Oha - Mastitis ist übel.
Gut, Borderline-Störung kenn ich recht gut. Auch die Depressionen dazu.
Dass dein Freund sich dagegen sperrt, Dritte miteinzubeziehen, halte ich für falschen Stolz.
Ich schiess jetzt mal ins Schwarze, denn so eine Borderline-Störung ist nicht vererbbar.
Ich denke, dass du mal ziemlich verletzt wurdest - psychisch blieb ein Trauma und SVV ist das einzige Ventil, um den psychischen Schmerz überhaupt zu überstehen, geschweige denn zu wissen, dass man "noch da ist mit allen Sinnen". SVV ist unterschiedlich, der eine ritzt, der andere beisst, der nächste reisst, der nächste verfällt Drogen oder Alkohol oder Medikamente. Das Ergebnis ist aber letztlich immer gleich: Hilflosigkeit - Teufelskreis. Alleine kommt man schwer raus.
Das Problem ist nur, dass Borderliner meist immer Menschen mit Helfersyndrom anziehen. Und zwar jene Menschen, die ein ausgeprägtes Helfersyndrom haben und meinen, dass sie - und nur sie - helfen können.
Deshalb ist es keine Seltenheit, dass dein Partner Hilfe von Dritten (ausserhalb von Ärzten, die meist mit knurren akzeptiert werden) ablehnt, denn für ihn wäre es tendenziell ein Bruch in seinem Stolz und seinem Ziel, wenn er jemanden hinzuzieht und es dir danach besser ginge. Denn diese vermeintlichen Punkte würden dann nicht auf sein Konto gehen, sondern auf das Konto des Dritten.
Viele Partner sind Co-Abhängig. Denn SVV ist eine Abhängigkeit und Partner wollen ihren Zögling schützen. Denn wer in Therapien ist, muss damit rechnen, dass ne Menge hochkommt. Und das, was während so einer Therapie erwartet wird, schafft in den seltensten Fällen nur eine Person.
Letztlich erinnert mich das so an die Worte von Robert Enkes Frau: Wir dachten, wir schaffen das alleine.
Falsch!
Ich hab letztes Jahr eine superschwere Depression gehabt. Hätte ich nicht Freunde gehabt, die mir zugehört haben und mich stützten, ich wüsste nicht, ob ich heute noch hier wäre - könnte dafür nicht garantieren. Mein Freund hätte das alleine gar nicht gewuppt, er stand ja völlig hilflos vor dieser Thematik. Ich habs zwar geschafft, die Depression mit einer Therapie in den Griff zu kriegen - allerdings weiss ich, dass ich es nur deshalb so gut geschafft habe, weil ich früh genug reagieren konnte - eben weil mir Freunde sagten, dass mit mir etwas nicht stimmt.
Man selbst bemerkt es ja meist erst, wenn es zu spät ist.
Deine Möglichkeiten wären jetzt, dass du mal bei deiner Krankenkasse anfragst nach einer Haushaltshilfe.
Je nachdem, wo du wohnst, kannst du beim Jugendamt nach einer Tagesmutter anfragen (ich weiss nicht, wie alt deine Zwerge sind und ob sie schon im Kindergarten sind.) Bei geringem Einkommen, wird das gesponsert - zumindest ein bestimmter Stundensatz pro Woche.
Eine weitere Alternative wäre, eine Leihoma zu besorgen - wobei ich persönlich das immer Zwiespältig sehe, denn ich meine, dass alle Omis froh sind, wenn kleine, wütende Satansbraten NICHT ihre Wohnung durch den Fleischwolf drehen.
Um den Kontakt zu Menschen zu finden, könntest du in eine Krabbelgruppe gehen. (Elterninitiativen bieten soetwas an.) Dort findest du Mütter mit relativ gleich altrigen Kindern und mit denen kann man sich Austauschen. Ist aber gewöhnungsbedürftig - ich selbst kam mit der Krabbelgruppe nur etwa 6 Monate aus - danach war ich es leid, ständig mein Kind mit anderen Kindern "messen" zu müssen. Trotzdem hab ich in dieser Gruppe meine beste Freundin kennengelernt.
Was noch viel wichtiger ist, ist die Tatsache dass du UNBEDINGT Zeit brauchst, die du ohne Kinder und ohne Mann verbringst.
Ich hab zb. einen Abend in der Woche, an dem ich mich mit einer Freundin zum Rotweintrinken und TV-Gucken verabrede. Wir lästern und klatschen dann und am schlechtesten kommen dabei unsere Kerle weg. Gehört dazu
Kein einziger Moment vergeht übrigens damit, ein Wort über unsere Kinder zu verlieren.
Dein Herzallerliebster bräuchte auch dringend einen Tritt in den Allerwertesten.
Ich hatte kürzlich auch ein Pärchen vor mir sitzen, die waren auch der Meinung, dass sie es "alleine schaffen" und standen kurz vor der Trennung. Bis sie dann doch zu mir kamen um eine Mediatorsitzung abzuhalten. Und siehe da - was da zu Tage kam, waren Missverständnisse bis zum geht nicht mehr. Eventuell täte euch ein Mediator gut, vor allem da du mit deiner Krankheit wahrscheinlich dazu neigst, dir Dinge sehr sehr schnell zu Herzen zu nehmen und dein Freund wahrscheinlich dazu neigt, das Wissen zu haben, dies zu Steuern. Und da sind Gespräche zu zweit natürlich, als würde man sich durch ein Labyrinth schlängeln.
Als weiteren Tipp - wenn du es nicht eh schon machst - empfehle ich dir Elternforen. Hier gibts eine handvoll guter Foren, in denen man sich austauschen kann und auch mal ordentlich abkotzen kann. Das ist wichtig als Mama.
Was auch wichtig ist: Du und dein Freund - ihr braucht Beziehungszeit. Also Zeit ohne Kinder. Nehmt euch das fest vor. In der Zeit könnt ihr Essen gehen, oder gemeinsam baden oder gemeinsam einen schönen Film ansehen. In der Zeit seid ihr dann nimmer "Mami" und "Papi", sondern "Mann" und "Frau". Das ist ganz wichtig für eine intakte Beziehung.
Wenn du diese Sachen alle schon gemacht hast, dann hab ich natürlich nichts gesagt.
Ich drück dir die Daumen, ganz fest.
btw: Bei Mastitis helfen Quarkwickel. Baumwolltuch dünn mit Quark bestreichen und dann auf die Brust/Brüste legen. Das ganze mit einem weiteren Tuch oder langem Schal fixieren. So lange drauf behalten, bis der Quark warm ist.