Guten Tag alle zusammen,
ich sehe dieses Forum mal an als einen Ort, an dem ich den Frust ablassen kann welchen ich im realen Leben stets versucht habe zu verstecken und bestenfalls in meinen Gedanken verarbeitet habe:
Meine komplette Kindheit litt ich extrem unter Übergewicht: Im Alter von neun habe ich damals mit dem Kampfsport "Boxen" angefangen aber es nach bereits knapp einem Jahr wieder sein lassen, denn ich trainierte aufgrund meines Gewichtes mit Älteren und kassierte dementsprechend auch die Prügel, sei es nun was das Training anbelangt, natürlich aber vor allem beim Sparring.
Im Alter von elf Jahren fing ich damals mit dem Basketball an, bis ich circa 16 Jahre alt war, sprich fünf Jahre lang im Verein.
Denn sich in einem Fitness Studio einzuschreiben, ist erst ab 16 Jahren gesetzlich erlaubt. Im Alter von 16 Jahren und einer Körper Größe von circa 1.77 wog ich stolze 90 Kilo. Ich hatte mir damals tatsächlich erhofft, ganz schnell durch intensives Training Erfolge zu erzielen. Ganz Bruce Lee mäßig. Viele in meinem Bekanntes Kreis bestärkten mich in diesem Gedanke. (Masse= Muskeln hörte ich damals)
Als ich dann auch noch in einen 2 wöchigen Urlaub in ein all-inclusive- Hotel fuhr, kam ich im Alter von 16 Jahren mit knapp 100 Kilo und inzwischen einer Körpergröße von etwa 1.79 wieder. 100 Kilo bei nicht einmal 1.80 Metern Körpergröße.
Ich hatte genug davon, denn ich litt sehr (in der Schule, im Alltag einfach überall aber am meisten vor dem Spiegel), nahm sicherlich auch einen psychischen Schaden dabei. Denn von heute auf Morgen hatte ich es satt, ich musste etwas tun.
Als eine Konsequenz aß ich beinahe nichts mehr, ich erinnere mich an Tagen und Wochen, sogar Monate an denen ich sehr viel früher als gewohnt schlafen ging, an Abende an denen ich im Bett lag und meinem Bauch Knurren zuhören musste weil ich nichts essen wollte. Meine Mutter, meine ganze Familie natürlich ebenfalls, fragte mich, ob ich Liebeskummer hatte, ob ich an einer Krankheit litt: Denn ich war jemand, der sich leidenschaftlich viel und vor allem ungesund ernährte. Doch als wäre ein Schalter umgelegt worden, aß eine Person, die täglich Fast Food, Süß Kram etc. in sich reinschaufelte nichts mehr davon. Ich litt, mein Körper schrie nach Fertig Pizza, Schokolade, Chips, ganz egal was er schrie danach aber ich hielt stand. Ich kannte mich selbst zu gut, um zu wissen, dass eine Reduzierung dieses Konsums für mich nicht möglich war: Ich war Jemand, der etwas entweder ganz oder gar nicht machen konnte. Jemand, der sobald er Blut leckte, sich nicht mehr bremsen konnte.
Dementsprechend aß ich GAR KEINE Schokolade mehr, trank nur noch Wasser, keinen Eistee, keine Coke, kein Zucker Wasser mehr.
In einem Zeitraum von 6 Monaten, ich war inzwischen fast 17 Jahre alt, magerte ich mich auf knapp 70 Kilo runter. Teilweise, wenn ich mal einen Tag lang kaum aß, sogar noch drunter. Natürlich trainierte ich nebenbei, seit ich 16 bin habe ich ausnahmslos drei mal die Woche das Fitness Studio besucht. Die Illusion, einen durchtrainierten, Muskel bekackten Körper zu erreichen. Dennoch merkte ich, dass es nicht mehr gesund war, natürlich kamen Komplimente wie " du hast ja abgenommen", aber meine Familie sorgte sich um mich und Beispielweise meine Schwester sagte damals, entweder aß ich wieder mehr oder ich müsste einen Arzt kontaktieren.
Ich hatte seit 6 Monaten weder Fast Food, noch Schokolade - oder ähnlichen Süßkram - zu mir genommen, doch Muskelaufbau mit solch einer Ernährung, war auch nicht möglich.
Also informierte ich mich, ich saß Nächte lang an meinem Computer, erinnere mich an Ferien, an denen ich morgens aufstand, den PC hochfuhr und Nachts erst wieder ausschaltete, den kompletten Tag damit verbracht, mir irgendwelche Meinungen im Internet anzueignen. Informationen, die sich widersprachen, verwirrten, vor allem keinen klaren Weg zum Ziel zeigten. Ich sah ausschließlich Filme wie Undisputed,bloods out, Blood and Bone oder the fighters, mein Leben hatte keinen anderen Inhalt mehr.
