@ Kurt: Frage zu Muskelabbau / Aceton / Ammoniak

kristina

New member
Hy Kurt

Meine Frage schien irgendwie keinen schlauen Titel gehabt zu haben bzw. ich bin heute etwas gar ungeduldig... leider hat mich noch keine Antwort befriedigt...

Ich möchte gerne wissen, was genau im Körper von statten geht, wenn er zu wenig Nahrung bekommt:

Warum greift er zum Abbau von Muskelmasse und nicht zum Abbau von Fettmasse?
Was "bewegt" denn eigentlich unseren Körper?
Welche Energielieferanten werden angezapft?
Warum riecht man dann nach Ammoniak / Aceton wenn Muskeln abgebaut werden?
Baut man auch Muskelmasse ab, wenn man nicht danach riecht?
Liegt es daran, dass Fett einen höheren Brenngehalt hat als Muskeln? [wäre ja dann irgendwie unlogisch]
Warum baut man Muskeln ab, obwohl man diese täglich braucht?
Braucht der Körper also Fettreserven mehr als seinen Bewegungsapparat?
Wieso verhält sich der eigene Körper so unproduktiv?

Ich habe versucht Deine Homepage zu verstehen, habe aber leider irgendwie nix verstanden... Auch hier im Archiv wurde ich nicht schlau...

Sorry, für mein Quengeln, aber mich interessieren diese Fragen nun einmal brennend...

lg, K.

http://www.plauder-smilies.com/tales/men_ani.gif
 
A

Anzeige

Re: @ Kurt: Frage zu Muskelabbau / Aceton / Ammoniak
Hi Kristina,
jetzt wird es komplitziert :)
Also Muskelmasse wird nicht ohne Grund bei negativer Energiebilanz verbrannt. Nur bei totaler unaktivität und reichlich tiefer Energiebilanz geht Muskelmasse drauf, und selbst dann sollte man nicht nach Ammoniak oder Aceton riechen :)
Wie unten schon gepostet kommt der Acetongeruch von der Bildung von Ketonkörpern.
Eine Art von Ketokörper ist die Acetessigsäure, welche zu CO2 und Aceton zerfällt --> Geruch.

Zitat:
Welche Energielieferanten werden angezapft?

Also in der Ruhe verbrennen die Zellen Fettsäuren und minimal Glucose, stiegt die Belstung an, so verschiebt sich das Verhältnis hin zur Glukose (je nach Intensität)

Das heißt, dass Du 24h am Tag fettsäuren verbrennst, lediglich das ZNS (Gehirn) ist auf Glucose angewiesen und verbraucht am Tag ca. 200gr davon.
Der Abbau von Aminosäuren geschiet zwar auch, aber dann sind diese Bestandteile der Nahrung gewesen und konnten nicht verbaut werden, weilch nicht benötigt.
Aminosäure liegen nicht immer im perfekten Verhältnis zueinander in der Nahrung vor, d.h. der Körper braucht für die Proteinbiosynthese die Aminosäuren, die gerade benötigt werden, die anderen werden verstoffwechselt.

Daher resultiert auch der NH3 (Ammoniak) Geruch, da bei der Verstoffwechselung von Aminosäuren die Aminogruppe (NH2-) entweder als Harnstoff synthetisiert wird oder als freies NH3 vorliegt.
letztere ist slten der Fall, und dann in geringen Konzentrationen, so dass kaum geruch wahrnehmbar ist.

Zitat:
Wieso verhält sich der eigene Körper so unproduktiv?

Hab ich versucht zu beantworten, sorry wenn es so nicht rüberkommt, hab zur Zeit andere Dinge im Kopf :)




http://members.tripod.com/homy/pictures/misc/pretzel.gif
 
siehe...

...meine antwort weiter unten und meinen artikel "der proteinstoffwechsel". muskelprotein ist prizipiell kein substrat der energiegewinnung. zu einer muskelatrophie kommt es bei immobilisation und auch beim fasten. eine reduktionsdiät führt also keineswegs zwangsläufig zu einem muskelabbau.
lg, kurt
 
Ach so...

