Essanfälle

Tiki

New member
Hey,

ich brauche dringend einen Rat.

Ich versuche seit einiger Zeit abzunehmen un dobwohl es nur noch 3,5 KG sind(habe schon 1,5KG geschafft), schaffe ich es einfach nicht. Ich wohne unter der Woche in einer anderen Stadt, da klappt alles immer total gut. Aber wenn ich am Wochenende nach Hause komme ist es so, als würde sich in meinem Kopf ein schalter umlegen und ich fange an zu essen, bis mir schlecht wird. Manchmal das ganze WE durch.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich kann während so einer Essattacke gar nicht mehr nachdenken und dann denke ich immer:,, Ach, abnehmen ist egal, wieso quäl ich mich so, ich muss mich belohnen, dass ich die Woche so gut überstanden habe usw. Danach fühle ich mich immer schlecht.

Hat jemand einen Rat, wie ich diese Attacken ohne Psychologen überwinden kann? ich will nicht wieder zunehmen. Ich brauche einfach nur ein paar Denkanstöße, wie ich den Schalter im Kopf da lasssen kann, wo er hingehört ;-)

LG Tiki
 
A

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Re: Essanfälle
Wenn so ein Anfall kommt, kündigt er sich ja meist an. Statt sofort den Kühlschrank zu plündern, trink erst mal 1-2 Gläser Wasser. Zusätzlich solltest Du Dich bemühen, unbedingt noch 30 Minuten zu warten. Danach ist entweder das Bedürfnis weg oder zumindest stark gemildert.
Alternativ beweg Dich, mach Sport, geh an die frische Luft! Kann es sein, daß Du am Wochenende meist gelangweilt bist? Ablenkung ist dann das A und O.
 
Hallo Tiki

die Frage ist: Was verbietest du dir unter der Woche alles um dein Ziel, die Gewichtsabnahme, zu erreichen? Hälst du eine sehr strenge Diät? Achtest du genau darauf was du isst, wieviel du isst und denkst oft daran was du verbessern bzw. verringern könntest um möglichst schnell abzunehmen? Hast du durch eine beschränkte Nahrungsmittelauswahl unter der Woche bestimmte Geschmacksrichtungen die du vermisst, weil du dir eben nur bestimmte Nahrungsmittel "erlaubst" weil du meinst etwas anderes passe nicht in den Plan? Kurz und knapp: Drehen sich deine Gedanken übermäßig stark um das Thema Essen?

Deine Ausführungen das du dich für die durchgehaltenen Tage "belohnen" möchtest und daraus regelrechte Attacken werden weisen stark darauf hin. Erst der selbstauferlegte Zwang und dann die Resignation mit überschießendem Heißhunger.

In diesem Fall ist grundsätzlich erstmal Entspannung in Sachen Ernährung angesagt. Das du dich zwar gesund und vernünftig/ausgewogen ernährst aber dein Leben nicht zu stark umkrempelst um eben die 5kg (3,5 plus die verlorenen 1,5?) zu verlieren. D.h. ein paar Kalorien einsparen und wenns geht noch regelmäßig Sport machen anstatt zu hungern. Dich selbst unter Druck zu setzen ist im Grunde das falscheste was du machen kannst. Das hat auch nichts mit Disziplinlosigkeit zu tun sondern mit der Tatsache das der Körper sich eben auch holt was er braucht. Und die Gefahr das sowas passiert ist eben bei einer moderat eingesparten Kalorienmenge geringer. Eine etwas längere Zeitspanne einplanen, dir eine Ernährungsumstellung angewöhnen die in dein Leben passt und es dich dafür aber ohne größere Probleme schaffen lässt. Diese Art hilft das Gewicht nach der Diät auch zu halten ist deswegen auf jeden Fall die zu bevorzugende Alternative. (Etwas Disziplin braucht´s natürlich schon einzelne Ratschläge umzusetzen :) leider)

Mittlerweile wird auch in Ernährungsberaterkreisen der Wahlspruch "Verbote sind verboten" hochgehalten. Wenn du also Appetit auf etwas hast iss ein wenig davon und verkneifs dir nicht. Der Heißhunger wird sonst nur noch größer. Lieber 2 Stückchen Schokolade am Tag als drei Tafeln an einem Wochenende, nur zum Vergleich. Oder eben etwas Süßes und eine Sporteinheit die dir Spass macht zum Ausgleich. Hier wieder der Anstoss etwas zu machen was dir tatsächlich Freude bereitet und bei dir ein gutes Gefühl zurücklässt. Oft ist gerade das eins der besten Dinge um Heißhunger auszubremsen.

