Ernährung nach dem Training/ Fettreduktion

stefancoe

New member
Ernährung nach dem Training

Hallo!

Ich bin neu hier und hätte mal eine wichtige Frage im Zusammenhang mit der Ernährung nach dem Training. :)

Kurze Info vorab: Bin im Fitnessstudio zwecks Fettabau (ca. 4 x Woche/ jeweils 1,5 - 2 Std. Cardiosport)

Nach dem Fitnesstudio habe ich (leider) in der Regel sehr grossen Appetit :D
Ich habe dann bisher zumeist "leichtere" Sachen wie Vollkornprodukte, Rindfleischsuppe, etc. zu mir genommen.

Nun meinte mein Trainer, ich solle - um meinen Erfolg zu optimieren - versuchen, 1 bis 2 Stunden nach dem Training möglichst nichts zu essen, insbesondere keine Kohlenhydrate zu mir nehmen, da der Körper in diesen 1 bis 2 Std. nach dem Training noch weiter Fett abbaut. Sobald allerdings Kohlenhydrate aufgenommen werden, so mein Trainer, hört der Körper mit dem Fettabbau auf.

Nun ist der Appetit aber da *gg* und ich da ich meistens abends ins Fitnessstudio gehe, heisst das vor dem nächsten Morgen kein Essen.
Das ist hart.

Daher die Frage: ist die Sachlage - so wie mein Trainer sie darstellt - so richtig und muss ich tatsächlich auf Essen verzichten oder gibt es Nahrungsmittel (ausser Wasser) die ich noch beruhigt aufnehmen dürfte???

Ich würde mich über einige Antworten freuen :)
 
A

Anzeige

Re: Ernährung nach dem Training/ Fettreduktion
Hallo stefancoe,

richtig ist, dass der Körper nach dem Training weiterhin Fett verbrennt, das kann noch wesentlich länger dauern als 1-2 h.

Nicht richtig ist, dass der Körper bei Zuführung von Kohlenhydraten mit dem Fettabbau aufhört. Lediglich bei Zuführung von Alkohol wird der Fettabbau gestoppt.

Wenn du nach dem Training nichts konsumierst mag das - vielleicht - den Effekt des Fettabbaus noch etwas erhöhen (weiß ich nicht), aber:

Deinen Muskeln tust du gar keinen Gefallen wenn du sie nach dem Training hungern läßt. Es geht ja beim Training nicht nur um Fettabbau sondern auch um Muskelaufbau. Daher soll man direkt nach dem Training sowohl Kohlenhydrate zum Auffüllen der Glycogenspeicher zu sich nehmen als auch auf genug Proteine achten, aus denen der Muskel dann wachsen kann.

Muskeln verbrauchen übrigens immer Kalorien, selbst im Ruhezustand, somit steigerst du mit größeren Muskeln den Grundumsatz.

Daher erreichst du langfristig mit Krafttraining sogar mit weniger Aufwand mehr Fettabbau als mit Ausdauertraining.

Generell bringt es mehr, seine Bemühungen auf Muskelaufbau zu richten, und den zwangsläufig eintretenden Fettabbau als Nebenprodukt zu betrachten.

Das mal so auf die Schnelle.

Umfassende Infos findest du in den Publikationen von User Kurt alias Dr. Kurt Moosburger. Was er schreibt hat immer Hand und Fuß und funktioniert!