Sorry, dass ich mich scheinbar so derart bescheuert anstelle. Was kann ich tun, dass ich auch nur annähernd verstehe, von was Du und Patrick sprecht? Ich verstehe nur Bahnhof, wenn ihr von Acetonsäuren und Fettsäuren etc. sprecht.
Ich möchte mich diesbezüglich mal etwas weiterbilden. Empfiehlst Du ein Buch?

Und zu meinem Posting: Wenn ich also innerhalb einer Woche 500gr bis 1 Kilo abnehme, muss das nicht heissen, dass ich Muskelmasse abnehme (ich mache ganz brav Krafttraining)? Schön...

lg, K.

http://www.plauder-smilies.com/tales/men_ani.gif
 
Re: Ach so...

liebe kristina,
das ganze ist nicht so schwer zu verstehen.
"acetonsäuren" gibt es nicht, ich nehme an, du meinst aminosäuren. natürlich schadet es nicht, sich ein lehrbuch der biochemie zur hand zu nehmen (z.b. den "karlson", thieme verlag, maren hat mal ein anderes empfohlen, such mal im forum-archiv danach)
apropos forum-archiv: hier wurde schon viel über das wesentliche des intermediärstoffwechsels geschrieben (von thomas markmann, patrick alias "horsty", mir und noch so einigen, deren namen mir leider entfallen sind) - nutze die suchfunktion! auch die artikel geben so einiges an information her.
in einer woche 500g abzunehmen, heißt zunächst einmal gar nichts. das kann auf einem verlust von wasser, glykogen, fettgewebe und körperprotein zurückzuführen sein. es hängt von dir ab, von deiner ernährung, deiner energiezufuhr und deinem energieumsatz, also auch deiner körperlichen aktivität. um 1 kg körperfett abzubauen, musst du eine negative energiebilanz von ca. 7000 kcal erzielen. ob das im zeitraum einer woche sinnvoll ist, ist die frage... und wenn du nicht fastest, deinen proteinbedarf deckst und krafttraining machst, ist ein muskelabbau wohl sehr unwahrscheinlich, meinst du nicht auch?
lg, kurt
 
Re: Ach so...

*seufz* Also, wenn der Urin nach Ammoniak riecht, ist das gut, weil Ketonkörper ausgeschieden werden, was heißt, dass Fett verbrannt wird. Richtig?
 
nein!

erstens hat ammoniak kein ketonkörper, sondern als stickstoffverbindung (NH3) ein abbauprodukt aus dem proteinstoffwechsel, zweitens ist es ein zellgift, das nur in sehr geringer menge im harn ausgeschieden wird und nicht zu einem typischen geruch des harns führt. der ammoniak wird überwiegend als harnstoff eliminiert (harnstoffbildung aus NH3 und CO2 in der leber ->harnstoffzyklus). auch im darm entsteht etwas NH3 aus dem bakteriellen abbau von proteinen und gelangt über die pfortader in die leber. wenn diese schwer geschädigt ist (z.b. bei fortgeschrittener leberzirrhose), ist u.a. auch ihre entgiftungsfunktion beeinträchtigt und der NH3-spiegel im blut steigt an. als zellgift beeinträchtigt es u.a. die gehirnfunktion, was bis zum koma führen kann (leberkoma).
ich weiß nicht, was du da riechst, wenn du wasser lässt - aber ammoniak ist es sicherlich nicht!
lg, kurt
 
Re: nein!

Das ist ja auch nur manchmal so. Und es riecht so ammoniakartig. Vielleicht ist es ja eine Stoffwechselstörung in der Leber. Leberzirrhose habe ich jedenfalls nicht soviel ich weiß.
Kann man dieses NH3 nicht irgendwie messen oder nachweisen?
 
Ammoniak?

es ist mit sicherheit nicht ammoniak, was du da riechst. NH3 bestimmt man im arteriellen blut (das blut muss sofort eisgekühlt werden und ins labor gebracht werden). dass du nicht an fortgeschrittener lebercirrhose leidet, habe ich nie vermutet :winke:. diese patienten haben einen typischen "erdigen" mundgeruch.
lg, kurt
 
A

Anzeige

Re: @ Kurt: Frage zu Muskelabbau / Aceton / Ammoniak
Zurück
Oben