Wie man(n) eine Legende wird
Die Tage von Will Smith in seinem aktuellen Blockbuster „I am Legend“ beginnen anstrengend. Der Zuschauer begleitet ihn in seiner Rolle als vermeintlich letzter Überlebender in New York bei Klimmzügen im Türrahmen und Ausdauertraining auf dem Laufband. Nur Schweiß bedeckt den freien Oberkörper. Und der kann sich sehen lassen: Perfekt definierte Muskeln und annähernde Fettfreiheit lassen den ehemaligen „Fresh Prince“ mit 39 Jahren athletischer erscheinen als je zuvor. Wie man(n) zur „Legend“ wird, verrät fitness.com
Dieser Erfolg hatte seinen Preis. Für den Film trainierte Smith neun Monaten lang und befreite seine Hüften dabei von 6,5 kg Freizeitspeck. Für den Weltstar aus Philadelphia keine ungewöhnliche Herausforderung. Da er bevorzugt im Actiongenre aktiv wird und in seinen Filmen beim Retten der Welt am liebsten im Kurzarmshirt auftritt, ist der Will Smith auf eine entsprechende Physiognomie angewiesen.
Smith, der Laufen und Lesen als „Schlüssel des Lebens“ bezeichnet, versucht zwischen seinen Filmprojekten möglichst oft zu joggen. Zudem betreibt er regelmäßig Krafttraining im Studio, um seine Muskelmasse zu erhalten. Er vermeidet Fast Food generell und versucht möglichst wenig „schlechte“ Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Doch die Einhaltung dieses Programmes ist nicht immer möglich.
Vor Beginn der Dreharbeiten zu dem Sci-Fi-Thriller „I, Robot“ war Smith 2004 wegen stressiger Dreharbeiten für eine Fernsehserie und einer Promotiontour längere Zeit kaum zum Trainieren gekommen. Seine maximale Leistung beim Bankdrücken hatte sich um 17,5 kg verschlechtert und sein Körperfettanteil war um 2 % gestiegen. Um schnell wieder seine Topform zu erreichen, verfolgte Smith ein intensives Programm. Er absolvierte drei Monate lange jede Woche ein Laufpensum von 50 Kilometern und arbeitete an fünf Tagen mit Gewichten, wobei er sich jeweils auf ein oder zwei Muskelgruppen konzentrierte. Zudem stellte Smith seine Ernährung zunächst auf eine sehr protein- und kohlenhydratreiche Kost um, um Muskelaufbau und -regeneration zu optimieren. Nachdem sein Stoffwechsel durch den Muskelaufbau angekurbelt war, reduzierte Smith dann langsam die Zufuhr von Kohlenhydraten, um Fett zu verbrennen. So gelang ihm sowohl eine Steigerung beim Bankdrücken um 35 kg als auch eine Reduzierung des Körperfettanteils von 12,5 auf 7,5 %. Verantwortlich für dieses Erfolgsprogramm zeichnete Smith‘ persönlicher Trainer Darrell Foster. Dieser verordnete Smith auch zusätzlich zwei mal pro Woche ein Boxtraining. Denn es gibt, so Coach Foster, „kein besseres Trainingsprogramm als das eines Profiboxers“.
Smith hatte die Dienste des ehemaligen Trainers von Boxer Sugar Ray Leonard erstmals bei der Vorbereitung für sein schauspielerisch wie körperlich bisher ambitioniertestes Projekt in Anspruch genommen. Für die Verkörperung des berühmtesten Boxers aller Zeiten im Film „Ali“ musste sich der 1,88m-Mann 2001 neben Korankenntnissen auch die Statur und die Bewegungsabläufe Muhammad Alis aneignen. Im Focus seiner Trainingsarbeit stand dementsprechend ein möglichst großer Massezuwachs in Verbindung mit maximaler Beweglichkeit und Kondition. Dazu trainierte er unter der Regie von Darrell Foster fast ein Jahr lang an fünf Tagen in der Woche jeweils sechs Stunden, die er mit Gewichtheben, Boxtraining und Ausdauertraining, unter anderem in der dünnen Luft von Aspen, verbrachte. Der Einsatz zahlte sich neben einer Gewichtssteigerung von 95 auf 124 kg und einer Oscarnominierung für Smith auch in einem ganz anderen Bereich aus. Wie er dem Magazin „Maxim“ stolz berichtete, habe sein „Ali“-Körper aus ihm eine „Sex-Maschine“, geradezu „fleisch gewordenes Viagra“ und seine Frau glücklich gemacht. Späte Genugtuung für „Big Will“, der nach eigenen Aussagen als Jugendlicher wegen seiner schlaksigen Figur und seinen abstehenden Ohren bei Frauen kaum Erfolg hatte.
Bei solch positiven Erfahrungen mit Training und gesunder Ernährung verwundert es dann auch kaum, dass der nebenberufliche Rapper sein Erfolgsrezept um jeden Preis weitergeben möchte. So verlor er 2002 ein kleines Vermögen, als er seinem langejährigen Freund, dem 250 kg schweren Radio-DJ Big Boy aus Los Angeles, für jedes verlorene Pfund 1.000 Dollar für wohltätige Zwecke versprach, wenn dieser 25 kg abnehmen würde. Big Boy nahm ihn beim Wort und verlor mittlerweile mehr als das Doppelte.