Muskelaufbau & Fitness als Vegetarier

Muskeltier

New member
Hallo Sportis,
nachdem ich nun Earthlings mit Joaquin Raphael Phoenix gesehen habe, habe ich mich entschlossen Vegetarier zu werden.

Earthlings

Jetzt suche ich einen Ernährungsplan für Vegetarier.

Zum Proteinbedarf für den Muskelaufbau empfiehlt der Facharzt für Innere Medizin, Sport- und Ernährungsmedizin Dr. Kurt A. Moosburger: "Mittlerweile weiß man, dass 1.5 bis 1.8 Gramm/kg genügen, selbst bei intensivstem Training."

Wie kann man ohne Fleisch genug Protein bekommen? Ich wiege 95 Kg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist von Natur aus Allesfresser, ohne Fleisch wird es schwierig. Die Universität Hohenheim hatte meiner Erinnerung nach einen Nährwertrechner, möglicherweise findest du da auch Hinweise für Vegetarier.

(Davon ab gestehe ich keinem Film zu, sich vor den eigentlichen Inhalten dazu zu äussern, das nach der Ablehnung angeblich Akzeptanz folgt. Das ist ein deutliches Zeichen für schlechte Propaganda. Die ersten Minuten des Films haben den Eindruck leider verstärkt.)
 
Hi timm,
der Film war die Initialzündung für mich.
Ich habe mich weiter informiert und habe eingesehen, daß ich nicht mehr am Leid teilnehmen will, daß den Tieren angetan wird.
Beim Verzicht auf Fleisch kann ich einen mächtigen Hebel als Verbraucher ansetzen.
Gibt es weitere Vegetarier in diesem Forum?
Habe gelesen, daß Bill Pearl lacto-ovo Vegetarier wurde und 3 Jahre später zum 4ten mal Mr. Universe wurde.
Maximaler Muskelaufbau scheint als Vegetarier kein Problem zu sein:)
 
Habe gelesen, daß Bill Pearl lacto-ovo Vegetarier wurde und 3 Jahre später zum 4ten mal Mr. Universe wurde.
Maximaler Muskelaufbau scheint als Vegetarier kein Problem zu sein:)

Das sind aufgewärmte, gute alte Geschichten. Aber eben auch nicht mehr als Geschichten. Das wurde schon oft (in anderen Foren allerdings) durchdiskutiert ... und im Endeffekt bloßgestellt.

Der Mensch hat wirklich ein Allesfressergebiss, soll von Natur aus also schon Fleisch essen.

Die andere Frage ist wirklich, wie mit Schlachtvieh als Lebewesen umgegangen wird. Wir haben in einer überbevölkerten Welt keine andere Chance als Massentierhaltung, nur Wenige kommen in den Genuss von "Bio-Fleisch" von Streichelkühen und frei rumhopsenden Hühnchen. Der Bedarf ist vielleicht da (bei entsprechendem Preis), aber die Kapazität nicht.

Aber wenn du wirklich Vegetarier sein willst, so wünsche ich dir auf dem Weg des Muskelaufbaus alles erdenklich Gute und würde mich über einige Berichte von dir freuen!

Gruß
 
Rein sachlich betrachtet ist es in den westlichen Industrienationen möglich zu leben ohne Fleisch zu essen.

Wirtschaftlich betrachtet löst eine Nachfragereduzierung den Versuch von Kostensenkungen nach sich. Das ist dann auch der Punkt an dem die Probleme beginnen, sowohl in der vom Menschen wahrgenommenen Produktqualität, als auch in der Qualität des Tierlebens. Es ist in meinen Augen der vollkommen falsche Ansatz, dem Markt Nachfrage zu entziehen, die ansonsten an qualitative Anforderungen gebunden wäre. Wenn nur das Billigsegment bleibt ist eine Mischkalkulation seitens der Fleischhöfe nicht möglich.
 
