Mitralklappenprolaps (heeeeelp@kurt)

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Hi ,
ich habe vor einigen Jahren erfahren, dass ich einen Mitralklappenprolaps (kurt weiss sicher bescheid was das ist) habe. Jedoch sagte man mir das sei nicht weiter schlimm, ungefähr so wie ein grünes und blaues Auge (Zitat: Herzdoktor). Jedoch sagte man mir neulich, dass ich, wenn ich Halsweh hätte kein Sport machen sollte da die Gefahr besteht das Streptokocken im Hals sein könnten (hatte ich erst neulich und musste Antibiotika dagegen schlucken) und die bei Belastung den Herzmukel entzünden könnten (besonders bei Mitralklappenprolaps). Nun bin ich ziemlich verwirrt , da ich viel Sport machen. Darf ich nun bei einem kleinen Schnupfen (ohne Fieber natürlich) kein Sport machen und wie erkenn ich ab wann ich keinen Sport machen sollte? ach übrigends ich bin 18 Jahre alt. CU und danke für alle ernstgemeinten und sinnvollen Antworten
(sorry für eventuelle Schreibfehler vor allem bei den Fachausdrücken)
 
Re: Mitralklappenprolaps

hallo "medium",
natürlich weiß ich, der ich seit 16 jahren echocardiographien durchführe, was ein mitralklappenprolaps ist. dabei kommt es beim schluss der mitralklappe in der systole zu einem "durchschlagen" oder "durchhängen" eines oder beider klappensegel in richtung linker vorhof. damit ist oft eine geringgradige klappeninsuffizienz (unvollständiger klappenschluss) verbunden. dazu ist folgendes zu sagen:
1. ein MKP wird zu häufig diagnostiziert (es gab eine zeit, wo es regerecht "in" war, einen zu "finden" bzw. einen in den befund aufzunehmen).
2. es gibt graduelle unterschiede in seiner ausprägung. die meisten sind so geringgradig, dass man sie am besten gar nicht erwähnt. gerade bei schlanken menschen mit leptosomem habitus, also auch vielen ausdauersportlern, kann man einen geringgradigen MKP sehen.
3. nur ein ausgeprägter MKP macht symptome wie z.b. eine rhythmusstörung oder eine körperliche leistungsschwäche.
4. nur ein klinisch wirksamer MKP zieht eventuelle konsequenzen nach sich. eine antibiotische prophylaxe bei infekten gehört nicht zwangsläufig dazu, da bei einem MKP keine größere gefahr einer herzmuskelentzündung (myocarditis) besteht wie sonst auch (hier wurdest du fehlinformiert. die infekte sind zunächst mal immer viral, und da hilft sowieso kein antibiotikum. dass man bei einem fieberhaften infekt keinen sport machen sollte, ist ohnehin selbstverständlich. aber bei einem banalen schnupfen kann man sich sehr wohl extensiv belasten. streptokokken spielen z.b. bei einer eitrigen angina eine rolle). ein antibiotikum gibt man bei echten klappenfehlern, um eine klappenentzündung (endocarditis) zu verhindern. eher wird eine limitierung der körperlichen belastung zu diskutieren sein, v.a. dann, wenn symptome wie rhythmusstörungen bestehen. ein klappenersatz wird nur im falle einer hämodynamisch wirksamen klappendysfunktion spruchreif.
ich kann deinen befund natürlich "aus der ferne" nicht beurteilen. aber so wie ich die sache sehe, besteht kein grund für eine übertriebene sorge.
alles gute, kurt
 
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