Abnehmen. Mache ich es richtig oder riskiere ich Muskelabbau?

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Gast25612

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Hallo zusammen,

da das mein erster Post ist, hänge ich mal eine kleine kurz-Bio an ;)

Ich heiße Florian, bin 23 und studiere. Ich kämpfe mit Übergewicht soweit ich zurückdenken kann und bin schon mein Leben lang unglücklich mit meiner Verfassung. Seit ich vor 2 Jahren ausgezogen bin habe ich es geschafft, meine Ernährung stark zu verbessern. Früher habe ich drei Mal am Tag gegessen (jedes Mal bis zum Vollgestopftsein) und kaum etwas anderes getrunken als Cola oder Apfelsaftschorle. Auch wenn ich jetzt meine Familie besuche falle ich immer wieder ein bisschen in alte Verhaltensmuster zurück. Ich esse jeden Mist, wenn er in greifbarer Nähe ist. Das gute ist jedoch, dass ich mich beim Einkaufen sehr gut kontrollieren kann. Ich habe selbst noch nie Cola, Erdnüsse oder Chips eingekauft. Zuhause war es aber immer so, dass meine Mutter diesen ganzen Scheiss gekauft hat und er dann einfach da war. Dieser Versuchung konnte ich nie wiederstehen und ich konnte sie auch nie davon abbringen, dieses Zeug zu kaufen (sie hat selbstverständlich auch schon Gewichtsprobleme seit ich denken kann ).

Dann komme ich zum "Jetzt". Ich bin 1,85 m Groß und habe vor 1 Monat 100,2 kg gewogen. Als ich gerade aus dem Haus meiner Familie ausgezogen bin, habe ich noch ~115 kg gewogen. Also nur durch eine passive Ernährungsumstellung habe ich (ohne viel zu tun sozusagen) 15 kg verloren. Ist zwar nicht schlecht, aber in der Zeit auch nicht so arg viel.

Nun habe ich vor einem Monat aktiv angefangen, abzunehmen.
Ich esse zwei mal am Tag: Morgens eine Schüssel Müsli (etwa 100g) mit Milch und Mittags meistens ein Gericht mit Reis oder Nudeln (60g Reis roh ca.) und Gemüse, manchmal mit Fleisch, manchmal ohne. An Tagen, an denen ich nicht trainiere oder an denen ich nicht trainieren kann (Wochenende zuahuse o.Ä.) verzichte ich entweder ganz auf das Mittagessen oder esse stattdessen ein/zwei Avocados oder anderes Obst. Gegen Abend habe ich oft hunger und leichte Magenschmerzen, aber damit komme ich klar. Ich mag das Gefühl inzwischen, denn es bedeutet, dass ich abnehme :D
Ich gehe jeden zweiten Tag zum Spinning ins McFit. Eine Trainingseinheit geht etwa 50min.

Ich wiege mich täglich und habe neben einer Tabelle zwei Graphen über meinen progress angelegt; Tages-/ und Wochenfortschritt. Mit diesem "Programm" habe ich seit genau einem Monat 5,1 kg Gewicht verloren. Das ist schonmal nicht schlecht.

Im Internet habe ich mich dann über das Thema low-carb/Keto Diät informiert und mit dem Gedanken gespielt, das auch mal zu versuchen. Da ich aber noch so viel Müsli und Reis im Wert von vmtl. 50€ hier habe, werde ich das erstmal nicht machen. Auch habe ich ein paar Vorbehalte damit. Soweit ich herausbekomme habe, muss man unbedingt drei mal am Tag essen, um zu verhindern, dass der Körper die Fettverbrennung einstellt. Desweiteren muss man seine Nahrungsaufnahme dokumentieren und damit würde ich überhaupt nicht zurecht kommen. Kalorien zählen ist etwas, das ich hasse und unbedingt vermeiden möchte.

Der Grund, aus dem ich das Thema jetzt aber anschneide und der Grund für mein Topic hier überhaupt ist folgender: Die Ausführungen darüber, dass der Körper bei Hungergefühlen die Fettverbrennung einstellt und die Körperfunktionen runterschaltet, weniger Energie bereitsteht und vielleicht sogar Muskelmasse statt Fett abgebaut wird, bereitet mir Sorgen.
Mache ich mit meiner Vorgehensweise alles richtig? Verbrenne ich tatsächlich Fett, oder sorge ich mit meiner sparsamen Ernährung dafür, dass ich statt Fett zu verbrennen einfach weniger Energie zur Verfügung habe und vielleicht sogar Muskeln abbaue?

Mein Ziel (vielleicht hätte ich das eher schreiben sollen) ist, erstmal auf ~80kg zu kommen durch Cardio Training. Wenn das geschafft ist, will ich gezielt Muskeln aufbauen. Ich habe früher schon versucht, beides gleichzeitig hinzubekommen aber es hat nicht gut funktioniert. Viele Leute bekommen es zwar trotzdem hin aber ich will lieber erstmal abnehmen und dann auf Muskeln trainieren.