Wirtschaftlich betrachtet löst eine Nachfragereduzierung den Versuch von Kostensenkungen nach sich. Das ist dann auch der Punkt an dem die Probleme beginnen, sowohl in der vom Menschen wahrgenommenen Produktqualität, als auch in der Qualität des Tierlebens. Es ist in meinen Augen der vollkommen falsche Ansatz, dem Markt Nachfrage zu entziehen, die ansonsten an qualitative Anforderungen gebunden wäre.

Sorry, kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn die Nachfrage nach Fleisch sinkt, geschieht das Gegenteil. Die Nachfragekurve verschiebt sich , der Gleichgewichtspreis sinkt, und als Folge davon wird auch das Angebot sinken.
Bei sinkendem Angebot steigt der Preis und die Menge sinkt = Veränderung der Nachfrage. Ist doch auch ganz logisch. Wer produziert schon Waren für die Mülltonne?
 
Ich habe keine Ahnung wo ich ansetzen soll ;)

Nach einfach(st)er mikroökonomischer Theorie hast du Recht. Nur schreibst du damit statische Marktbedingungen vor.

In einer solchen Situation hat ein Fleischproduzent die Möglichkeit Maßnahmen zu ergreifen, die wirtschaftstheoretisch einem Wechsel der Produktionstechnologie oder einer Senkung der Faktorpreise entsprechen (= Es kommt zu Preisdruck auf die Tiererzeuger und zur Abschaffung kostenträchtiger Maßnahmen für das Wohlbefinden der Tiere). Du musst also auch die Preis/Angebotsfunktion verschieben. Die Absatzmenge und der Unternehmensgewinn können gleich bleiben.

Das Wohlergehen der Tiere ist ein externer Effekt, der nur durch Gesetze internalisiert wird. Die Ökonomie des Verbrechens sagt, das Gesetzestreue nur durch regelmässige und wirksame Kontrollen, in Kombination mit ausreichend hohen Strafen erzwungen werden kann. Sobald die aber vorhanden sind, löst sich dein Grundproblem in Luft auf.

Ansatzpunkte für Einzelpersonen sehe ich somit eher im Engagement im Tierschutz, auch wenn in meinen Augen Vegetarier sein darf wer mag.
 
Zurück zum Topic:

Fühle mich sehr gut mit der vegetarischen Ernährung. Eiweiß ist überhaupt kein Problem, denn Milchprodukte, Ei, Bohnen, Nüsse, Vollkorn, Pilze, Gemüse etc. decken den Bedarf.
Selbst bei veganer Ernährung ist das möglich:)
Habe übrigens gute Seiten zum Thema gefunden.
Wer auch was drüber lesen will:

Vegane Ernährung und Bodybuilding

Vegan Muskelaufbau Bodybuilding, Vegetarismus Fitness

European Vegetarian 2-3/2000: Bodybuilding - Muskelaufbau ohne Fleisch

Vegetarier

Quellen:
Ingrid Singer: Vegetarischer Lebensstil. – Wien: Institut für Ernährungswissenschaften an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik der Universität Wien, Diplomarbeit, 2000.
 
Davon ab gestehe ich keinem Film zu, sich vor den eigentlichen Inhalten dazu zu äussern, das nach der Ablehnung angeblich Akzeptanz folgt. Das ist ein deutliches Zeichen für schlechte Propaganda. Die ersten Minuten des Films haben den Eindruck leider verstärkt

@ Timm

mmmh, vielleicht hättest du dem ganzen Film eine Chance geben müssen...

BTW: Warum drückst du die Dinge immer so künstlich kompliziert aus?
 
Ich bevorzuge eine sachlichere Darstellung.

Und ich wehre mich gegen "künstlich", mit "komplex" kann ich leben.
 
Und ich wehre mich gegen "künstlich", mit "komplex" kann ich leben.

Hallo Timm,
Sollte kein Angriff sein. Mich erinnern deine Texte nur an Vorlesungen aus meiner Studienzeit, wo die Profs versucht haben einfache Sachverhalte künstlich akademisch-komplex zu halten. Frei nach dem Motto:"Wäre ja noch schöner, wenn jeder das verstehen würde...."
 
Ok.

