Gewichtsverlust ca. 2 KG je Monat --- ist das zu viel?

KajE

New member
Hallo an alle, ich habe im Januar 2009 nach etlichen (5 bis 6) Jahren beinahe vollständiger sportlicher Inaktivität --- berufl. bedingt reichte die Zeit gerade mal für 1 bis 2 Partien Badminton im Verein, das waren je Woche rund 4 Std. ---, begonnen, sehr viel aktiver Sport zu treiben und auch meine Ernährung komplett umgestellt.

Ausgangssituation (Jan. 2009): Gewicht: 92 Kg (BMI 30), Fett: 27 %, Wasser: 51 %

Trainingspensum Kardio: 20 Einheiten je Monat á ca. 1 bis 1,5 Std., Joggen/Rennrad
Trainingspensum Kraft: 10 Einheiten je Monat á ca. 30 Min. (Mix: Arme, Beine, Bauch/Rück.)

Ein messbarer Gewichtsverlust begann nach etwa 6 Monaten Training einzusetzen, nach einem Jahr, also im Jan. 2010, lag mein Gewicht dann bei 83 Kg.

Zwischenstand (Jan. 2010): Gewicht: 83 Kg (BMI 27), Fett: 24 %, Wasser: 54 %

Nach einer einmonatigen Pause (Auslandsjob, wenig Zeit), begann ich im Februar 2010 mein Training fortzusetzen. Da ich auch in den folgenden Monaten relativ wenig Zeit hatte, verschob sich das Training etwas in Richtung Kraft, was ich immer mal dazwischenschieben konnte.

Trainingspensum Kardio: 10 bis 15 Einheiten je Monat á ca. 45 Min. bis 1 Std., Joggen/Rennrad
Trainingspensum Kraft: 18 Einheiten je Monat á ca. 45 Min. (Mix: Arme, Beine, Bauch/Rück.)

Zwischen Februar und April ging das Gewicht hoch und runter, im Mittel jedoch stagnierte der Ge-wichtsverlust; solche Schwankungen und gelegentliche Stagnation sind wohl normal.

Ende März hatte ich Zeit, nun auch wieder die rund 20 Einheiten Kardio im Monat zu trainieren (meist bin ich mit dem RR je eine Stunde bei Durchschnitt 28 Km/h unterwegs).

Seit Ende April nehme ich nun plötzlich ca. 2 Kg je Monat ab --- und das macht mich (als 'Quartalshy-pochonder') etwas nervös. Denn bisher ging ich davon aus, dass 'man' im Durchschnitt (natürlich je nach Belastung und Ernährung) etwa 1 Kg je Monat abnehmen kann... und das war ja auch etwa das Ergebnis zw. Juni 2009 und Januar 2010.

Zwischenstand (Juni 2010): Gewicht: 78,5 Kg (BMI 25,7), Fett: 20-21 %, Wasser: 57 %

Das Ergebnis jetzt wäre also das Doppelte dessen, was ich bisher im Durchschnitt geschafft habe. Ich arbeite aber nicht doppelt so viel bzw. eigentlich --- bis auf die Änderung im Kraft-Pensum (45 statt 30 Min., 18 statt 10 Einheiten)

Ernährung (Kurzfassung):

Tagesaufnahme (Mo. - Fr.): ca. 2.100 Kcal

Frühstück (Mo. - Fr.): ca. 250 Kcal (2 + kl. Vollkornbrot + fettarmer Käse)
Mittag (Mo. - Fr.): ca. 600 Kcal (großer Salat mit Tofu + 1 EL Lein-Öl + 1 EL Walnussöl)
Abend (Mo. - Fr.): ca. 700-1.000 Kcal (verschied. selbstgekochtes Essen, koche gern, 2 x die Woche Fisch, ansonsten mageres Fleisch, Huhn, Rind, asiatisch, mediterran)

Tagesaufnahme (Sa. + So.): ca. 2.600 Kcal

Frühstück (Sa. + So.): ca. 500 Kcal (gebr./gegrillt. Fisch zum Frühstück (nach dem Training), 1 Voll-kornbrötchen mit fettem, ger. Heilbutt)
Mittag (Sa. + So.): ca. 400 Kcal (Quark, Joghurt + Unmengen Obst)
Abend (Sa. +S o.): ca. 1.300 bis 1.500 Kcal, Orgie (z. B. gebratenes Hähnchen mit Pommes Frites, Mayonnaise, Unmengen Rohkostsalat oder Coque au Vin oder ...)

