Ohne etwas über die Kompetenz deines Sportarztes sagen zu wollen ist der alleinige Ratschlag die Kohlenhydrate zu reduzieren sinnlos. Man erhöht dann meist automatisch die Aufnahme der anderen Nährstoffe und hat letztendlich keinen Effekt. Ist also so nicht effizient.
Ein Beispiel: In den letzten Jahren wurde in den westlichen Industrieländern, insb. den USA und auch Deutschland der Ratschlag gegeben möglichst die Fettaufnahme zu verringern. Das Ganze wurde dann fleißig von der WHO (world health organisation) und der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) propagiert. Ergab ja auch Sinn weil Fett mit 9kcal/g vor Alkohol (7kcal/g) und eiweiß/Kohlenhydraten (4kcal/g) der energiereichste Makronährstoff war. Was aber, gerade am Anfang, nicht beachtet wurde ist die Tatsache, dass der Hauptteil der Menschen dies zwar tat, allerdings auf die falsche Weise. Es schossen Light-Produkte in die Supermarktregale, Zucker wurde als ok angesehen und alles was "light" war konnte man dann auch in größeren Mengen essen weils ja ohne bzw. mit wenig Fett war. Das Ende vom Lied war keinesfalls der Umschwung der Gesellschaft in gesund und schlank, sondern teilweise in noch dicker und ungesünder. Dafür gibt´s mehrere Gründe:
- der alleinige Verzicht auf Fett ohne auf die Gesamtenergie zu achten führte oft dazu das eben die Energie aus der vermehrten Aufnahme der anderen beiden Makronährstoffe stammte. Es war also trügerisch. Auch heute noch gibt es jede Menge Beispiele die zeigen das Light-Lebensmittel nicht kalorienärmer sind als die normale Form. Es vermittelt nur den Eindruck und verführt dazu mehr davon essen zu können. Von Effizienz kann also keine Rede sein.
- auch wenn jemand eine Diät durchhält und sein Wunschgewicht erreicht, heißt das noch lange nicht das er es auch hält. Sei es beim Fettsparen oder einer anderen (Crash-) Diät die keine dauerhafte Ernährungsumstellung beinhaltet. Erst hungern dann wieder "normal" (quasi wie vorher) essen endet dann im Jojo-Effekt.
(alle anderen Gründe für ein ungesundes Essverhalten, die sich u.a. auch auf psychologische Aspekte beziehen, habe ich jetzt mal komplett außenvor gelassen.)
Das fehlgeschlagene Ergebnis des Fettsparens ist übrigens eines der Lieblingsbeispiele der Low-Carb-Bewegung. Aus deren Sicht liegt es aber alleine an den "bösen" Kohlenhydraten, was wie oben beschrieben aber nicht das komplette Bild ist.
Der Ratschlag deines Arztes hätte also lauten müssen:
Wenn man die Kohlenhydrate reduziert, sollte man ebenso die Gesamtenergiemenge beachten. Und auch die Lebensmittelauswahl. Grob gesagt: es bringt nix anstatt einer Schweinshaxe zwei zu essen und dafür das Brötchen wegzulassen. Die gewählten Lebensmittel sollten also wenn dann Fette enthalten die der Körper auch benötigt (also hauptsächlich ungesättigte Fettsäuren, die gesättigten kann er sich problemlos selbst herstellen). Proteinlieferanten sollten bevorzugt werden (sofern man keine Nierenprobleme hat). Und die Kohlenhydratquellen die man noch isst sollten möglichst ballaststoffreich sein. Obst, welches ja auch eine Kohlenhydratquelle ist, gehört auf keinen Fall auf den Index. Hauptenergielieferanten sollten also sein: Obst, Gemüse, magere Milchprodukte, Nüsse, Samen, Fleisch, Eier, Fisch, pflanzliche Öle, Vollkornprodukte...
Was ebenso wichtig ist: man kann nicht mit dem Gedanken rangehen, dass man nach der Diät wieder essen kann wie man will, bzw. wie man das vorher getan hat. Die Zeit der Gewichtsabnahme ist also auch als Zeit der Ernährungsumstellung zu sehen. Wenn sich jemand für Low-carb begeistert, sich dabei körperlich fit fühlt und davon ausgeht es so weiterzuführen, auch nach der Diät, ist das in Ordnung. Für jemanden der es nutzen will um einfach nur abzunehmen (dafür eben nur für diese Zeit auf Lieblingsessen etc verzichtet) und nicht um sein Leben darauf umzustellen aber die falsche Variante.
Für diejenigen ist es sinnvoller die Ernährung so umzustellen das man alles essen kann aber die Mengen modifiziert. Sprich: hauptsächlich energiearme Lebensmittel und die energiereichen nur gelegentlich. Wichtig ist dabei ein Gefühl für den eigenen Energiebedarf zu entwickeln. D.h. langsam abnehmen (ca. 1-2kg Fettmasse pro Monat) und diese Zeit genau dafür nutzen. Letztendlich nützt es einem ja nichts erst abzunehmen um dann wieder zuzunehmen.
Und was den Fettabbau angeht: wie ich schon sagte ist nicht die Fettverbrennung während des Sports entscheidend, sondern die gesamte Zeit. Es bringt dir keinen Effekt wenn der Körper sich zwar Fett während des Trainings holt, es aber wieder eingelagert wird weil während der restlichen Zeit mehr zugeführt wird.
Pulsuhren berechnen nur einen statistischen Wert. Der Puls kann auch hochgehen wenn man einfach nur still dasteht aber z.B. Angst hat oder in einer Stresssituation steckt. Desweiteren ist er auch bei jedem verschieden. Auch bei gleicher Belastung. Wie sieht denn dein Training genau aus?
Grüße,
Maria