Ich denke die Einstellung ist relativ selten, das Problem ist an der Stelle eher, das die Studenten weder fachlich noch sprachlich auf dem Niveau des Professors sind. Und einigen Professoren ist das dann ganz einfach egal. Spätestens im Hauptstudium kann ich es verstehen.
 
Zur Info: Ich habe mich aus der Sicht als Chemie- und Biostudent mit dem Thema auseinandergesetz....

im Prinzip ist der Mensch ein "Allesfresser". Dennoch ist diese Aussage nicht entscheidend. Genauso unwichtig ist es im Prinzip, wieviel Eiweiß in einem Produkt enthalten ist. Einzig allein zählt die BW (Biologische Verfügbarkeit) von Aminosäuren. Konkret bedeutet es, wenn eine Portion Fleisch z.B 20 g Proteine enthält, kann der menschliche Organismus im günstigsten Fall max. 30 Prozent davon resorbieren. Der Grund sind die in einem Aminosäurepool enthaltenen begrenzenden Aminosäuren. Die entscheiden letztendlich darüber, wieviel Aminosären aufgenommen werden.

Fiktives Beispiel:

Zu einer Gruppe gehören folgende AS mit folgenden Mengen:

L-Lysin 14,89 mg
L-Phenylalanin 32,78 mg
L-Threonin 25,89 mg
L-Histidin 30,89 mg

Die begrenzende AS wäre L-Lysin. Das bedeutet aber, dass der Organismus auch nur max. 14,89 mg der anderen drei AS der Gruppe resorbieren kann. Der Rest wird über die Harnsäre einfach ausgeschieden.

Ich habe mir Proteinprodukte angeschaut. Wenn man die einzelnen AS anschaut und die Menge der AS, dann ist es absoluter Blödsinn diese zu sich zu nehmen. Denn wenn man einen Shake trinkt mit 25g AS, kann der Körper vllt. im Höchstfall gerade einmal 7 mg Eiweiß herstellen. Dann kann man auch gleich ein Ei essen (BW=50). Genauso verhält es sich mit Fleisch und Fisch. Man mag vllt satt werden, aber Fleisch- und Fischprodukte eignen sich nicht zum Muskelaufbau. Wenn man einen Tagesbedarf von 150 g/Tag hat, müsste man Kiloweise Fleisch und Fisch essen, um überhaupt annähernd an diesen Wert zu kommen. Fleich und Fisch haben eben keinen optimalen Aminosäurenpool. 70 % der AS müssen aufwendig über die Nieren ausgeschieden werden. Das ist auch der Grund, warum Menschen die viel Fleischprodukte verzehren NIerenkrank werden und Gichtathropathie bekommen. Aus wissenschaftlicher Sicht kann man es also ganz stark anzweifeln, ob eine Ernährung für den Menschen mit Fleisch und Fisch optimal und sinnvoll ist (mal abgesehen von Geschmack und satt werden). Einfach ganz nüchtern betrachtet. Optimal sind hingegen pflanzliche Proteine, hier ist die Verfügbarkeit von AS wesentlich besser. Der Körper kann diese AS wesentlich besser resorbieren (früher galt der umgekehrte Weg, tierisches Eiweiß ist besser und pflanzliches schlechter .... diese These ist falsifiziert). Deswegen werden Spezialpräparate für Hochleistungssportler, die einen erhöhten AS-Bedarf haben nur noch aus pflanzlichen Produkten gewonnen (in der Apotheke erhältlich).

Also nochmal, wenn auf einer Nährwertangabe eines Lebensmittelproduktes wie Fleisch Eiweiß=30 g drauf steht können davon höchstens 9g resorbiert werden. 21g werden über die Niere (gelblicher Urin) mit hohem Aufwand ausgeschieden. Übermässiger Verzehr kann tatsächlich zu ernsthaften Erkrankungen führen (man achte auf seine Purine im Harn). Wenn diese hoch sind, rät der Arzt dringend auf tierisches Eiweiß zu verzichten !!!!

Ich hoffe ich konnte einen Beitrag leisten!!!!
 
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