Ich fing wieder an zu essen könnte man tatsächlich sagen. Aber nicht wie früher, sondern viel gezielter:
Die richtigen Kohlenhydrate, Fette, sehr viel Ei, Fisch, Fleisch, Haferflocken, Obst Salat oder auch Mager Quark. Weiterhin aß ich keinen Süßkram, trank keinen Alkohol, nahm keinerlei andere Drogen.
Inzwischen bin ich bei einer Körpergröße von etwa 1.80 und einem konstanten Gewicht von 80 Kilo. Im Alter von 17 Jahren.
Ich trainiere nunmehr seit 14 Monaten im Fitness Studio, doch habe das Gefühl ich mache irgendetwas falsch:
Erhöhter Eiweiß Konsum, Kohlenhydrate in den in etwa auch richtigen Mengen, Obst, Gemüse, Fette. Doch was ich auch tue, wie intensiv ich auch trainiere ( momentan 3er Split), ich habe immer noch das Gefühl, nicht voranzukommen.
Natürlich hat sich mein Körper sehr im positiven Sinne gebessert: Mein extremes Übergewicht ist weg, Geschichte, ich könnte mich tatsächlich wohl fühlen in meiner Haut, denn vorzeigbar ist mein Körper inzwischen durchaus.
Aber das ist nicht mein Ziel: Mein Ziel ist es auch nicht, Frauen zu beeindrucken, (ganz unter uns, natürlich zu einem Gewissen Grade durchaus, aber es ist nicht mein primäres Ziel) ich möchte meinen Körper zu einer Reflexion eines starken Selbstvertrauens modellieren, erreichen, wovon ich seit dem ersten Sport Unterricht in der fünften Klasse träume: Zufrieden zu sein.
Mir ist es längst nicht gelungen alles hier festzuhalten, was ich gedacht, gefühlt habe, fühle bzw. immer noch denke.
Es ist ein langer Text, er ist vielleicht auch nicht ganz passend ( ich weiß es wirklich nicht) für dieses Forum, ich erhoffe mir einfach, dass mir jemand eine Perspektive geben kann, wie ich diesen angefangen Weg zu meinem Traum, zu Ende gehen kann.
Mfg,
Furo
ich sehe dieses Forum mal an als einen Ort, an dem ich den Frust ablassen kann welchen ich im realen Leben stets versucht habe zu verstecken und bestenfalls in meinen Gedanken verarbeitet habe:
Meine komplette Kindheit litt ich extrem unter Übergewicht: Im Alter von neun habe ich damals mit dem Kampfsport "Boxen" angefangen aber es nach bereits knapp einem Jahr wieder sein lassen, denn ich trainierte aufgrund meines Gewichtes mit Älteren und kassierte dementsprechend auch die Prügel, sei es nun was das Training anbelangt, natürlich aber vor allem beim Sparring.
Im Alter von elf Jahren fing ich damals mit dem Basketball an, bis ich circa 16 Jahre alt war, sprich fünf Jahre lang im Verein.
Denn sich in einem Fitness Studio einzuschreiben, ist erst ab 16 Jahren gesetzlich erlaubt. Im Alter von 16 Jahren und einer Körper Größe von circa 1.77 wog ich stolze 90 Kilo. Ich hatte mir damals tatsächlich erhofft, ganz schnell durch intensives Training Erfolge zu erzielen. Ganz Bruce Lee mäßig. Viele in meinem Bekanntes Kreis bestärkten mich in diesem Gedanke. (Masse= Muskeln hörte ich damals)
Als ich dann auch noch in einen 2 wöchigen Urlaub in ein all-inclusive- Hotel fuhr, kam ich im Alter von 16 Jahren mit knapp 100 Kilo und inzwischen einer Körpergröße von etwa 1.79 wieder. 100 Kilo bei nicht einmal 1.80 Metern Körpergröße.
Ich hatte genug davon, denn ich litt sehr (in der Schule, im Alltag einfach überall aber am meisten vor dem Spiegel), nahm sicherlich auch einen psychischen Schaden dabei. Denn von heute auf Morgen hatte ich es satt, ich musste etwas tun.