Jeden Tag: ca. 3-4 Äpfel od. Pfirsiche od. eine Ananas, 50 Gr. Walnüsse (6-7 St.), 1 St. Schokolade, 1 Glas Kefir (zum Salat), ca. 1 Glas Milch (im Kaffee), ca. 3 Liter Flüssigkeit (ca. 2 Ltr. Mineralwasser)

Niemals: Zucker (extra), Weizenprodukte (Ausnahmen: Hotel, Restaurant usw.), Softdrinks, Chips oder Ähnliches

Mein Grundumsatz beträgt ca. 1.700 Kcal täglich (Arbeit ist i. d. R. sitzend); der Energieverbrauch durch Sport etwa zw. 600 und 1.500 Kcal, an Samstagen manchmal auch 2.000 Kcal oder etwas mehr.

Alle Verbrauchswerte lt. Bike-Computer und Recherchen im Web. Eine Unsicherheit besteht bei der Bewertung der Krafteinheiten (keine Maschinen, sondern Theraband + Schwerkraft): ich setze sie mit etwa 100 Kcal je 10 Minuten an, so dass täglich (Mo. bis Fr.) etwa 450 Kcal verbraucht werden.

Energiebilanz (Wochenende in Klammern): +2.200 (+2.500) - 2.700 = (-200) bis -500 Kcal

In Relation gesetzt scheint mir ein Gewichtsverlust von ca. 2 Kg je Monat dafür aber zu hoch.

Meine Frage: Wie sehen das Leute, die sich etwas professioneller mit dem Thema Ernährung, Sport und Abnehmen beschäftigt oder irgendwie anders Erfahrungen dazu gesammelt haben. Ich muss hinzufügen: Ich fühle mich sehr wohl mit dem täglichen Sportpensum... keine (gefühlte) Überlastung oder Übertreibung; dieser Teil ist in Ordnung.

Sorry wegen des etwas langen Postings ---

herzl. Grüße

Kaj
 
A

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Re: Gewichtsverlust ca. 2 KG je Monat --- ist das zu viel?
Hallo KajE

Der Gewichtsverlust ist nicht zu hoch (auch nicht gesundheitlich bedenklich) und lässt sich anhand deiner eigens erstellten Bilanz leicht erklären.

Wenn du jeden Tag etwa 500kcal einsparst oder mehr verbrauchst macht das in 4 Wochen ca. 14000kcal. 7000 eingesparte kcal sind nötig um 1kg Körperfett zu verbrennen. Also die 2kg pro Monat.

Auch wenn du am Wochenende oder einigen Tagen zwischendurch nicht auf die 500kcal kommst musst du auch mit einrechnen das das Krafttraining nicht nur während des Trainings Energie verbraucht, sondern auch der Nachbrenneffekt wirkt. Je nach Trainingsintensität kann dieser den Grundumsatz für bis zu 48 Stunden erhöhen. Also ein erhöhter Energieverbrauch den du in deiner Bilanz nicht berücksichtigst.

Ansonsten Glückwunsch. Dein Weg ist optimal um auf gesunde Weise Fett zu verlieren und schlägt offensichtlich auch gut an. Sport in einem Pensum welches gut tut und eine Ernährung die scheinbar alles zulässt was dir auch schmeckt. Bleib dabei. Ich hoffe damit kann man den Quartalshypochonder in dir etwas beruhigen :)

Grüsse

Maria
 
Hi Maria, okay --- das ist natürlich logisch und überzeugend, selbst für den Quartalshypochonder. Funktioniert das tatsächlich so einfach, quasi linear: negative Bilanz, Abnehmen? Erstaunlich. Erfreulich. :)

Wahrscheinlich muss wohl erst ein gewisser Trainings- oder Stoffwechseltatus erreicht sein, bevor das so direkt läuft. Ich kann mich an (viele) Monate in 2009 erinnern, in denen ich 300 bis 400 Kilometer je Woche auf dem RR (bei hohem Tempo) absolviert und außerdem noch Krafttraining gemacht habe --- ohne auch nur ein einziges Gramm zu verlieren.