Der Punkt Langeweile den BWE ansprach ist ebenfalls eine Möglichkeit. Stress könnte noch ein weiterer Faktor sein, dadurch das du viel pendelst. Oder Gewohnheiten die du von zu Hause kennst und die wieder aktiviert werden sobald du dort bist (gut essen, viel essen, wenig Bewegung etc.). Viel schlechte Laune, Traurigkeit aus irgendeinem Grund etc sind auch Dinge die mit Essen oft kompensiert werden. In diesen Fällen solltest du dir durchdenken welche Ursache bei dir der Fall sein sein kann und versuchen diese zu unterbinden.

Grüsse

Maria
 
danke für eure Antworten.

Wow, dass waas ihr geschrieben habt, trifft auf jeden Fall zu, vor allem dein Text,Marry. Ich mache unter der Woche viel Sport und ernähre mich sehr gesund. Unter der der Woche habe ich eher nicht soooo die Lust auf Süßes. Ich frage mich da auch immer, wie das am WE immer so ausarten kann und nehme mir vor, dass es nie mehr passiert.

Wenn ich anfange, was süßes zu essen, kann ich meistens nicht mehr aufhören.

Ich mache eigentlich Weight Watchers und spare unter der Woche immer Punkte, damit ich mir am WE was gönnen kann. Naja, die Punkte überschreite ich mit solchen anfällen natürlich immer :-( ich will unbedingt abnehmen und setze mich sehr unter Druck, da hast du recht Marry. Kannst du mir noch ein paar weitere Tipps geben, ggf. mit mir in Kontakt bleiben? Es tut schon allein total gut, wenn man mit jemand darüber reden kann und Hilfe bekommt. Ich will das auf jeden Fall ändern.
 
Keine Ursache, und ja, ich schau hier öfter mal rein, also wenn du weitere Fragen hast können ich und andere User sicher etwas dazu beitragen.

Zu den Punkten. Du machst unter der Woche viel Sport. Rechnest du dir die Punkte die du dadurch zuzüglich verbrauchen kannst kannst mit an? Oder rechnest du nur mit den Punkten die du dir ausgerechnet hast ohne den Sport mit einzubeziehen? Wieviele Punkte hast du pro Tag zur Verfügung und wieviele versuchst du einzusparen?

Und wieviel Sport welcher Art machst du? Und warum? Nur zu Abnehmzwecken oder auch aus Spass?

Dieses "vornehmen es nie wieder zu tun" meine ich damit sich übergroße Gedanken zu machen und sich selbst unter Druck zu stellen. Die Psyche spielt ja beim Thema Essen eine sehr große Rolle.

Grüsse

Maria
 
Ich esse die punkte vom sport nicht, weil ich dann nicht abnehme. Ich trainiere im Fitnessstudio zum Ausgleich zum Bürojob.Macht Spaß und hält schlank. Bei schönem Wetter geh ich am WE Inliner fahren. Auch zur arbeit fahre ich mit dem Fahrrad.

Ich hab gemerkt, dass ich mich mit Essen oft belohnen will. Da bin ich momentan dran, das abzustellen, klappt auch einigermaßen. Ich ess auch viel aus Langeweile oder weil ich mich einsam fühle. Und dann natürlich immer nur ungesundes und fettiges. Ich glaub, weil ich mit dem Essen viele positive Gefühle verbinde, d.h. unter der Woche bin ich allein, am We ist meine Family da. Da will ich dann immer essen um das gefühl der heimat zu verstärken. Ist schwer zu erklären, wie ich das meine.
 
Punkte

das Weight Watchers Konzept ist so angelegt das man weniger Kalorien aufnimmt als man verbraucht. Eben auch ohne Bewegung. Wenn du dich noch sportlich betätigst benötigt dein Körper ein paar Kalorien mehr als ohne. Das sollte nicht über- aber auch nicht unterschätzt werden. Es ist also ein Irrglaube das du nicht abnimmst wenn du dir diese Punkte mit anrechnest. Die hast du dir ja quasi verdient :).

Wenn der Sport Spass macht: super! So soll es sein. In anderen Threads hast du sicher schon gelesen das auch Kraftsport zum Muskelaufbau empfehlenswert ist, deswegen reite ich jetzt nicht lange drauf rum, sondern empfehle es nur mal fix.

Die Belohnung durch Essen ist eine weit verbreitete Gewohnheit, da du das selbst bei dir schon gemerkt hast kannst du ja versuchen dir Alternativen dazu zu suchen. Was dir Spass macht: ein Kinobesuch, eine Massage oder einen Solariumbesuch (in moderatem Umfang, bevor ich nen bösen Blick von einem Dermatologen bekomme :lachen:), ein gutes Buch oder oder oder...ich persönlich gönne mir gerne einen Saunabesuch mit Massage und danach faules Abhängen im Bett mit einem Buch.

