Sind Milchprodukte und Eier schädlich?

ich2

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Halllo!

Mit Schrecken habe ich vor kurzem erfahren, dass viele Studien belegen, dass Milch, Milchprodukte und Eier das Krebsrisiko erhöhen sollen und dass Milch, obwohl sie ja immer wegen ihres hohen Kalziumsgehalts gelobt wird, Osteoporose begünstigen soll.

Was meint ihr dazu?

Bisher esse ich jeden Tag ein Ei, trinke etwa 300-500 ml Milch und esse 250 g Joghurt. Ist das zuviel? Sollte mal lieber ganz aufhören damit oder überwiegen bei Eiern und Milchprodukten doch die positiven Seiten?
 
hi

Quelle?

mfg
 
Die Sache mit den Eiern ist eigentlich schon längere Zeit vom Tisch.

Was die Milch betrifft, so zählt sie tatsächlich zu Säurebildnern, welche Osteoporose hervorrufen können. Aber da ist die Abwägung ne Qualitätsfrage. Habe Milch jahrelang gemieden, bis ich mal Frischmilch probiert habe. Also NICHT homogenisierte, NICHT ultrahocherhitzte Milch von Kühen, die mit Gras gefüttert werden. Da überwiegen für mich einfach die Vorteile (schmeckt 100mal besser und enthält IGF) neben den anderen üblichen Milchvorteilen (gute Eiweißquelle, viel Wasser). Nachteile sind die starke Säurebildner-Eigenschaft (aber wenn man genug Basenbildner konsumiert, ist das kein großes Problem mehr) und die Rückstände starker Reinigungsmittel aus den Melkanlagen.
 
ich denke auch das die Qualität entscheident ist und Säure ist zwar nicht top aber wie schon gesagt wurde kommt einfach auf die Qualität an!
 
Ich glaube Maria hat mal geschrieben, dass bei der Diskussion um Krebsrisiko und Milchkonsum der Fettgehalt der Milch ursächlich sein soll. Deshalb stellt sich mir die Frage, ob man mit sehr fettarmer Milch auf der sichereren Seite steht? Bin auf Marias Antwort hier gespannt!
 
@ Das_Experiment:
Was meinst du damit, die Sache mit den Eiern ist schon längst vom Tisch?


Denkt ihr, ich konsumiere zu viele Milchprodukte? und ist ein Ei pro Tag zu viel?
 
Das Experiment meinte vermutlich die Sache mit dem Cholesterin, und der Ei- oder Nicht-Ei-Frage.

Ansonsten ist die Antwort auf deine Frage: Nein. Der Artikel von Dr. Moosburger´s Seite, den du gepostet hast sagt zu dem Thema eigentlich alles. Eine Steigerung des Risikos ist für einige Krebsarten möglich. Möglich heißt in Fachartikelsprache "noch lange nicht bewiesen, und erst einmal eine Vermutung, die sich nicht auf großartige Beweise stützen kann". Wenn dastehen würde "signifikant erhöht" wäre das eine andere Sache. Das gilt sowohl für die beiden angegeben Möglichkeiten Risikoerhöhung (Prostata- und Ovarialkarzinome) und - minderung (Kolon, Rektum) am Beispiel der Milch. Die Unterscheidung zwischen vollfetten und fettarmen Milchprodukten wird hier auch getroffen. Ansonsten ist die Menge des betrachteten Eikonsums bei über 100g/Tag angegeben, und auch nur in bezug auf das Brustkrebsrisiko (Männer können also beruhigt sein :)). Mehr als ein Ei. Und ganz am Ende steht da auch noch was ganz wichtiges: alles muss im Bezug zum Gesamtlebensstil betrachtet werden. In der Forschung werden momentan noch einige sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe etc. in Bezug auf die Krebsprävention betrachtet. Auch alles noch nicht wirklich spruchreif, aber es zeigt wieder, dass die Basis für eine gesunde Lebensweise in einer vernünftigen abwechslungsreichen Ernährung (und noch wichtiger Sport) besteht. Denn letztendlich stirbt jeder altersbedingt an Krebs, es sei denn, irgendwas anderes rafft ihn dahin.

