Sojaprodukte doch nicht gesund?

Ich hatte ja bereits vor mehreren Monaten einige Berichte zum Thema Soja gelesen, es gibt inzwischen einige bei denen Soja gar nicht gut wegkommt, hier geht es insbesonere um die nicht fermentierte Sojaprodukte wie Soja - Milch und Tofu.

Es geht hier vor allen Dingen darum, dass Soja in nicht fermentierter Form Phytine enthält, so ein Stoff, den die Pflanze zur Schädlingsabwehr produziert und dem Menschen nicht gut tut).

Nebenbei wird auch noch diskutiert ob Sojaprodukte bei Männern für eine Brustvergrösserung sorgen (Verweiblichung der Brust), da die Produkte Phyto-Östrogene enthalten. Gerade wieder was interessantes gelesen: http://www.dr-feil.com/allgemein/tofu-und-soja-neu-bewertet.html

Hier ist noch was: http://naturheilt.com/blog/genfood-soja/

Auch Udo Pollmer, einer der bekanntesten Ernährungsexperten, der z.b. die Frosta Tiefkühlprodukte frei von Zusatzstoffen gemacht hat, und Bücher geschrieben hat wie "Krank durch gesunde Ernährung" hat einiges dazu geäußert. Findet man wenn man auf Youtube nach "Udo Pollmer Soja" sucht.

Karriere der Giftpflanze Soja:

 
Zuletzt bearbeitet:
Dement und impotent durch Soja

Auch von Pollmer zum Thema Soja:

 
Soja hat das Pech, ein absoluter Ernährungs-VIP für eine große Menge Menschen geworden zu sein. Damit kommt es natürlich bei einer Relativierung der gesundheitlichen Effekte nicht allzu gut weg. Wer zu hoch gehypt wird kann tief fallen, auch wenn es nicht zwangsläufig gerechtfertigt ist.

Sicherlich hat Soja eine Riesenmenge an sekundären Pflanzenstoffen, die momentan noch in der Erforschung stecken. Dabei ist es wie überall: zu jeder positiven Studie gibt es mindestens eine negative, d.h. man kann den Produkten weder ein Superfood-Krönchen, noch ein Vorsicht giftig-Abzeichen verpassen. Phytoöstrogene sind in moderaten Mengen (!) nicht schädlich, auch nicht brustvergrößernd. Was bei einer dauerhaft extrem sojahaltigen Ernährung, oder einer Zugabe von isolierten Phytoöstrogenen in erhöhter Menge passiert, kann dem Durchschnittsesser eigentlich egal sein, da es ihn nicht betrifft. Es gibt schließlich einen Grund, weswegen von der Ernährungswissenschaft eine vernunftbasierte abwechslungsreiche Ernährungsweise empfohlen wird, und nichts einseitiges (siehe die 10 Regeln der DGE). Das dürfte auch die Angst vor der Phytinsäure relativieren. Sie ist seit Ewigkeiten fester Bestandteil unserer Ernährung, da sie in vielen Saaten und Keimlingen vorkommt (also auch Vollkorngetreideprodukten und andere Hülsenfrüchte, wie z.B. Roggen, Weizen, Hafer, Kichererbsen und Erdnüssen). Dort hat sie hauptsächlich einen Speicherzweck für Ionen, die der Keimling für sein Wachstum benötigt (Phosphat, Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan etc.). Dadurch, das sie ein sogenannter Chelatbildner ist, kann sie auch die Aufnahme von Mineralstoffen im menschlichen Verdauungstrakt behindern - völlig richtig - das heißt aber nicht zwangsläufig, dass wir dadurch chronisch unterversorgt sind. Da stellt sich wieder die Frage nach der Abwechslung, die sich auf die Gesamtaufnahme an Mineralstoffen auswirkt. Mehr Abwechslung, weniger Einfluss von mineralstoffbindenden sekundären Pflanzenstoffen. Des Weiteren gibt es auch Stoffe, die die Phytinsäure hemmen, z.B. Vitamin C und das Enzym Phytase, was praktischerweise auch schon selbst in vielen Keimlingen vorkommt (sie müssen ja auch an ihre gebundenen Mineralstoffe selbst rankommen). Zum Schluss auch noch was positives: Phytinsäure hat auch antioxidative Effekte, macht sich immer gut, um einen Stoff ins rechte Licht zu rücken :), und im Tierversuch zeigen sich auch antikanzerogene Effekte. Das hat aber noch nichts zu sagen, da man solche Versuche nicht eins zu eins auf den Menschen übertragen kann. Aber die Bewertung dieses Stoffs wandelt sich vom absoluten Bösewicht, zum ist-halt-da, dann schauen wir mal ob auch was gutes dabei rauskommt.

Insgesamt kann man sagen, dass ein Erwachsener, der sich gesundheitsbewusst ernähren will, durchaus eine moderate Menge Soja essen kann, ohne Nachteile befürchten zu müssen. Genauso gut kann er aber auch auf jede Menge andere pflanzliche Eiweißspender zurückgreifen und kombinieren (alle anderen Hülsenfrüchte, Quinoa, Amaranth, Nüsse etc). Es ist ja in unseren Breiten alles möglich, da wir eine enorme Auswahl in den Märkten haben. Man sollte sie also auch nutzen, damit macht man nichts falsch. Kinder sind dagegen - meiner Meinung nach - nicht dazu da, um den ethischen Vorstellungen ihrer Eltern gerecht zu werden. Da bin ich prinzipiell dafür, dass sie mit einer gesunden Vollkost aufwachsen, nicht mit einer hergerichteten sojabasierten Kost. Sei sie auch noch so vegan. Da gehört diese Ernährungsweise nicht hin.

Grüße
Maria
 
Zurück
Oben