Hilfe Einsatz bei Diabetes Typ 1

AR3S

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Hallo,

ich bräuchte dringend mal eure Hilfe, da ich nicht mehr weiter weiß.
Es geht weniger um meine Person als vielmehr um meinen Sohn. Dieser leidet seit seinem 10. Lebensjahr an Diabetes Typ 1, er ist jetzt 21 und bei einer Größe von 1,98m gerade mal 60 kg leicht.
Jetzt nagt es mittlerweile an ihm das er quasi kaum Masse hat und hat sich im Fitness Studio angemeldet. Wo er auch regelmäßig hingeht, um aber nennenswerte Ergebnisse zu sehen ist er noch nicht lang genug dabei.
Er nutzt dabei ESN Massive Weight Gainer, Vanilla Ice Cream 4kg, ESN Bcaa Giga Caps, 300 Kaps und ESN Tasty Whey Protein, Strawberry 1kg. Er befolgt dabei die angegebenen Herstellerangaben zum Verzehr.

Jetzt ist die Frage ob diese Produkte in seinem Fall etwas taugen bzw was er zusätzlich an Nahrung zu sich nehmen kann um einen effektiven Massegewinn zu erzielen. Wir achten mittlerweile darauf das er möglichst Eiweißreiche Nahrung aufnimmt aber wenn man sich einige Youtube Videos von sog Gurus anschaut, ist man am Ende genau so schlau wie vorher . Damit meine ich wenn davon abgeraten wird gewisse Nahrung in Kombination mit schlechten oder guten Fetten zu sich zu nehmen, dort ja, dort wieder nein, in der Kombination gut , in der Kombination wieder schlecht. Ich bin da mittlerweile überfragt in welchem Maße er Nahrung zu sich nehmen kann und sollte, so das es auch Sinn macht. Er wird sich auf Grund seiner Diabetes und seiner kaum vorhandenen Maße eh schwer tun Masse aufzubauen aber ich möchte ihm gern helfen das sinnvoll zu machen ohne das bei ihm irgendwann Frust einsetzt und die Motivation nachlässt.

Für eure Unterstützung wäre ich sehr dankbar.
 
Hallo,

wie trainiert dein Sohn denn? Grundsätzlich sollte er wenig trainieren, um nicht allzuviel Energie durch das Training zu verbrauchen.

Was die Nahrungsergänzungen betrifft: Ein Freund von mir hat ebenfalls Diabetes und ist (105 kg schwerer) Bodybuilder. Er hat halt extrem um eine Insulinpumpe gekämpft. Seitdem isst er vor und nach dem Training sehr viele Kohlenhydrate (die Eiweißshakes steigern ja auch den BZ, aber das wirst du wissen).

Die BCAAs kann er aber weglassen, die haben ihren Sinn eher, wenn man abnehmen will (Kaloriendefizit).

Wieviele kcal isst dein Sohn täglich ca.?
 
Hallo,

wie trainiert dein Sohn denn? Grundsätzlich sollte er wenig trainieren, um nicht allzuviel Energie durch das Training zu verbrauchen.

Also er geht so zwischen 2–3 mal die Woche für je 1–1,5h , dabei startet er das Training mit 10 min Ergometer , nutzt den egym Zirkel für 2Runden und geht dann an die Geräte wo dann seine Übungen macht.

Was die Nahrungsergänzungen betrifft: Ein Freund von mir hat ebenfalls Diabetes und ist (105 kg schwerer) Bodybuilder. Er hat halt extrem um eine Insulinpumpe gekämpft. Seitdem isst er vor und nach dem Training sehr viele Kohlenhydrate (die Eiweißshakes steigern ja auch den BZ, aber das wirst du wissen).

Die BCAAs kann er aber weglassen, die haben ihren Sinn eher, wenn man abnehmen will (Kaloriendefizit).
Gut zu wissen, dann sind die in seinem Fall eher kontraproduktiv, denn er will ja zulegen

Wieviele kcal isst dein Sohn täglich ca.?

