Wie schon gesagt: das Glykogen ist erst ...
... ab dem Halbmarathon (eher noch längere Strecken) ein limitierender Faktor! Und beim Marathon kommen dann wieder andere Erfolgsfaktoren ins Spiel wie z.B. ein günstiges Last-Kraft-Verhältnis - soll heißen: was bringen dir Monster-Oberschenkel, wenn du durch das Bewegen dieser zusätzlichen Muskelmasse mehr Glykogen verbrauchst als du zusätzlich speichern könntest? Vergiss nicht: Beine sind bewegte Masse und auf 42km machen Spitzenläufer über 16000 Schritte mit jedem Bein! (186 Minuten mal 90 Doppelschritte) Warum gibt es wohl "Einweg"-Wettkampfschuhe, die nach einem Marathon reif für den Müll sind, aber eben weniger als 250g wiegen? (Normale Laufschuhe 350-400g)
Außerdem kommt es - wie Carsten schon gesagt hat - auch auf den Muskelfasertyp an: "dick" sind die schnell zuckenden Fasern, die "langsamen" Ausdauerfasern bleiben "schlank". Es kommt nämlich nicht nur auf das Glykogen an, sondern vor allem auf die Sauerstoffzufuhr, wie von Kurt erwähnt. Und in den "langsamen" Fasern ist weitaus mehr Sauerstoff gespeichert als in den "schnellen", und zwar mittels Myoglobin (ähnlich wie Hämoglobin im Blut) - und weil das ebenso rot ist wie das Hämoglobin, werden die langsamen auch rote Fasern genannt und die schnellen weiße.
Rechne mal einen Spitzenläufer durch: 42km bei einem Körpergewicht von 60kg erfordern ca. 2500kcal Energie. Mindestens 20% davon kommen aus dem Fettstoffwechsel (evtl. sogar mehr - Trainingspensum ist immerhin über 250km pro Woche!), bleiben 2000kal aus Kohlenhydraten - also ca. 500 Gramm. Wenn wir nur 300g Glykogen für die Beinmuskeln annehmen, "fehlen" 200g - über den Blutzucker könnte die Leber die Hälfte beisteuern, oder man trinkt 70g Kohlenhydrate pro Stunde, was 210g ergibt -voilà! Ein trainierter Läufer, der das geeignete trinkt, braucht sich um seine Glykogenreserven keine Sorgen zu machen und auch kein Hypertrophietraining ...
Gruß
Ekkehard