Re: "Muskelaufbau" geht in die Energiebilanz mit ein!
hallo thomas,
nochmals: die beim muskelaufbau benötigten und dabei verbrauchten kalorien dürfen nicht separat von der allgemeinen energiebilanz gesehen werden, sie gehen in die gesamtenergiebilanz mit ein. somit ist die diktion grundsätzlich falsch, wenn man einen kalorienbedarf über den -verbrauch hinaus empfiehlt. ich weiss, ich wiederhole mich, aber jede nicht verbrauchte kalorie wird im depotfett "abgelegt". die korrekte empfehlung hinsichtlich muskelaufbau lautet: trainingsangepasste erhöhung der kalorienzufuhr mit adäquatem proteinanteil (1.5 g/kg) bei a u s g e g l i c h e n e r energiebilanz.
zum thema fett: die annahme, die fettzufuhr hätte einen einfluss auf die testosteronproduktion, ist ein mythos wie überhaupt die "philosophie" der "anabolen" diät". selbst unter annahme einer (praktisch ohnehin nicht möglichen) fettfreien ernährung stünde dem organismus ausreichend cholesterin zur steroidhormonsynthese zur verfügung. die cholesterinbiosynthese aus acetyl-coenzym a funktioniert unabhängig von einer exogenen cholesterinzufuhr und unterliegt einem rückkopplungsmechanismus: je mehr cholesterin mit der nahrung zugeführt wird, desto weniger wird endogen synthetisiert und umgekehrt. deshalb kann man seinen cholesterinspiegel mit der nahrung nur unwesentlich beeinflussen.
abgesehen davon plädiere ich - wie ich schon oft in diesem forum ausgeführt habe, nicht für eine "fettfreie", sondern für eine "fettbewusste" ernährung. wenn 25 bis 30% der gesamtenergie aus fett stammt, entspricht das einer fettarmen kost, die für jedermann zu empfehlen ist, v.a. für sportler. kein mensch unserer zivilisation nimmt zuwenig fett zu sich, der durchschnitt deckt seinen energiebedarf zu 50% damit! dass so mancher athlet seine fettzufuhr erhöhen sollte, um effizienter muskeln aufzubauen, ist ein physiologischer unsinn. danke für die ernährungstipps und den hinweis auf die fachliteratur, aber ich denke, dass ich mich mit diesem thema schon länger und v.a. eingehender befasse als du.
gruss, kurt
Thomas Kyburz schrieb:
> Bei diesem "Verbrauch" geht man in der Regel von dem aus was man ohne Muskelaufbau/-Training verbraucht, deshalb die Aussage 10% mehr als man verbraucht. Die 10 % = für Muskeln (Synthese, Substanz und Training).
> Ich verwechsle nicht die positive Stickstoffbilanz mit der positiven Energiebilanz, wer das tut muss noch lernen.
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> Fett:
> Beispiel: Wenn jemand 10% der Kalorien aus Fett bezieht so ist das auf die Dauer zu wenig (Annahme Ø-Bürger). Es kommt aufs Detail an, es gibt verschiedene Fette und kommt drauf an was das Ziel ist mit einer speziellen Ernährung.
> Probleme sind in der Regel:
> - Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen A,D,E und K kann unzureichend sein
> - die Testosteronproduktion wird sinken
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> Dass die Fettzufuhr nicht unter 20% für lange Zeit gehen sollte kannst Du in verschiedenster Fachliteratur nachschlagen.
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> Deshalb kann es tatsächlich sein dass jemand nicht sein Protein und seine Kohlenhydrate erhöhen muss um Muskelmasse zuzulegen sondern Fett, ob Du es nun glaubst oder nicht.
> Der Zeitpunkt sollte für einen Bodybuilder natürlich stimmen. Das Timing ist wichtig. Man sollte den Grossteil sicher nicht zu dem Zeitpunkt konsumieren wenn man gerade durch die Ernährung die Insulinproduktion manipuliert (nach dem Training).
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> Es gibt nicht selten Freitzeitsportler die zuwenig Fett konsumieren, öfters aus dem Grund weil in Zeitschriften immer wieder die so fettarme Ernährung bekannt gemacht wird. Aber dass diese entsprechenden Bodybuilder (deren Programme in den Heften sind) aufgrund anderer Stoffe nicht so viel Fett benötigen wie der Natural-Bodybuilder, das wird nicht erwähnt und so entsteht eine falsche Einstellung zur Ernährung. Manche Jungs konsumieren dann ständig möglichst wenig Fett... zu wenig. So zeigt es die Erfahrung.
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> Grüsse,
> Thomas Kyburz
> Dipl. Ernährungs-Trainer/Fitness-Trainer
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www.body-life.ch