heißt das, dass man mit fettarmen Milchprodukten nach jetzigem Kenntnisstand auf der sichereren Seite steht? Gibt ja sogar auch Milch mit weniger als 0,1% Fettanteil. Wäre diese in größeren Mengen wohl die sicherere Wahl? Danke!
Dummerweise kann man nicht behaupten, dass man beim Thema Krebs und Ernährung Empfehlungen geben kann, die einen tatsächlich auf der sicheren Seite stehen lassen. Auch wenn es oftmals und gern behauptet wird, ist der derzetige Kenntnisstand noch unzureichend. Manche Menschen leben jahrzehntelang nach dem allgemein bekannten Gesundheitsschema (vernünftige, fettarme Ernährung, Sport etc) und erkranken, andere leben jahrzehntelang genau das Gegenteil und werden ziemlich alt, ohne dass eine Krebserkrankung auftritt, bzw. ohne, dass sie sich bemerkbar macht und auch nicht diagnostiziert wird. Insgesamt ist die Pathogenese der diversen Krebserkrankungen ziemlich kompliziert, und auch durch sehr sehr viele verschiedene zusammenwirkende Ursachen gekennzeichnet. Einige konnte man bis jetzt erkennen, und ihnen diese Fähigkeit zuschreiben, z.B. energiereiche Strahlung -> UV, Röntgen, Radiaktivität), Aflatoxine aus Schimmelpilzen, Benzo(a)pyren und andere Stoffe im Zigarettenrauch, das Humane Papillom-Virus, das HIV-Virus usw. Dort konnte eine signifikante Risikoerhöhung (!) und auch z.T. ein Mechanismus zugeordnet werden. bei der Ernährung ist es eine andere Sache. Man kann Menschen nicht über Jahrzehnte in ein Labor stecken und dann schauen wie eine streng verordnete Diät auf die Körperzellen wirkt und ob sich eine Krebserkrankung entwickelt. Das einzig Konstante an der Ernährung ist nunmal, dass man essen und trinken muss um zu überleben. Das macht die Lokalisierung von einzelnen Risikofaktoren ziemlich schwierig.
Insgesamt gesehen ist es sinnvoll, den Gesamtfettgehalt in der Ernährung im Auge zu behalten. Wer viel Fett aus anderen Quellen verspeist ist also besser beraten die fettarme oder Magervariante zu wählen. Wer insgesamt schon fettarm isst (und nicht unbedingt abnehmen will), kann auch gern die Vollmich nehmen. Da würde ich mich auf den Geschmack verlassen. Wegen einer möglichen, aber nicht signifikanten Risikoerhöhung nehme ich persönlich es nicht in Kauf, nährstoffreiche Lebensmittel aus meinem Speiseplan zu streichen, und sie durch wesentlich weniger schmackhafte Lebensmittel zu ersetzen.