Richtig dosierter Stress verlängert das Leben

kurt1

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Richtig dosierter Stress verlängert das Leben

Zellschäden werden verhindert oder verzögert


Evanston (pte, 11. Dez 2003 14:13) -
Stress in der richtigen Dosierung kann durchaus Vorteile haben. Wissenschaftler der Northwestern University http://www.northwestern.edu haben nachgewiesen, dass erhöhte Mengen bestimmter schützender Proteine die Langlebigkeit fördern. Diese Proteine, die so genannten molekularen Begleiter, reagieren in der Zelle auf Stress. Akuter Stress löst eine stufenförmige Reaktion in den Zellen aus, die zur Instandsetzung oder zur Entfernung von beschädigten Proteinen führt und so einen Zellschaden verhindert oder verzögert. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem Fachmagazin Molecular Biology of the Cell http://www.molbiolcell.org veröffentlicht.

Der Biologe Richard I. Morimoto erklärte, dass gelegentlicher Stress oder ein anhaltend niedriger Stresslevel eine schützende Funktion haben können. "Die kurze Belastung durch umweltbedingten oder physiologischen Stress ist auf lange Sicht für die Zelle von Vorteil." Zu diesen Stressfaktoren gehören erhöhte Temperaturen, Belastungen durch Sauerstoff, bakterielle und virale Infektionen und durch Giftstoffe wie Schwermetalle. Das Masterprotein Hitzeschock-Faktor erkennt den Stress und reagiert durch die Aktivierung von Genen, die die molekularen Begleiter kodieren.

Morimoto untersuchte gemeinsam mit James F. Morley den Rundwurm C. elegans. Wurde der Hitzeschock-Faktor bei erwachsenen Würmern in zu geringem Ausmaß exprimiert, wurde die Langlebigkeit unterdrückt. Eine erhöhe Expression führte zu einem Ansteigen der Lebensdauer. Laut Morimoto ist diese Hitzeschock-Reaktion bei allen Lebensformen auf der Erde gleich.


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Hi!

So eine Nematode und wir haben ja nicht unbedingt viel gemeinsam...

Gibt es auf zellularer Ebene Unterschiede zwischen den einzelnen Stress-Formen (thermisch, sozial, psychologisch)? Was ist mit dem alten Begriff des Eu-Stress?

Gruß,
Oliver
 
hallo oliver,
hier geht es um den stress in biochemischem und molekularbiologischem sinn. deshalb das stichwort "stressproteine" wie "hitzeschockprotein" usw.
natürlich kann man das jetzt nicht 1:1 auf den menschen mit dem, was landläufig unter "stress" verstanden wird (der laie verwendet ja auch das wort "schock" falsch), umgelegt werden. aber auch unser organismus hat solche stressproteine wie jener "elegante" rundwurm. auf die eigentlichen stressbelastungen im medizinischen sinn wird im artikel bezug genommen.

schönes wochenende, kurt (der so ein hitzeschockprotein mal mittels western blot dargestellt hat, als er noch in der grundlagenforschung tätig war)
 
jetzt bleibt nur noch die frage, welches die richtige dosis stress ist und wie sich die dosis regulieren lässt...
 
richtige dosis

die richtige dosis stress ist wahrscheinlich jene, bei der du eine Motivation spürst, dem Stress und damit der ganzen Situation Herr zu werden.
zu viel Stress ist's dann, wenn er dich blockiert.

Grüsse
rik
 
Danke Kurt,

schöner Link. Und genau da sind wir bei unserem Endorphin-Bilanzmodell, womit man das halbwegs zu quantifizieren versucht. (und auch schafft)

MFG Siggi
 
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