Deine letzten Sätze drücken aus was ich mit den Ursachen meinte, Traurigkeit, Einsamkeit und das Verstärken der heimatlichen Grfühle. Das ist verständlich wenn man zwischen zwei Wohnorten hin-und herpendelt. Fällt es dir relativ schwer Kontakte zu knüpfen oder lässt du es vielleicht bleiben weil du weißt das du am Wochenende wieder zu Hause bei deiner Familie und deinen Freunden bist? Ich frage das weil man beim Lesen deiner letzten Sätze den Eindruck bekommt das du im Grunde die Woche einfach bis zum Wochenende "durchstehst", und erst am Wochenende richtig glücklich bist und das wie du selbst sagst durch das essen noch verstärkst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis vor 2 Monaten kannte ich so gut wie niemand in der neuen Stadt, aber jetzt habe ich dort Mädels,mit denen ich was unternehmen kann und ich werde jetzt auch öfters dort bleiben. Dort habe ich am WE diese Anfälle nicht, nur manchmal, wenn meine Familie mich besucht.

Die Arbeit ist schon sehr stressig und ich fühle mich dort nicht so richtig daheim, von daher kann es schon sein, dass ich erst zu Hause richtig glücklich bin. Habe am tag 18Punkte, versuche immer so um die 14P zu essen, um fürs WE zu sparen.

ich glaube, ich mache mir auch viel zu viele gedanken ums Essen. Was esse ich wann und wieviel usw. bevor ich umgezogen bin war ich schlank und habe mir solche Gedanken nicht gemacht. Ich weiß, es ist alles Kopfsache, aber es ist schwer, sich seinen Gefühlen zu stellen.
 
machs doch erstmal so das du deine 18 Punkte pro Tag isst, es sei denn du hast keinen Hunger oder Appetit. Dann kannst du sie dir natürlich sparen. Die Punkte die du dir durch den Sport verdienst kannst du ja auf dem Punktekonto fürs Wochenende oder für einen Mädelsabend gutschreiben.

(Ich hab mal bei dem alten Punktesystem geschätzt das es sich bei einem Punkt um etwa 40-50kcal handelt, d.h. bei 18 Punkten wärst du demnach in einem Bereich von etwa 900kcal plus die Kalorien die du durch die Lebensmittel ohne Punkte zu dir nimmst, also etwa bei 1400 kcal, ganz grob geschätzt. Die solltest du auch zu dir nehmen und nicht noch viel abzwacken.)

Das mit den Gefühlen ist so ne Sache, schwer zu kontrollieren und sicher auch schwer, wie du schon sagtest, sich dem zu stellen. Aber bei dir scheint der Hund eben dort begraben zu liegen. Und ebenso schwer ist es in diesem Fall Tipps zu geben die auch auf dich zutreffen. Ganz pauschal wäre es wohl günstig dir in der neuen Stadt Leute oder auch Hobbies zu suchen die es dir leichtmachen dort deine Zeit zu verbringen und dich auch nach einem Wochenende zu Hause wieder darauf zu freuen. Gibt es etwas was du dir schon länger vorgenommen hast oder was du gern ausprobieren möchtest? Tanzkurs, Klettern, Kochkurs, Umgang mit Tieren (Ehrenamtliche Arbeit in einem Tierheim) und was es nicht alles gibt? Eben irgendwas was dir Spass macht, und dich wieder "hinzieht"? Wäre jetzt meine Ansicht.
 
Danke für deinen Rat. Ich denke, dass ich mich einfach mehr mit meinen inneren Problemen auseinandersetzen muss. In der anderen Stadt habe ich genug Beschäftigung, mache ja total viel Sport, dann noch die Mädels und die woche ist eh immer total schnell rum. Ich muss einfach lernen, dass Essen nicht zum trost,zur Belohnung oder zu Beschäftigung bei Langeweile dient. Solange ich das nicht lerne, werde ich dieses Problem immer haben, egal wie sehr ich mich ablenke.

Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen nicht die Lösung sein.

Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu schreiben und für deine Hilfe.
 
Hey Tiki

das ist ein sehr guter Rat, und den hast du dir noch selbst gegeben :). Da bist du anderen die ähnliche Probleme haben weit voraus. Ich wünsch dir alles Gute und das du das in den Griff bekommst. Und natürlich auch für die übriggebliebenen 3,5kg :eek:.

Maria
 
Hat jemand einen Rat, wie ich diese Attacken ohne Psychologen überwinden kann? ich will nicht wieder zunehmen. Ich brauche einfach nur ein paar Denkanstöße, wie ich den Schalter im Kopf da lasssen kann, wo er hingehört ;-)

LG Tiki

Für mich tönen deine Zeile wie ein Erfahrunsgbericht von jemandem, der mit Essstörungen zu kämpfen hat. Oder glaubst du, dass solche Gedanken und entsprechendes Verhalten ein gesunder Zugang zur Ernährung sind?

