Angeblich soll BIO nicht besser sein laut Stiftung Warentest

carola_junker

New member
Der Artikel im Stern entrüstet so manchen, der sich gesund ernähren will:

"Bio ist nicht immer besser"
Stiftung Warentest: Bio ist nicht immer besser - Gesundheit | STERN.DE


heißt es da. Obwohl betont wird dass Milchprodukte und bestimmte Öle sich als besser rausgestellt haben, begründet man die Wertigkeit von Bioprodukten und den Vergleich mit konventionellen Lebensmitteln.
Aussage: "Ein Versprechen erfüllen Biolebensmittel allerdings nicht: Sie sollen mehr bioaktive Stoffe enthalten als konventionell hergestellte. Diese Substanzen, mit denen sich Pflanzen vor schädlichen Umwelteinflüssen wie der UV-Strahlung schützen, sollen auch beim Menschen gesundheitsfördernd wirken. "

Ohne dass ich jetzt selbst viele Worte verliere um diesen "Test der STiftung Warentest" bei mir unten durchrutschen zu lassen, zitiere ich einfach den ersten Eintrag, ganz zuletzt, warum man wirklich Bioprodukte kauft, (obwohl ich immer noch behaupte dass Bioprodukte besser schmecken ,besser aussehen hier meine ich z.b. Yoghurt und Buttermilch, die cremig und geschmeidig und nicht so bröckelig sind wie der "übliche Schiss" im Kühlregal :

"rummeniggejunior (27.05.2010, 14:59 Uhr)
@chatahootchee
haben sie auch argumente oder bleibt es bei polemik? also, ich fang mal an: keine pestizide, keine antibiotika im fleisch, keine künstlichen aromen, keine geschmacksverstärker, keine wasseranreicherung im essen, keine e's, kein genmanipuliertes soja, kein fleischkleber, kein kunstkäse, außerdem artgerechte tierhaltung, nachhaltige felderwirtschaft. und jetzt sie, häuptling große klappe. hugh."
 
Sorry, aber ich muss schmunzeln

:)

Letztendlich ist diese Aussage in diesem Artikel nur auf die Annahme ausgerichtet das Bio-Lebensmittel mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Das das Veto jetzt als so dermaßen dramatisch gewertet wird finde ich persönlich ziemlich übertrieben.

Das Bio-Lebensmittel in der Vergangenheit oftmals im Hinblick auf Haltbarkeit und Sensorik (u.a. auch aufgrund von Haltbarkeitsmängeln) unterlegen waren war einfach mal so und hat sich auch oft in meiner Zeit in der Lebensmittelchemie bestätigt. Aber es wurde ja auch darauf hingewiesen das sich das mittlerweile gebessert hat. Ebenso das die Anbieter von Bio-Artikeln sehr viel Wert auf eine umweltschonende, tiergerechte und faire Herstellungspraxis achten. Insgesamt gesehen eigentlich ein Artikel pro Bio wenn man alles zusammennimmt, auch wenn bei bestimmten Dingen eben Abstriche gemacht wurden.

Die Kommentare darunter fand ich allein deswegen schon zum schießen weil die positiv genannten Aspekte teilweise nicht einmal angesprochen wurden und stattdessen gleich drauflosgewettert wurde. Auch was den Herrn rummeniggejunior angeht.
Und wenn man das Ganze mal allgemein sieht ist die Pestizidbelastung weniger schädlich als eine allgemeine Gesundheitsbelastung durch falsche Zusammenstellung seiner Ernährungsweise. Ich will das Ganze auf keinen Fall schönreden aber im Großen und Ganzen gesehen machen sich viele Menschen einfach um, im Vergleich gesehen, "geringere" Gefahrenquellen mehr Gedanken als über die, die für den steigenden Anstieg der Zivilisationskrankheiten verantwortlich sind. (Wobei man allerdings auch davon ausgehen kann das Bio-Nutzer sich gut um ihre Gesundheit kümmern, deswegen dies nur am Rande)

Letztendlich kann doch jeder für sich selbst entscheiden was ihm besser schmeckt und vom gesamten Herstellungsprozess her positiv anspricht. Ich hol mein Obst und Gemüse aus dem Garten (bei Tomaten und Karotten unschlagbar), kauf aber auch mal konventionell produzierte Sorten wenn die Saison einfach nicht ist oder ich ein hier nicht gut anbaubares Produkt haben will. Beim Fleisch ist es ähnlich, nur das ich da auf die Qualität beim Metzger achte. Ich geb leider allen unseren Haustieren Namen und alles was ich beim Namen kenne ess ich nicht, also fällt die Eigenherstellung da flach :).

auch auf die Gefahr hind as ich mich jetzt unbeliebt gemacht habe...

trotzdem Grüsse

Maria
 
wieso denn unbeliebt gemacht?