Ich hoffe ihr als Leser verzeiht mir, dass das ganze so viel Text geworden ist und bitte seht es mir nach, dass alles etwas 'ungeordnet' ist. Ich habe es weitestgehend chronologisch aufgeführt und wie es mir gerade in den Sinn gekommen ist. Falls noch wichtige Informationen fehlen dann fragt bitte einfach.

Liebe Grüße, Florian
 
A

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Re: Abnehmen. Mache ich es richtig oder riskiere ich Muskelabbau?
Hi,

ich kenne es zu gut. Die Eltern kaufen alles mögliche ein, kochen ungesund. Total lecker aber leider auch sehr ungesund nicht grade positiv im Sinne der gewollten/versuchten Diät.
Ich war auch recht lange Übergewichtig, die super Gene meine Elter, die alles essen können ohne dick zu werden besitze ich leider nicht. 15 kg allein dafür, dass du ansich weniger isst und den ganzen Süßkram weglässt ist doch schon eine super Zahl.
Abends im Bett mit einem Hungergefühl zu liegen, verleitet einen natürlich schon eher etwas zu essen. Am besten, du versuchst das zu vermeiden, indem du einfach etwas mehr isst.
Du hast es außerdem schon richtig aufgeschrieben. Wenn du zuwenig isst, speichert dein Körper nach einer gewissen Zeit deine Fettreserven und möchte alles behalten. Das erschwert das Abnehmen sehr. Daher, übern Tag genügend essen.
Aus persöhnlicher Erfahrung kann ich sagen, dass ich auch niemals Lust hatte meinen Kalorienverbrauch zu dokumentieren. Ich muss aber sagen, es ist das beste was ich jemals gemacht habe und ich kann es dir wirklich nur empfehlen. Dadurch siehst du einfach was du noch essen kannst und was nicht. Es hilft definitv.
Täglich wiegen würde ich sein lassen. Beispiel: Du wiegst aktuell 100 kg. Trinkst in der Nacht 2 Liter Wasser und wiegst dich nächsten Morgen. Siehe da, du hast zugenommen.
Wieg dich einmal in der Woche und schreib es dir auf. Mach jeden Monat ein Oberkörperfreies Foto von dir. Dadurch siehst du dann nicht schriftlich deine Erfolge sondern hast es auch bildlich.
Wie ich schon angesprochen habe und du selber auch, isst du zu wenig. Ich würde dir empfehlen mehr Fleisch und/oder Fisch zu essen. Nudeln nicht zu oft und wenn überhaupt dann Vollkornnudeln. Wenn du Abends hunger hast, spricht nichts dagegen wenn du noch eine kleinigkeit isst. Ein Vollkornbrot, ein paar Stücke Gurke o.ä ist vollkommen in ordnung.

Diät und Kraftsport/Cardio hat bei mir zum Erfolg geführt. Man muss aber auch sagen, dass dazu sehr viel disziplin erforderlich ist. Rückfälle kann man sich nicht erlauben.

Desweiteren wünsche ich dir viel Glück beim Abnehmen, da meine Situation ziemlich gleich war wie bei dir. :D

PS: Ich habe noch ein paar Zettel, auf den ich dokumentiert habe, was ich übern Tag / in der Woche essen durfte und was nicht. Bei interesse kann ich dir meinen Diätplan schicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

danke erstmal für die tolle Antwort. Ich habe schon so oft gehört, wie wichtig das Dokumentieren der Kalorien ist. Dann werde ich das wohl wirklich mal anfangen müssen. Ich stelle es mir halt so unglaublich mühsam vor. Gestern z.B. habe ich ein Curry gekocht. Ich habe Reis, Hänchen, Kartoffeln, Karrotten, Kokosmilch, Currypaste und das gesamte Gericht teil ich dann durch 3, damit ich 3 Tage zu essen habe. Wie soll ich da denn errechnen, was am Ende jeden Tag für Kalorien anfallen... naja egal, ich werde es einfach mal versuchen ab morgen.
Das mit dem jeden Tag wiegen mache ich genau deswegen. Wenn ich nur jede Woche nachsehe und an dem Tag dann mal 1kg mehr oder weniger z.B. wegen Wasser ist dann verfälscht das das Gesamtbild. So ist das ganze Diagramm einfach genauer und es fällt nicht so auf, wenn es mal ein bisschen stark hoch oder runtergegangen ist. Außerdem habe ich das schonmal so gemacht, dass ich nur 1 mal die Woche gewogen habe. Resultat war, dass ich es oft vergessen habe oder keine Lust habe. Wenn ich das jeden Morgen mache dann ist es Routine und ich kann es nicht mehr vergessen.

Dein Angebot mit dem Diätplan würde ich gerne annehmen. Kannst ihn mir ja per PN schicken. Würde mich sehr darüber freuen!

Grüße, Florian
 
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