Ich schließe mich der Meinung an, wobei ich beim Inhalt doch einige Unklarheiten bzw. "komische Aussagen" sehe.
Reiswaffeln unter "muss ich jeden Kühlschrank"? Ich persönlich kenne niemanden, der gerne das trockene Zeugs futtert. Und an Nährstoffen haben sie auch nicht wirklich viel zu bieten. Beim Fleisch fehlt mir auch das Rindfleisch (z.B. als gutes Steak). Zuviel rotes Fleisch ist zwar sicherlich nicht ratsam, aber als Eisenquelle ist es nicht zu vernachlässigen.
Eine Low-Carb-Diät ist nicht zwangsweise mit der "anabolen" bzw. mit einer ketogenen Diät gleichzusetzen. Beides sind Diätformen, welche einen sehr sehr geringen Anteil an Carbs beinhalten. Bei der ketogenen Diät noch mehr als bei der anabolen Diät, welche auch Ladetage beinhaltet. Dazu möchte ich aber auch anmerken, dass gerade die anabole Diät (wenn die von Arndt und Korte gemeint ist) gesundheitlich gesehen ein Witz ist. Ketophasen mit Schweinemett, Bratwurst etc. pp und Ladephasen mit jeder Menge Süßigkeiten? Da gleichen auch fettreicher Fisch, Gemüse und der Traubensaft nichts mehr wirklich was aus. Der Hinweis zu den Vitaminpräparaten zeigt´s dann schon. Wenn so etwas vonnöten ist läuft was falsch. Als gesundheitlich sinnvolleres Beispiel wäre die Spanish keto diet, mit viel Olivenöl, viel Fisch, wenig Fleisch, sehr vielen Nüssen und noch mehr Gemüse vorzuziehen. Wenn überhaupt...es ist zwar richtig, dass eine solche Ernährung sich auf manche Krankheitsbilder positiv auswirkt. Nur was soll das bitte beim Gesunden? Jemandem, der generell zuviel Energie in sich reinspachtelt, wird auch das nichts bringen auf dem Weg zum Sixpack *g* Die zu Ketonkörpern abgebauten Fettsäuren müssen nicht zwangsläufig vom Körperfett stammen, sie kommen ja auch durch den Magen-Darm-Trakt rein.
Kurz gesagt: es fehlt noch der Hinweis, dass man bei aller Kohlenhydrateinsparung auch noch auf die Gesamtenergiezufuhr achten muss um damit abzunehmen.
Die Buchvorstellung ist ok. Über die Grundthesen von Worm streiten sich ja die Gelehrten seit Jahren. Zumindest ist seine Methode so aufgebaut das man alles bekommt, was der Körper tatsächlich benötigt und wird Menschen, die mit dieser Art zu essen klarkommen, auch zum gewünschten Erfolg führen. Als Top-Rezept für alle Menschen würde ich es aber nicht kennzeichnen. Genauso wenig wie SiS von Pape oder die KFZ-Diät von Adam, die ihren Ansatz eher im Kohlenhydrat-Management sehen. Dieses Ziel wird keine Diät bzw. festgelegte Ernährungsumstellung erreichen, da die individuellen Gegebenheiten des einzelnen nicht komplett beachtbar sind. Um eine dauerhafte Unstellung der Lebensgewohnheiten auf "gesund und fit" zu schalten gehört mehr als die Makronährstoffaufnahme umzubauen. Für das Sixpack mag´s ok sein...aber das hat ja nichts mit dem Thema Gesundheit an sich zu tun *g*.
Ansonsten: Wachstumshormone gibt es nicht. Es gibt nur eines, das Somatotropin (Wachstumshormon, oder auch hGH). Alle anderen, die du meinst, kann man als anabol wirkende Hormone kennzeichnen. Ist aber nur ein Formfehler.
Und: der GI wird überbewertet. Nur weil etwas einen hohen GI hat heißt das noch lange nicht das dieses Lebensmittel einen "Drang nach Nachschub" auslöst. Auch der Insulinausstoß tut dies nicht. Wenn der Blutzucker wieder absinkt steuert der Körper des gesunden Menschen mit der Gegenmaßnahme Glucagon entgegen, was die Insulinproduktion wieder hemmt und den Blutzuckerspiegel im normalen Rahmen hält. Abgesehen davon sollte man - gerade als Sportler - auch beachten, dass es gerade das Insulin ist, welches die Kohlenhydrate, Aminosäuren und auch z.B. Kreatin in die Muskelzellen schleust, wo es gebraucht wird. Das ganze "Insulin ist der Feind" ist also sehr zu relativieren.
Für einen Hobbysportler sieht die Seite aber ansonsten ganz gut aus. Medizinisches Wissen kann man ja nicht in voller Breite verlangen.
Grüße,
Maria