Solche Berichte auf großen Online Nachrichtenportalen haben eh erstmal ein Ziel dem alles andere untergeordnet ist: Klicks generieren!

Da muss ne schmissige Überschrift her, am Besten eben was mit Sex oder irgendwas anderes was möglichst viele Leute interessiert.. zB. die eigene Gesundheit. Da wird aus so einer Art Nebensatz aus einem Test eine Schlagzeile generiert wie "Bio ist nicht immer besser" oder am Besten gleich "DIE BIO-LÜGE!" und los gehts

Wie Marry schon sagt, es geht ja beim Kauf teurerer Bio Produkte in erster Linie um eine Philosophie, die man unterstützen will. Allerdings habe ich auch so meine Zweifel beim anhaltenden "Bio Boom" ob das auch bei jedem Anbieter so der Fall ist, mittlerweile gibts "Bio" ja auch beim Discounter und die müssen den Begriff und die Philosophie doch wohl auf die Minimalbedingungen aufgeweicht haben um ihren Kunden noch vertretbare Preise machen zu können..
 
unbeliebt weil ich mich über die Kommentare so amüsiert hab

:)
aber ich find den Titel gar nicht mal so reißerisch, eher passend für die Aussagen des Artikels. Er sagt ja aus "Bio ist nicht immer (!) besser" nicht "konventionelle Produkte schlagen Bio-Produkte um Längen."

Ebenfalls in der Einleitung: "Generell sind Bio-Produkte nicht geünder und schmackhafter". Das schließt ja nun nicht aus das sie es in diversen Fällen doch sind. Und ebenfalls ganz wichtig ist ja auch das subjektive Geschmacksempfinden des Einzelnen. Sensoriker gehen ja nun nach bestimmten Kriterien vor die das nicht mit einbeziehen können.
Auch in der Einleitung der Satz "Sie bieten dennoch Vorteile". Also was bitte gibt´s da groß zu meckern? Die Lebensmittelchemie geht nunmal nach srandartisierten Messverfahren und Maßstäben vor und nicht nach philosophischen oder soziokulturellen. Da sollte man schon versuchen den Artikel etwas rational zu lesen und zu bewerten und danach zu sehen wie man diese Informationen mit der eigenen Philosophie verbindet.
 
die wellen schlägen höher

interessant ist doch, was der rest der zeitungslandschaft draus macht - unser lokalkäseblatt nnp titelt gleich "BIO ist nicht besser aber teurer" und wird damit noch platter als die bild zeitung.

philosophie hin oder her, da wertet test 10 jahre alte ergebnisse aus und das resultat nutzt dann doch nur den konventionellen, die ihre einseitige betrachtungsweise weiter in der presse schönreden können.:mad:

klar, dem mündigen verbraucher fällt das auf, der einfache leser denkt sich "hab ich´s doch gewusst - eh nur alles geldmacherei...":eek:

am ende siegt das geld...
 
"unser lokalkäseblatt nnp titelt gleich "BIO ist nicht besser aber teurer" und wird damit noch platter als die bild zeitung."

Also das ist mal ne schmissige Überschrift über die es sich zu meckern lohnt :)
Ganz einfach weil sie nicht sinngemäß gestaltet ist und der Gesamtaussage der Studie nicht gerecht wird.

Über den Sinn der Auswertung von Studien der vergangenen acht Jahre kann man ja streiten, aber eine Zusammenfassung der Verbesserungen im Bereich Bio-Kost die dadurch ja auch offengelegt wurden ist im Grunde schon viel wert.

In der Wissenschaft werden solche Metaanalysen ja auch oft durchgeführt um einen Gesamtüberblick über den Stand der Dinge zu verschaffen und rauszufinden wo es noch Verbesserungsbedarf gibt.

Deine Einteilung in "mündiger Verbraucher" und "einfacher Leser" ist allerdings leider nur zu wahr. Auch wenn man jedem Menschen zugestehen möchte das er die Wahl hat was er wie unterstützt, ist es im Alltagsleben doch eben oft so das der gute Wille nicht das billige Angebot überlebt. Und da das Angebot nun wieder über die Nachfrage geregelt wird bleibt es auch so bis sich die Mehrheit der Käufer dafür entscheidet aktiv auf die Qualität zu achten, sei es bei Bio oder konventionellen Produkten, um damit die Hersteller in Zugzwang zu bringen.
 
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