Wenn du weitere Fragen hast: gerne!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Praxis, wie sie dein Trainer propagiert, ist ein Denkfehler enthalten. Dein Trainer denkt, Fettabbau ließe sich ausrechnen. Das ist aber nicht so. Es ist nicht so, dass du für z.B. 10 Stunden ohne Essen eine festgestzte Menge Kalorien verbrauchst. Das ist eine Rechnung ohne deinen Stoffwechsel. Wie HansP sehr richtig gesagt hat, "hungert" der Muskel (und damit der ganze Körper) nach dem Training nach Nährstoffen. Zur Verdeutlichung ein Beispiel (bin kein Rhetoriker, mir ist nur dieses Beispiel eingefallen): Stell dir vor, du wärst Arbeiter im alten Ägypten und müsstest den ganzen Tag in der sengenden Hitze Steine für den Pyramidenbau schleppen. Nur abends gibt es was zu essen. Du hast dementsprechend Hunger, also haust du kräftig rein (wie deine Muskeln bei einer Mahlzeit nach dem Training kräftig reinhauen). Aufeinmal gibt es für die Arbeiter aber kein Essen mehr (analog: keine Mahlzeit mehr nach dem Training). Die Arbeiter werden entweder von Tag zu Tag kraftloser (analog: Muskeln weden schwächer), oder holen sich anderweitig Nahrung (du isst über den Tag verteilt mehr). Und damit nicht genug: es macht sich die Angst breit, dass irgendwann nichts mehr zu essen da ist, trotz der schweren Arbeit. Also wird alles Essbare zusammengerafft, was man in die Finger bekommt (analog: dein Körper hält mit aller Kraft an zugeführter Energie fest, der Stoffwechsel wird runtergefahren und Depotfett für schlechte Zeiten wird verstärkt angelegt).

Ich hoffe, du hast verstanden, was gemeint ist. Es bringt nichts, pauschal an einem bestimmten Zeitpunkt nichts mehr zu essen. Der Körper ist nicht doof, sondern ein unermesslich intelligentes Wirtschaftssystem. Die Energie holt er sich durch Heißhunger oder Selbstblendung wieder rein. Nur harte, langfristige Disziplin führt zu konstantem, bleibendem Fettabbau. Ob das immer gesund ist, ist aber ne ganz andere Frage ...
 
Richtig - das hatte ich ganz vergessen zu sagen:

Hunger ist generell zum Abspecken kontraproduktiv!

Aus den von Experiment genannten Gründen.

Klar muss man weniger essen als man verbraucht wenn man Abnehmen will ("negative Energiebilanz"). Aber dabei soll man nie Hungern.
 
Hallo!

Erstmal Danke für die ausführlichen Antworten :)

Das Thema "Fettabbau" scheint wirklich ein absolutes Streitthema zu sein. Selten habe ich so viele unterschiedliche Meinungen und Ansichten gehört.

Was den Fettabbau als Nebenprodukt des Krafttrainings angeht, so mag dieser Sachverhalt möglicherweise zutreffend sein, doch ich persönlich habe mit Ausdauersport bislang sehr gute Erfahrungen gemacht.

Als ich im Februar mit intensiven Cardiotraining begonnen habe, brachte ich 105 kg auf die Waage. Jetzt, Ende Mai, bin ich auf 91 kg runter. Das sind 14 kg in 4 Monaten, damit kann ich seeeehr gut leben ;)

Natürlich habe ich auch meine Ernährung ein wenig umgestellt. Wohl gemerkt: ein wenig, so esse ich z.B. weniger "Kalorienbomben" wie Pommes, Pizza, Chips, etc. Das heisst aber nicht, dass ich diese Sachen garnicht mehr esse, denn ich denke man muss auch noch "leben" und darf (oder sogar: sollte) sich von Zeit zu Zeit ruhig etwas gönnen.
 
Stimmt - sich nichts mehr zu gönnen, ist nicht nur lächerlich schwierig, sondern bringt nicht einmal etwas. Niemand nimmt von 1-2x fast food im Monat zu.

Sonst kann ich nur HansP beipflichten und dir raten, dass du dir Kurts Publikationen über den Fettabbau(<>Fettstoffwechsel) durchlesen. Dieses Gebiet ist, ganz im Gegensatz zur Hypertrophie, recht gut gesichert, weshalb du dich ohne große Bedenken voll und ganz auf den Artikel verlassen kannst. Der Grund, weshalb so viele verschiedene Meinungen existieren, sind einfach nur die, meistens falschen, Mythen über Fettabbau.

lg Johnny
 
Wenn Du Hungerattacken hast greife einfach zu Obst und Gemüse. Möhren sind beispielsweise recht kalorienarm und sättigen erst einmal, bei mir klappt es zumindest. Vorher aber mal in entsprechende Tabellen gucken, Bananen sind z.B. recht kohlenhydrathaltig.
 
Zurück
Oben