Darum rate ich dir, dass du ehrlich zu dir selbst bist und einen Psychologen aufsuchst. Oder zumindest mal mit dem Hausarzt drüber sprichst. Hier im Forum findest du vielleicht moralische Unterstützung und den einen oder anderen Tipp. Den Schalter kann die hier aber niemand umlegen.



Viele Grüsse
 
Hey Rik!

Ich weiß, dass ich ein gestörtes Essverhalten hab. Aber ich will allein versuchen, das ich den Griff zu bekommen. Und wenn ichs nicht schaffe, kann ich immernoch Hilfe in Anspruch nehmen. Aber momentan muss ichs einfach erst allein versuchen.

Danke für deinen Rat.

LG
 
Rik hat insofern recht

das ein Psychologe dir weiterhelfen kann wenn du wirklich nicht allein rauskommst. Dein Vorteil ist das du erstmal weißt das irgendetwas nicht stimmt und du dich damit auseinandersetzt. Wenn das auf Dauer nicht funktioniert und die Sympome (ich nenne es jetzt so weil eine Essstörung eben eine Erkrankung ist) bleiben oder schlimmer werden:

- ständiges Nachdenken über das Essen.

- größere und im ungünstigsten Fall immer weiter steigende Kalorieneinsparmaßnahmen um nun endlich die restlichen Kilos abzunehmen (das deine 18 Punkte dafür schon angelegt sind abzunehmen und die Sportpunkte mit angerechnet werden sollte hab ich ja bereits erwähnt)

-> beides Vorläufer der Anorexia nervosa (Magersucht)

- weitergehende Heißhungerattacken ohne vorheriges Hungergefühl bis zum starken Völlegefühl, inklusive dem schlechten Gewissen danach.

-> Symptom des Binge Eating Disorder Syndroms. im Gegensatz zu Bulimikern wird das Gegessene nicht erbrochen.

sollten noch andere Symptome auftreten wie z.B.

- tatsächliches Erbrechen nach den Heißhungeranfällen (Bulimia nervosa)

- exzessive Sportnutzung um das Körpergewicht zu verringern (Anorexia athletica)

dann ist in jedem Fall eine psychologische Behandlung angesagt, in denen die Ursachen nach und nach herausgearbeitet und behandelt werden.

Du sagtest selbst das:

"Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen nicht die Lösung sein."

ich würde entgegengesetzt dazu noch hinzufügen:

Wenn die 3,5kg nicht das eigentliche Problem sind kann striktes Abnehmen nicht die Lösung sein.

Natürlich wünsche ich dir das du dein Gewicht wie du es zu Hause immer hattest auch wieder erreichst, aber dein derzeitiges Problem hat erstmal Vorrang, denn es beinhaltet schwerwiegendere Konsequenzen. Schalt den Abnehm-Modus ab, versuch die Ursachen deiner negativen Stimmungen (Langeweile, Heimweh, verstärken des heimatlichen Gefühls etc.) zu erkennen und irgendwie zu steuern. Wenn das nicht geht dann sei, wie Rik sagte, ehrlich zu dir selbst und hol dir Hilfe bei einem erfahrenen Psychologen. Das ist im Endeffekt einfacher für dich, denn eine Esstörung in den Anfängen lässt sich leichter behandeln als eine die schon längere Zeit manifest ist.

Da du scheinbar seit jeher ein aktiver Mensch bist und vor der ganzen Sache auch schlank warst wird es danach wohl kein Problem sein ein gesundes und schlankes leben zu führen, denn vorher war es ja auch der Fall.

Ansonsten: Respekt dafür das du fremden Menschen gegenüber ehrlich dein Problem geschildert hast. Das ist sicher nicht einfach. Aber ein guter Anfang um es zu überwinden.

In diesem Sinne

Liebe grüsse

Maria
 
Ich habe nochmal über eure Worte nachgedacht. weiß jemand, wie das so bei nem Psychologen abläuft, also muss ich das selbst zahlen? Und wie läuft da so ne Stunde ab?
 
Sprich mal mit Deinem Hausarzt darüber und laß Dir dann eine Überweisung geben. Somit sollte der Fall für Dich bis auf die 10 Euro Praxisgebühr kostenlos ablaufen.
 
schau dich mal auf der Seite um, da findest du sicher einige Antworten auf deine Fragen.

Psychotherapie - was ist das und was passiert da?

Grüsse

Maria
 
A

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Re: Essanfälle
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