Als eine Konsequenz aß ich beinahe nichts mehr, ich erinnere mich an Tagen und Wochen, sogar Monate an denen ich sehr viel früher als gewohnt schlafen ging, an Abende an denen ich im Bett lag und meinem Bauch Knurren zuhören musste weil ich nichts essen wollte. Meine Mutter, meine ganze Familie natürlich ebenfalls, fragte mich, ob ich Liebeskummer hatte, ob ich an einer Krankheit litt: Denn ich war jemand, der sich leidenschaftlich viel und vor allem ungesund ernährte. Doch als wäre ein Schalter umgelegt worden, aß eine Person, die täglich Fast Food, Süß Kram etc. in sich reinschaufelte nichts mehr davon. Ich litt, mein Körper schrie nach Fertig Pizza, Schokolade, Chips, ganz egal was er schrie danach aber ich hielt stand. Ich kannte mich selbst zu gut, um zu wissen, dass eine Reduzierung dieses Konsums für mich nicht möglich war: Ich war Jemand, der etwas entweder ganz oder gar nicht machen konnte. Jemand, der sobald er Blut leckte, sich nicht mehr bremsen konnte.
Dementsprechend aß ich GAR KEINE Schokolade mehr, trank nur noch Wasser, keinen Eistee, keine Coke, kein Zucker Wasser mehr.
In einem Zeitraum von 6 Monaten, ich war inzwischen fast 17 Jahre alt, magerte ich mich auf knapp 70 Kilo runter. Teilweise, wenn ich mal einen Tag lang kaum aß, sogar noch drunter. Natürlich trainierte ich nebenbei, seit ich 16 bin habe ich ausnahmslos drei mal die Woche das Fitness Studio besucht. Die Illusion, einen durchtrainierten, Muskel bekackten Körper zu erreichen. Dennoch merkte ich, dass es nicht mehr gesund war, natürlich kamen Komplimente wie " du hast ja abgenommen", aber meine Familie sorgte sich um mich und Beispielweise meine Schwester sagte damals, entweder aß ich wieder mehr oder ich müsste einen Arzt kontaktieren.
Ich hatte seit 6 Monaten weder Fast Food, noch Schokolade - oder ähnlichen Süßkram - zu mir genommen, doch Muskelaufbau mit solch einer Ernährung, war auch nicht möglich.
Also informierte ich mich, ich saß Nächte lang an meinem Computer, erinnere mich an Ferien, an denen ich morgens aufstand, den PC hochfuhr und Nachts erst wieder ausschaltete, den kompletten Tag damit verbracht, mir irgendwelche Meinungen im Internet anzueignen. Informationen, die sich widersprachen, verwirrten, vor allem keinen klaren Weg zum Ziel zeigten. Ich sah ausschließlich Filme wie Undisputed,bloods out, Blood and Bone oder the fighters, mein Leben hatte keinen anderen Inhalt mehr.
Ich fing wieder an zu essen könnte man tatsächlich sagen. Aber nicht wie früher, sondern viel gezielter:
Die richtigen Kohlenhydrate, Fette, sehr viel Ei, Fisch, Fleisch, Haferflocken, Obst Salat oder auch Mager Quark. Weiterhin aß ich keinen Süßkram, trank keinen Alkohol, nahm keinerlei andere Drogen.
Inzwischen bin ich bei einer Körpergröße von etwa 1.80 und einem konstanten Gewicht von 80 Kilo. Im Alter von 17 Jahren.
Ich trainiere nunmehr seit 14 Monaten im Fitness Studio, doch habe das Gefühl ich mache irgendetwas falsch:
Erhöhter Eiweiß Konsum, Kohlenhydrate in den in etwa auch richtigen Mengen, Obst, Gemüse, Fette. Doch was ich auch tue, wie intensiv ich auch trainiere ( momentan 3er Split), ich habe immer noch das Gefühl, nicht voranzukommen.
Natürlich hat sich mein Körper sehr im positiven Sinne gebessert: Mein extremes Übergewicht ist weg, Geschichte, ich könnte mich tatsächlich wohl fühlen in meiner Haut, denn vorzeigbar ist mein Körper inzwischen durchaus.
Aber das ist nicht mein Ziel: Mein Ziel ist es auch nicht, Frauen zu beeindrucken, (ganz unter uns, natürlich zu einem Gewissen Grade durchaus, aber es ist nicht mein primäres Ziel) ich möchte meinen Körper zu einer Reflexion eines starken Selbstvertrauens modellieren, erreichen, wovon ich seit dem ersten Sport Unterricht in der fünften Klasse träume: Zufrieden zu sein.
Mir ist es längst nicht gelungen alles hier festzuhalten, was ich gedacht, gefühlt habe, fühle bzw. immer noch denke.
Es ist ein langer Text, er ist vielleicht auch nicht ganz passend ( ich weiß es wirklich nicht) für dieses Forum, ich erhoffe mir einfach, dass mir jemand eine Perspektive geben kann, wie ich diesen angefangen Weg zu meinem Traum, zu Ende gehen kann.
Mfg,
Furo
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