Lass die Philosophie....
Hallo Freddy!
Zum Verständnis der Hauptsätze der Thermodynamik brauchst Du keine Philosophie, beide Hauptsätze haben auch für den Energiehaushalt des Körpers ihre ganz konkrete Bedeutung:
Erster Hauptsatz: Energiebilanz:
Zugeführte Energie = Verbrauchte Energie + Aufbau/Abbau von Reserven
Heißt soviel wie: Das, was Du hineinsteckst (Essen, Trinken), kannst Du verbrauchen oder in Depots anlegen. Wenn's nicht reicht, musst Du aus den Depots dazulegen.
Zweiter Hauptsatz: Entropiesatz:
Thermische Energie kann nur zum Teil in mechanische Energie umgewandelt werden. Das gilt für den Automotor genauso wie für den Menschen. Unsere Nahrungsenergie kann nur zu max. 25% in mechanische Leistung (*Zeit = Energie) umgewandelt werden, der Rest wird zu Wärme (Schwitzen zur Energievernichtung). Für den Sport bedeutet das:
Mech. Energie = Thermische Energie * Wirkungsgrad
Freilich gibt es noch andere Auswirkungen des 2. Hauptsatzes, z.B. entsteht ein Temperaturgefälle nicht von selbst, dazu muss Energie aufgewendet werden (Kühlschrank), während es umgekehrt von selbst geht (wenn Du die Türe einfach offenlässt).
Du siehst, diese Fragen können natürlich auch zum Philosophieren herhalten, aber vor allem auch zur exakten Berechnung von technischen und auch von physiologischen Prozessen. Und das beherrschen die Naturwissenschaftler schon seit mehr als 100 Jahren (den 2. Hauptsatz spätestens seit Boltzmann) recht gut.
Es gibt also keinen Grund, die physikalischen Naturgesetze anzuzweifeln, auch wenn sie nicht gleich durschaubar sind. Gelten tun sie trotzdem ganz exakt, weil sie ja keine Erfindungen, sondern nur Beschreibungsmodelle sind.
Auch der Begriff der Wahrscheinlichkeit ist hier keine nebulose Angelegenheit, sondern der Ausdruck dafür, in welche Richtung ein Prozess ablaufen wird. Wenn Du eine offene Schachtel mit Streichhölzern auf den Boden fallen lässt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie geordnet wie in der Schachtel dort liegen werden. Die Unordnung ist nun einmal viel wahrscheinlicher. Die Ordnung kann nur durch Energieeinsatz und durch Information hergestellt werden. Daher ist der Wirkungsgrad jeder Wärmekraftmaschine (und das ist letztlich auch der Mensch) immer viel kleiner als 100%.
Das größte Problem ist, alle Einflussgrößen möglichst genau zu erfassen. Es ist aber beruhigend zu wissen, dass die Naturgesetze uneingeschränkt und im ganzen Universum gelten. Das ist keine Frage der Philosophie, sondern nur der Erfahrung, die noch dazu in Millionen Experimenten bestätigt worden ist.
LG Hans