So genau weiß ich das auch nicht aber wenn ich mich zum Vergleich nehme , wird er so zwischen 3500—4000 kcal am Tag aufnehmen, ob er dabei immer so richtig liegt was die Wahl der Nahrung angeht wage ich zu bezweifeln. Er schaut zwar das er Eiweißreiche Nahrung zu sich nimmt aber dazwischen kommen auch Fast Food Sachen und Süßkram dazu
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Hey - mit Fast Food liegt er aber genau richtig. Hohe Kaloriendichte bei wenig Sättigungsgrad. Bei 60 kg auf knapp 2 m Körpergröße würde ich ihn 2 Wochen im McDonalds einschließen und erst rauslassen, bis er alle Vorräte aufgegessen hat. Nein, ist natürlich Spaß - aber irgendwas haut mit den Hormonen (= mehr Fett-Verzehr) oder der Gesamtkalorienzufuhr (Körper bräuchte mehr Energie = höhere Gesamtnahrungszufuhr) nicht hin. Man könnte jetzt mit ein paar Fragen die grobe Richtung klären:

1. Fühlt er sich oft müde oder schlapp?
2. Wie sieht seine Libido aus?
3. Wie ist das Hautbild?
4. Leidet er unter Stimmungsschwankungen?
5. Klagt er über Fröstelei trotz warmer Außentemperatur?
6. Wird er launisch bei hoher Zuckerzufuhr durch Süßigkeiten oder Softdrinks?
7. Leidet er allgemein unter einem sehr schlechten Selbstbewusstsein?
8. Vergleicht er sich stark mit Idolen aus Werbung und Co?
9. Hat er denn bereits eine Insulinpumpe?
 
Also wenn ich ihm sage das er sich mit Fast Food zuschütten kann, ist er wahrscheinlich überglücklich. :lachen:

Nun will ich mal versuchen ob ich diese Fragen alle beantworten kann.

1. Naja die Generation ist glaub ich dauermüde und schlapp aber so bald Party im Spiel ist, ist das mit dem Müde und schlapp plötzlich vergessen. Also wohl eher nein alles andere kann man unter Bequemlichkeit verbuchen.
2. Nun da kann ich nicht mitreden, ich bin da nicht dabei und in so einem Alter vertrauen die sich zu solchen Themen eher ihren Kumpels oder besten Freundinnen an, je nachdem was man da hat. Er hat eine Freundin seit längerem, so viel weiß ich bis dahin und das es unproblematisch verläuft.
3. Das Hautbild würde ich als gut beschreiben.
4. Ja herum zicken kann er manchmal wohl wenn etwas nicht machen mag aber plötzliche Stimmungsschwankungen in Richtung lachen,weinen,traurig,lachen und das innerhalb einer Minute hab ich noch nicht wahgenommen.
5. Naja ihm wird wohl schnell mal kalt aber das er darüber klagt, habe ich noch nicht mitbekommen. Also er rennt bei warmen Temperaturen wie alle anderen auch kurzärmlig herum.
6. Nein
7. Sein Selbstbewusstsein ist manchmal eher zu hoch angesiedelt also da ist alles ok.
8. Nein
9. Nein er hat da so einen Sensor der den Zuckerwert misst und rechtzeitig Alarm schlägt .
 
Okay, also in Rücksprache mit meinem Kollegen wäre es eine sehr empfehlenswerte Maßnahme, sich eine Insulinpumpe zu beschaffen, um mehr Nahrung zuführen zu können, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

Wenn keine außergewöhnliche Schlappheit oder Launenhaftigkeit vorliegt, verträgt er Kohlenhydrate wahrscheinlich recht gut. Ich würde also in Zukunft sukzessive die Nahrungszufuhr steigern, bei 60 kg auf diese Körpergröße kann das sehr gut aus Pommes, Pizza, Hamburger oder Hot Dogs bestehen. Zu überlegen wäre es auch, Eiweißshakes über den Hunger hinaus (also nach Mahlzeiten) zuzuführen. Ich würde eine maximale Gewichtszunahme von 0,5 kg pro Woche ansteuern durch gezieltes Überessen. Hintergrund: Sein Hunger hat sich an zu kleine Mahlzeiten und wahrscheinlich an ständiges Naschen gewöhnt. Mit einzelnen großen Mahlzeiten kann man seinen Hunger nach oben korrigieren und ist gleichzeitig zu satt zum Naschen.
 