Grüße

Maria
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Unterscheidung zwischen vollfetten und fettarmen Milchprodukten wird hier auch getroffen.

Hallo Maria,

heißt das, dass man mit fettarmen Milchprodukten nach jetzigem Kenntnisstand auf der sichereren Seite steht? Gibt ja sogar auch Milch mit weniger als 0,1% Fettanteil. Wäre diese in größeren Mengen wohl die sicherere Wahl? Danke!
 
Das ist nicht die Quintessenz aus Marias Post. Vielmehr solltest du dir daraus nehmen: Wenn der allgemeine Lebensstil passt, ist es egal, welchen Fettgehalt die Milch hat.
 
Aber die Ernährung ist doch Teil des allgemeinen Lebensstils und die Frage, ob fettarme Milch oder Vollmilch, ist noch ein kleiner Teilaspekt. Warum sollte man diesen nicht optimieren. Der allgemeine Lebensstil setzt sich doch aus diesen vielen kleinen Teilaspekten zusammen.
 
heißt das, dass man mit fettarmen Milchprodukten nach jetzigem Kenntnisstand auf der sichereren Seite steht? Gibt ja sogar auch Milch mit weniger als 0,1% Fettanteil. Wäre diese in größeren Mengen wohl die sicherere Wahl? Danke!

Dummerweise kann man nicht behaupten, dass man beim Thema Krebs und Ernährung Empfehlungen geben kann, die einen tatsächlich auf der sicheren Seite stehen lassen. Auch wenn es oftmals und gern behauptet wird, ist der derzetige Kenntnisstand noch unzureichend. Manche Menschen leben jahrzehntelang nach dem allgemein bekannten Gesundheitsschema (vernünftige, fettarme Ernährung, Sport etc) und erkranken, andere leben jahrzehntelang genau das Gegenteil und werden ziemlich alt, ohne dass eine Krebserkrankung auftritt, bzw. ohne, dass sie sich bemerkbar macht und auch nicht diagnostiziert wird. Insgesamt ist die Pathogenese der diversen Krebserkrankungen ziemlich kompliziert, und auch durch sehr sehr viele verschiedene zusammenwirkende Ursachen gekennzeichnet. Einige konnte man bis jetzt erkennen, und ihnen diese Fähigkeit zuschreiben, z.B. energiereiche Strahlung -> UV, Röntgen, Radiaktivität), Aflatoxine aus Schimmelpilzen, Benzo(a)pyren und andere Stoffe im Zigarettenrauch, das Humane Papillom-Virus, das HIV-Virus usw. Dort konnte eine signifikante Risikoerhöhung (!) und auch z.T. ein Mechanismus zugeordnet werden. bei der Ernährung ist es eine andere Sache. Man kann Menschen nicht über Jahrzehnte in ein Labor stecken und dann schauen wie eine streng verordnete Diät auf die Körperzellen wirkt und ob sich eine Krebserkrankung entwickelt. Das einzig Konstante an der Ernährung ist nunmal, dass man essen und trinken muss um zu überleben. Das macht die Lokalisierung von einzelnen Risikofaktoren ziemlich schwierig.

Insgesamt gesehen ist es sinnvoll, den Gesamtfettgehalt in der Ernährung im Auge zu behalten. Wer viel Fett aus anderen Quellen verspeist ist also besser beraten die fettarme oder Magervariante zu wählen. Wer insgesamt schon fettarm isst (und nicht unbedingt abnehmen will), kann auch gern die Vollmich nehmen. Da würde ich mich auf den Geschmack verlassen. Wegen einer möglichen, aber nicht signifikanten Risikoerhöhung nehme ich persönlich es nicht in Kauf, nährstoffreiche Lebensmittel aus meinem Speiseplan zu streichen, und sie durch wesentlich weniger schmackhafte Lebensmittel zu ersetzen.
 
Vielen Dank an alle, die mir geantwortet haben, besonders aber an Marry!
Ihr habt mich überzeugt und ich werde weiterhin Milchprodukte essen.
 
Vielen Dank auch von mir aus, ihr seit ja voll die Experten! Die Seite ist super!
 
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