all diesen Umständen wird sich dein Gewicht auf ein bestimmtes Niveau einstellen.
Willst du jetzt das Gewicht ändern, musst du die Umstände ändern. Das heißt, du musst deine Ernährung umstellen, deine Bewegungsgewohnheiten ändern ....
Kurz gesagt, du musst deinen Lebensstil umstellen, sonst hast du nach einer Gewichtsreduktion gleich wieder mindestens dein altes Gewicht oder sogar noch mehr drauf.

Mit Sport abzunehmen ist langfristig eine Möglichkeit sein Gewicht zu reduzieren, Diäten bringen langfristig nichts!

Wer nur um Abzunehmen Sport betreibt, verliert oft schon bald wieder die Motivation, weil er ja unter einem gewissen Zwang steht, Erfolg (=Gewichtsabnahme) haben zu müssen, aber oft keine Freude an der Sache hat.
Wenn du eine Sportart findest, bei der du Spass hast (ganz, ganz wichtig!) und Kalorien verbrauchst, dann wirst du erfolgreich dein Gewicht reduzieren können. Weil es Spass macht sich mehr zu bewegen ist es auch kein Zwang.
Auch Sportler haben ein Gewicht, das ihren Lebensumständen (mehr Bewegung) entspricht. Nicht alle sind aber schlank ..... also gibts noch was!

Wenn es dir auch noch gelingt, deine Ernährungsgewohnheiten dahingehend zu ändern, dass du auch zufrieden bist, dann ist der Erfolg auch langfristig gesichert.
Sich ernährungsmäßig zu kasteien und sich nichts zu gönnen, bringt nur Frust. Wenn die Zeit reif ist und der Frust steigt, dann machen Fressattaken alles wieder zunichte. Also wäre auch hier eine Änderung notwendig.

Dies alles ist leicht gesagt, aber schwer getan, das ist mir vollkommen klar. Und vieles gäbe es noch zu sagen....

Daher: Änderung der Lebensumstände (des Lebensstils), Spass an der Bewegung aber auch Spass an einer abwechslungsreichen Ernährung ohne Beschränkung (damit meine ich nicht die Menge!).

Viel Erfolg!
Gerhard
 
Hallo Anonym,

also ich hatte ähnliche Ausgangswerte wie Du (1,73 m, 88 kg, 25 Jahre) als ich vor 2 Jahren angefangen habe abzunehmen. Erst durch Umstellung der Ernährung, als ich dann gemerkt habe daß ich nicht weiter abnehme habe ich nach 8 Wochen mit dem Sport begonnen. Es hat bei mir ca. ein halbes Jahr gedauert um 15 kg abzunehmen...da sieht man schon sehr schnell Verbesserungen und ist dadurch automatisch motiviert.
Meine Ernährungsumstellung bestand darin daß ich konsequent darauf geachtet habe, meinen Fleischkonsum auf 2 mal die Woche zu senken und auf eine fette Zubereitung der Speisen (alles was paniert oder frittiert ist) ist möglichst zu verzichten. Dadurch kann man schon sehr viele Kalorien einsparen ohne weniger zu essen oder gar zu hungern. Außerdem viel Obst + Gemüse, da gibt es wahnsinnig viel Abwechslung, also ich hatte nicht das Gefühl auf viele Dinge verzichten zu müssen. Ich habe es außerdem so gemacht daß ich öfters mal eine Mahlzeit komplett ausfallen ließ (was nicht sehr gesund ist und ich nicht unbedingt empfehlen kann, aber bei mir hat es funktioniert). Also alles ganz lapidare Dinge, die eigentlich jeder weiß und die keine besondere Weisheit sind. Ich habe mir nie die Mühe gemacht und mich durch Kalorientabellen gekämpft. Allerdings habe ich meine Blutwerte überprüfen lassen um einseitige Mangelernährung ausschließen zu können (lag keine vor, Blutbild war in bester Ordnung). Das erste Jahr habe ich ausschließlich Krafttraining gemacht (2 mal die Woche), mittlerweile wurde mir das zu langweilig und ich mache neben dem Krafttraining auch Ausdauertraining im Studio, spiele Badminton, gehe Tauchen, Taebo usw. Mittlerweile wiege ich noch 71 kg, bin allerdings schon muskulös und kräftig geworden und gefalle mir sehr gut dabei, was meine Motivation gigantisch gesteigert hat. Es grenzt schon fast an Selbstverliebtheit in meinen "neuen" Körper. ;-)
Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht daß der Appetit beim Essen kommt, was den Sport betrifft. Ich habe 25 Jahre lang jede Form von Bewegung verabscheut und nun gehe ich 4-5 mal die Woche irgendwas machen und kann mir gar nicht mehr vorstellen ohne den Sport zu leben. Also, fang einfach damit an, denk nicht zuviel nach, achte aber auf Abwechslung und übertreib es vor allem nicht am Anfang bevor Du keine Erfahrung gesammelt hast. Und dann hoffe ich daß Du auch soviel Freude daran finden wirst wie ich.
 
