Laut Definition ist der Schlaganfall, medizinisch Apoplexie genannt, eine örtliche Störung im Hirn. Die Ursache: eine ungenügende oder gänzlich fehlende Durchblutung eines Gehirnareals. Diese führt zu einem Sauerstoffmangel, der die Hirnfunktionen stark beeinträchtigt.
Hervorgerufen werden die lebensgefährlichen Durchblutungsstörungen zum Beispiel durch eine Arteriosklerose[1] oder Blutgerinnsel, die die Blutzufuhr im Gehirn stören. In 80 Prozent der Fälle ist eine Arteriosklerose verantwortlich, in 20 Prozent der Fälle sind es Blutungen
im Gehirn – hervorgerufen durch Bluthochdruck.
Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?
Das hängt davon ab, welche Gehirnregionen betroffen sind. Charakteristisch sind folgende Symptome:
■ halbseitige Lähmungen
■ Taubheitsgefühle und Schmerzen, vor allem im linken Arm
■ Unsicherheiten beim Gehen
■ Gleichgewichts-, Seh-, Schluck- und Sprachstörungen
■ herunterhängende Mundwinkel
■ eine gekrümmte Zunge
■ sehr starke Kopfschmerzen
■ Missempfindungen
■ Verwirrtheit
Was sind die Risikofaktoren?
1. Beeinflussbare Risikofaktoren:
■ Bluthochdruck
■ Fettstoffwechselstörungen wie ein erhöhter Cholesterinspiegel
■ Übergewicht
■ Bewegungsmangel
■ Rauchen
■ übermäßiger Alkoholkonsum
■ erhöhte Blutzuckerwerte, Diabetes Typ 2
■ Herzrhythmusstörungen
■ langjährige Einnahme der Anti-Baby-Pille
Sie alle können zu einer Arteriosklerose führen, die oft Ursache
eines Schlaganfalls ist.
2. Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:
■ das Alter
■ andauernder Stress (?)
■ Vererbung (Traten in der Familie bereits Schlaganfälle auf, sollten die Familienmitglieder
konsequent vorbeugen und sich ärztlich beraten
lassen.)
„Bei solchen Symptomen hat sofortiges Handeln oberste Priorität. Es gilt, ohne zu zögern den Notarzt zu rufen. Denn ein Schlaganfall kann fortschreiten. Das heißt, es kann innerhalb weniger Stunden ein weiterer Schlaganfall folgen. Je früher ein Schlaganfall festgestellt wird, umso erfolgversprechender ist die Therapie“, mahnt Kardiologe Dr. Tomas Stein.
Was sind die Alarmsignale eines bevorstehenden Schlaganfalls?
Die Vorstufen einer Apoplexie bleiben häufig unbemerkt, da sie nur schwach ausgeprägt und nicht von Dauer sind. Doch jeder sollte zum Arzt gehen, wenn Symptome wie kurzweilige Orientierungs- oder Gleichgewichtsstörungen, Schwindelanfälle, extreme Kopfschmerzen,
kurzzeitige Muskelschwäche und Taubheitsgefühle oder sogar Sprachstörungen auftreten. Diese Anzeichen werden von Betroffenen in der Regel als harmlos und stressbedingt abgetan, aber sie zählen zu den typischen Anhaltspunkten für einen bevorstehenden Schlaganfall.
Wie kann man einem Schlaganfall effektiv vorbeugen?
Als Faustregel gilt: Wer die Risikofaktoren vermeidet oder minimiert, senkt die persönliche Schlaganfallgefahr erheblich.
1. Hohen Blutdruck senken
Das funktioniert am besten durch kochsalzarme Ernährung und regelmäßige Bewegung. Als Sport eignen sich vor allem Ausdauersportarten wie Wandern, Nordic Walking, Schwimmen und Radfahren. Am effektivsten ist es, dreimal pro Woche mindestens eine halbe Stunde lang Sport zu treiben.