Vielen Dank also für Deine Antwort...

herzlichen Gruß

Kaj
 
Hallo Kai

in der Theorie ist es ao einfach :) Die Energie die im Essen fehlt muss ja irgendwo herkommen, also wird die gespeicherte Energie des Körpers dafür herangezogen werden.

In der Praxis gibt es allerdings einige Stolpersteine. Gerade bei den Berechnungen. Wenn du zwei Menschen gleichen Geschlechts, Alters und Gewichts nebeneinanderstellst haben sie mit Sicherheit nicht den genau gleichen tatsächlichen Energieumsatz, auch wenn die theoretischen Berechnungen das aussagen. Die Begründung liegt in den unterschiedlichen Körperzusammensetzungen die sich auf den Grundumsatz auswirken.

Die Umsatzberechnungen sind also nur statistische Annäherungswerte. Das könnte sich bei dir gezeigt haben. Du hast deinen Energieumsatz (Grund- und Leistungsumsatz) möglicherweise zu einem Zeitpunkt berechnet als er etwas niedriger lag als der angegebene statistische Wert und dich danach erst auf diesen Wert hingearbeitet. Sprich, deine Muskelmasse leicht erhöht, die Fettmasse verringert, dabei dein Gewicht beibehalten und damit eine Stoffwechselsteigerung erzielt. Wie du das selbst schon sagtest. Das Ganze, im Zusammenhang mit dem veränderten Sportpensum, das ich beim letzten Posting schon ansprach, kann dann ausschlaggebend für den Erfolg gewesen sein.

Der zweite Stolperstein ist die Tatsache, das man mit jedem Masseverlust, den man nicht anderweitig ausgleicht (Fettverlust ohne Muskelaufbau) seinen Grundumsatz senkt. Auch Fettmasse hat einen Einfluss auf den Energiehaushalt, wenn auch einen geringeren als Muskelmasse. D.h. wenn man einfach nur abnimmt senkt man seinen Grundumsatz automatisch. In diesem Fall funktioniert die Gewichtsabnahme dann nicht mehr linear wenn man das Energiedefizit auf lange Sicht genau gleich lässt. Darin liegt die Begründung der Effizienz einen Krafttrainings (oder kraftfördernder Maßnahmen, wie z.B. ein Knochenjob oder regelmäßiges Gartenumgraben) zum Fettverlust begraben. Hauptpunkt erreichte Körperform halten nach der Diät. Verzichtet man darauf muss man sich damit abfinden weniger Energie zu benötigen und auf Dauer weniger zu sich nehmen zu "dürfen". Das ist etwas was vielen nicht bewusst ist und ein Hauptgrund dafür wieso die meisten Diäten scheitern, bzw. das erreichte Gewicht vom Jojo-Effekt torpediert wird.

Grüsse

Maria
 
Ja, das ist wohl so mit den Diäten und dem Jojo --- hört man immer wieder ---, daher mache ich auch erst gar keine. Genaugenommen esse ich sogar ebensoviel wie früher, nur Anderes und (abgesehen von Obst- und Salatorgien) weniger Kohlenhydrathaltiges und nehme eben auch mehr Eiweiß (Tofu, Fleisch) und viel weniger Fett zu mir.

Interessant wird's, wenn ich mein Standard-Gewicht (74 Kg) wieder erreicht und das Sportpensum etwas verringert haben werde... mal sehen, was dann passiert.

Jedenfalls vielen Dank noch einmal für Dein Feedback, wenn ich mal wieder im 'Elephanten' absteige, werd ich an Dich denken.

Bye ---

Kaj
 
A

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Re: Gewichtsverlust ca. 2 KG je Monat --- ist das zu viel?
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