Hallo,
Du hast ja jetzt schon ein paar Tips erhalten. Ich wollte nur noch betonen, dass du meiner Meinung nach schon gewonen hast, wenn es dir nicht mehr ums Gewicht geht. Gut, man könnte sagen, dass die 4 Kilo, die ich im letzten halben Jahr abgenommen hab, nicht der Rede wert sind. Aber mein Körper hat sich ganz schön zum positiven entwickelt. Vielleicht übertreib ich ja, und es hat sich nur meine Einstellung verbessert. Aber das ist auch schon viel Wert. Ich bin stolz darauf, dass ich 1000 m in unter 20 minuten schwimmen kann und man mit ein bisschen Fantasie meinen Trizeps sieht. Ich kann zwar immer noch nicht an jeder Pommes-Bude vorbei laufen aber ich hab doch noch Zeit. Das, was man sich in Jahren angefressen hat, kann halt nicht in ein paar Monaten weg sein. Mit dieser Einstellung werd ich nicht frustriert, aber es geht trotzdem langsam aber stetig aufwärts. Jedenfalls denk ich nicht mehr den ganzen Tag übers Essen bzw. Nicht-Essen nach. Ich weiss, dass dir das jetzt nicht viel hilft, musste ich trotzdem los werden. Versuch, die Bewegung so in dein Leben einzubauen, dass es dir richtig fehlt, wenn du mal ein paar Tage zum Nichtstun gezwungen worden bist. Du musst Freude daran haben und dich nicht kasteien. Da kan ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen.
Ciao, Claudia
 
Praxisnahe Tips

Ach ja, ein paar praxisnahe Tips wollt ich dir ja auch noch geben:
Mach dir dein Essen interessant, z.B. Gurken oder Paprika aufs Käsebrot schnippeln. Das füllt auch und du brauchst etwas Zeit dafür (keine Hinunterschling-Gefahr).
Für Knabbersituationen Karotten-Stifte oder Paprika-Schiffchen bereithalten. Am besten schon vorher herrichten, denn wenn man erst auf der Couch liegt, siegt die Faulheit und die Anziehungskraft der Chipstüte. Bereits geschälte Minikarotten gibts auch zu kaufen.
Vor dem Hauptgang erst mal Salat essen zum Vorfüllen. Ich mach mir oft in der Früh schon eine Riesenschüssel Salat (dann als Hauptgericht), dass mich auf dem Heimweg von der Arbeit die Gyrosbude nicht zu sehr reizt. Ich weiss ja, dass daheim schon was Leckeres auf mich wartet.
Hast du beschichtete Pfannen? Lohnt sich: Ein Tropfen Olivenöl ausgestrichen auf die ganze Pfanne reicht vollkommen, um ein leckeres Stück Fleisch anzubraten.
Versuch jedenfalls, möglichst viel selbst zu machen. Bei Kantinenessen weiss man nie so genau. Im Zweifelsfall die dicke Sosse weglassen.
Tja, da gibts noch soo viel, bloss fällt mir grad nicht mehr ein. Und wenn du Lust auf Schoki hast: Da gibts auch Minipackungen :winke: .
Ich hoffe, doch ein paar Anregungen gegeben zu haben,
Claudia
 
hi! welch ein cooler, motivierender text. vielen dank!

ciao
marcY, 26, 1,95, mit der 100kg-marke ringend :)
 
Hallo!

Mein Tips:

- Süsshunger durch Obst stillen, d.h. anstatt Schokolade einen Apfel.
- Fetthunger durch füllende Dinge stillen, wie Quark z.B. und nie ganz aufs Fett verzichten!
- Die Kobination Eiweissreich und Ballastreich macht satt.
- Auf tägl. drei Mahlzeiten beschränken. Morgens Kohlenhydratreich, mittags Eiweissreich und abends je nach bedarf.
- Wenn man hunger auf etwas würziges hat, einfach 250g Quark nehmen und entsprechend würzen.
- Bei Fleisch auf mageres Fleisch achten. Entsprechend würzen ohne Sauce. Tip: Putenfleisch mit Pfeffer und Salz (und Kräutern) braten. Dazu Kartoffeln mit zubereitetem Quark (Evt. Frühlingsquark leicht von Milram)
- Genügend Wasser trinken
- Morgens und Mittags richtig satt essen!!
- Vor dem Fernseher zuckerfreien Kaugummi kauen, um den Kauzwang zu unterdrücken.
- Sein Gehirn umprogrammieren, d.h. immer wenn man abends hunger auf Chips bekommt, Wasser trinken.

mfg
Hermann


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Re: An ALLE

Schönen Dank für die vielen nützlichen Tips. Vor allem die tatsache das man in einem halben jahr 15 kg (Crusader) verlieren kann baut mich auf, ich hatte echt mit einer längeren Zeit gerechnet.
 
Wenn Du am Tag 500 kcal mehr verbrennst, als Dein Tagesbedarf erfordert, dann kannst Du bis zu 1/2 kg pro Woche verlieren. Weniger würde ich nicht empfehlen, denn bei Ernährung mit wenigen Nahrungsmitteln steigt die Gefahr, sich einseitig zu ernähren. So kannst Du in einem halben Jahr gut 12 kg abnehmen. Wenn Du genug Eiweiß und Vitalstoffe zuführst und Sport treibst, brauchst Du dabei auch keine Muskulatur zu verlieren. Solltest Du keinen Sport machen, verlierst Du auf Garantie Muskulatur, die selbst allerdings der Hauptmotor beim Energieverbrennen ist. Das führt zu einem geringeren Energiebedarf und somit musst Du noch mehr Hungern. Dieser Teufelskreis ist nicht sehr ratsam. Ich habe eine Software entwickelt, die bei der Nahrungsanalyse hilft. Ich werde in den nächsten Tagen einen Link für euch online stellen.
 
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