Das hört sich vernünftig an. Nur sei dazu gesagt , das er schon immer recht viel gegessen hat . Mir sind da solche Portionen wie die Buckets vom KFC noch lebhaft in Erinnerung , davon 2 plus 2 große Maiskolben und im Anschluss noch diesen Shake mit Keksgekrümmel der eher nach Gebrochenem ausschaut, meine Frau und ich haben noch nicht mal einen Bucket zusammen geschafft, eine 1 Stunde später fragt er doch noch allen ernstes was es noch zum Abendbrot gibt. Ok diese Mengen verdrückt er so jetzt nicht mehr aber wenn er isst, dann richtige Mahlzeiten inklusive Junkfood nebenher. Also scheint er ja schon auf dem richtigen Weg zu sein, für mich wäre das pures Gift ich muss eher in die andere Richtung. Ich hatte mich Eingangs nur gefragt ob er bei der Nahrung etwas beachten sollte aber während ich eher aufpassen muss zu viel zu mir zu nehmen und das Richtige, scheint er ja da kaum Obacht geben zu müssen, wenn ich das richtig verstanden habe.
 
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Es gibt ja dieses vielzitierte "Umwandeln des Stoffwechsels". Meine Schwiegermutter wurde zu DDR-Zeiten in ein Lager geschickt, wo die Kinder zwangsernährt wurden. 6 Wochen lang Fett, Zucker, Getreide - jedesmal bis an die Kotzgrenze. Nach dieser Zeit hatte sie genau 300 Gramm zugenommen.

Heutzutage ist es bei ihr auch andersrum: wenn sie nur ein Stück Kuchen anschaut, nimmt sie zu. Sie ist auch dick mittlerweile.

Kalorien werden eben nicht "verbrannt", sondern verwertet. Und da spielen die Hormone eine riesen Rolle. Noch ist dein Sohn wahrscheinlich unbeschwert: kein Stress, kein Termindruck, kein Leistungszwang, keine Rechnungen, keine Verantwortung - wenn sich das ändert, kracht der Körper sich mit Cortison voll und man setzt an.

Ist vereinfach formuliert - aber so ist das Grundprinzip.

In 20 Jahren sehnt er sich nach heute zurück ;)
 
Es gibt ja dieses vielzitierte "Umwandeln des Stoffwechsels". Meine Schwiegermutter wurde zu DDR-Zeiten in ein Lager geschickt, wo die Kinder zwangsernährt wurden. 6 Wochen lang Fett, Zucker, Getreide - jedesmal bis an die Kotzgrenze. Nach dieser Zeit hatte sie genau 300 Gramm zugenommen.

Heutzutage ist es bei ihr auch andersrum: wenn sie nur ein Stück Kuchen anschaut, nimmt sie zu. Sie ist auch dick mittlerweile.

Kalorien werden eben nicht "verbrannt", sondern verwertet. Und da spielen die Hormone eine riesen Rolle. Noch ist dein Sohn wahrscheinlich unbeschwert: kein Stress, kein Termindruck, kein Leistungszwang, keine Rechnungen, keine Verantwortung - wenn sich das ändert, kracht der Körper sich mit Cortison voll und man setzt an.

Ist vereinfach formuliert - aber so ist das Grundprinzip.

In 20 Jahren sehnt er sich nach heute zurück ;)

Sehr gut geschrieben.
Früher waren 10 Stück Torte zum Feier-Vesper oder 17 Roster zum Nachtmahl kein Problem. :lachen:
Heute sieht das anders aus.....
 
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