Abnehmen UND Muskelaufbau, geht das?

Iggy

New member
Hallo zusammen

erstmal danke für den Schatz an Informationen, der hier zum Lesen angeboten wird. Ich habe mit großem Interesse die Artikel hier von Dr. med. Kurt A. Moosburger über Proteine und die richtige Proteinaufnahmemenge gelesen. Offenbar reicht es ja, 0.8-1 g Protein/kg Körpergewicht aufzunehmen und 2-3 Gramm, wie in der Bodybuilder-Szene verbreitet werden, sind Quatsch. Wie dem auch immer sei, meine Frage: ich habe trotzt guter Kondition etwa 10 kg zu viel auf den Rippen (95 kg bei 1,93 m Größe) und möchte neben meinem Laufen jetzt mit etwas Bodybuilding der Taille und den Hängeschultern zu Leibe rücken. Kann man trotz Kalorienunterversorgung beim Abnehmen denn Muskeln aufbauen?

Wenn ich mich bei täglichem Kaloriendefizit normal mit Eiweiß weiterversorge (ca. 90 Gramm/Tag), greift dann der Körper auch auf das Eiweiß zur Energieversorgung zurück, sodass dies nicht in die Muskulatur eingebaut werden kann? Oder hält sich der Körper schön 1.) an die Kohlehydrate der Nahrung, dann 2.) an meine Fettspeicher und lässt das Nahrungseiweiß in Ruhe aus dem Magen in die Muskeln umziehen?

Konkretes Rechenbeispiel: ich brauche 2800 kcal/Tag, nehme aber nur 1400 kcal/Tag auf. Wenn in diesen 1400 kcal jetzt schon 369 ckal aus Eiweiß enthalten sind (90 Gramm Eiweiß entsprechen bei 4,1 kcal pro Gramm Eiweiß 369 ckal), werden diese dann zur Energiegewinnung verstoffwechselt oder in die Muskeln eingebaut?

Kurz: muss man beim Abnehmen mit gleichzeitigem Muskelaufbau mehr Eiweiß zu sich nehmen? Wie ist das?

Danke vielmals und viel Erfolg beim Erreichen der persönlichen Ziele

Iggy
 
Eine der schwersten Fragen, die man in diesem Zusammenhang stellen kann. Fakt ist, dass sich Kalorienbedarf etc. nicht ausrechnen lassen, da jeder Körper auf die unterschiedlichen Nährstoffe reagiert. "Kalorien" sind eigentlich nur ein Begriff für den Brennwert eines Stoffes (tatsächlich auch durch Verbrennen festgestellt, aber wenn du hinter dich ins Klo kuckst, wirst du bemerken, dass da keine Asche rausgekommen ist) - aber der Körper "verbrennt" eben keine Kalorien, sondern "verwertet" Nährstoffe. Und das tut jeder Körper auf seine Weise. Gerade bei Fettabnahmediäten kursieren viele unterschiedliche Ansätze (Low Fat, Low Carb) - aber Tatsache ist, dass unterschiedliche Körper auch unterschiedlich ansprechen. Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, was dich "fett, dick, aufgebläht" (oder wie auch immer du es nennst, jedenfalls ist es zu viel auf den Rippen) macht, nicht selten sind es Milchprodukte, Getreide oder eben Süßigkeiten.

Mit der Proteinversorgung ist es noch schwerer - da man die unmittelbaren Auswirkungen nicht erkennen kann. Die angegeben Mengen von 2-3 g/kg sind wahrscheinlich wirklich viel zu hoch. Meine persönliche Meinung ist allerdings (bei überdurchschnittlicher Flüssigkeitsversorgung!): Lieber zu viel, als zu wenig.
 
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