PITT-Force bedeutet, dass du ein Gewicht, welches du in einem regulären Satz als Arbeitsgewicht 8-10x sauber bewegen kannst als Basisgewicht nimmst. Der Unterschied ist, dass du nicht durchgängig das Gewicht bewegst, sondern nach jeder Wiederholung das Gewicht ablegst und eine kurze Pause machst. Bei den ersten Wiederholungen sollte die Pause zwischen 1-3 Sekunden liegen und je mehr Wiederholungen du gemacht hast, desto länger "darf" die Pause werden bis zu einer maximalen Länge von 20 Sekunden. Das Prinzip einfach ausgedrückt ist: so kurz wie möglich, so lange wie nötig.
Du merkst doch bei deiner Wiederholung, die du gerade machst, ob die nächste noch geht oder nicht. Ein Muskelversagen tritt ja nicht überraschend auf. Das erfordert natürlich einen gewissen Grad der Selbstwahrnehmung in Beuzug auf das Muskelversagen und ist letztendlich nur eine Übungssache.
Die einzige Übung dabei, bei der ich immer ein wenig vorsichtiger bin ist Bankdrücken, dann alle anderen Übungen kann man einfach abbrechen, wenn die Pause doch zu kurz war.
Wenn dir die koordinative Komponente nicht so wichtig ist, dann kannst du Bankdrücken auch an der Multipresse ausführen oder an sonstigen Maschinen um dir die nötige Sicherheit zu geben.
Ich trainiere GK, also Ganzkörper. Das liegt bei mir aber daran, dass ab und zu mal KT Einheiten ausfallen und ich mich dann ärgern würde, dass die ausgefallenen Muskelgruppen nicht trainiert wurden.
Ich würde auch lügen, wenn ich behaupten würde, ich würde nicht auch auf Optik trainieren. Allerdings ist das eben doch eher ein netter Nebeneffekt als mein Hauptziel. Bankdrücken und Klimmzüge/rudern bringen mir beispielsweise für das Cheertraining relativ wenig, aber es gehört meiner Meinung nach einfach zum Komplettpaket dazu.
Wenn du wirklich bösartige Kniebeugen oder Kreuzheben gemacht hast, dann merkst du, dass die Muskeln keinen weiteren Reiz brauchen bzw du ihnen mit den Isolationsübungen auch keinen anderen Reiz mehr geben kannst und du nur die Regeneration verlängerst.
Du könntest Kurt eine Mail schreiben und ihn direkt fragen, denn im Forum ist er leider schon lange nicht mehr aktiv. Aber deine Frage kann man trotzdem mit seinen Publikationen erklären.
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub031.pdf
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub023.pdf
Die These kann man ganz einfach mit der Energiebereitstellung im Muskel beantworten. Bzw man kann sie auch im Umkehrschluss ad absurdum führen.
Wenn die Energiebereitstellung ausschließlich durch den Fettstoffwechsel erfolgen würde, dann wären die Muskeln gar nicht in der Lage ein hohes Gewicht zu bewegen bzw eine intensive Leistung zu vollbringen.
Um es nochmal ganz kurz zusammenzufassen: Stoffwechselprozesse passieren 24/7 Das einzige was sich verändert sind die % Werte bei unterschiedlicher Intensität. Im Schlaf wird mehr Fett als Energieträger verwendet und bei körperlicher Aktivität mehr Kohlenhydrate in Form von Glykogen. Das eine schließt das andere jedoch niemals aus.
Bankdrücken: Mittlerweile merke ich meine Brust recht gut im PITT-Satz, ich habe ein wenig mit Griffbreiten rumexperimentiert und wie weit ich die Hantel über die Brust ziehe. Außerdem hilft es, sich darauf zu konzentrieren, mit welchem Muskel man gerade wirklich arbeitet anstelle nur das Gewicht von A nach B zu bewegen. Hier wäre es vielleicht auch sinnvoll eine Isolationsübung hintendran zu hängen, falls du trotzdem nichts/wenig in der Brust merkst.
Beim PITT-System hast du den Vorteil, dass du dich bei jeder Wiederholung komplett neu konzentieren kannst und nicht schon daran denkst, wieviele du noch schaffen musst.