2. Cholesterinwerte in den griff kriegen
Wer zu viel „schlechtes“ Cholesterin (= LDL-Cholesterin[2]) im Blut hat, sollte seine Ernährung radikal umstellen. Auf den Speiseplan gehören dann Lebensmittel mit einem hohen Ballaststoffgehalt wie Gemüse und Obst sowie Lebensmittel mit einem hohen Anteil an
einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren[3]. Pfl anzliche Öle, Nüsse und Fisch sind besonders geeignet. Wichtig ist es, den Verzehr tierischer Fette erheblich zu reduzieren.
Fette Fleischwaren wie Salami, Leberwurst, Bratwurst und fetthaltige Fleischstücke können
durch ihren hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren[4] dazu beitragen, dass die LDL-Werte steigen. Ebenfalls sollten frittierte und fetthaltige Fertigprodukte vermieden werden.
Dr. Tomas Stein: „Langfristig führt zu viel LDL im Körper zu Gefäßverkalkungen, also Arteriosklerose und Herzerkrankungen – und damit zu einem steigenden Schlaganfall-Risiko. Grund für die negative Wirkung des LDL ist die Tatsache, dass es das Cholesterin nicht durch die Gefäße transportiert, sondern dort ablagert. Das führt zu Verengungen oder einem Verschluss der Gefäße.“
Übersicht:
Der LDL-Wert muss im Kontext von Gesamtcholesterin, „gutem“ Cholesterin (HDL-Cholesterin[5]) und den Triglyceridwerten[6] errechnet werden.
Das ergibt folgende Formel: Gesamtcholesterin - HDL - (Triglyceride / 5) = LDL
Rechenbeispiel: 240 mg/dl - 50 mg/dl - (150 mg/dl / 5) = 160 mg/dl
Die verschiedenen LDL-obergrenzen: (Quelle: Deutsche Herzstiftung)
160 mg/dl = Obergrenze für gesunde Menschen ohne weitere Risikofaktoren für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung
130 mg/dl = Obergrenze für gesunde Menschen mit Risikofaktoren für eine Herz-
Kreislauf-Erkrankung wie z. B. Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Rauchen
deutlich unter 100 mg/dl = Obergrenze für Menschen mit Diabetes mellitus oder einer Herz-
Kreislauf- bzw. Gefäßerkrankung, z. B. Herzinfarkt oder koronare Herzkrankheit
3. Triglyceride reduzieren
Triglyceride zu senken, erzielen Betroffene am besten durch eine Ernährungsumstellung: weniger Fett, Alkohol in Maßen und extrem zuckerhaltige Speisen und Getränke wie Limonade. Dafür mehr Fisch und mehr Obst und Gemüse. Gut zu wissen: Der Körper wandelt
einen Zuckerüberschuss in Triglyceride um, sodass der Konsum von Süßigkeiten, Weißmehlprodukten und Alkohol ebenfalls stark eingeschränkt werden sollte. Deshalb empfiehlt es sich, die Vollkornvarianten von Nudeln, Brot und Reis zu wählen und die Energiezufuhr zu überprüfen, zum Beispiel über die Nährwertangaben auf den
Verkaufsverpackungen der Lebensmittel.
Übersicht über die Normbereiche der Triglycerid-Werte (Quelle: National Cholesterol Education Program der American Heart Association (AHA)):
bis 150 mg/dl = Normal
150-199 mg/dl = Grenzwertig
200-499 mg/dl = Hoch
mehr als 500 mg/dl = Sehr hoch
Text dankenswerterweise zur Verfügung gestellt vom Diagnostikzentrum Fleetinsel.
Das leistet das DiAgNoSTik ZENTRUM Fleetinsel:
Im Rahmen des Medical Check-Ups, der Basis-Leistung des DIAGNOSTIK ZENTRUMS Fleetinsel, werden die Teilnehmer unter anderem gezielt auf ein Schlaganfall-Risiko geprüft: durch Untersuchungen in den Bereichen der Gefäß- und der Herz-Kreislauf- Diagnostik, bei Tests der körperlichen Fitness sowie durch ein großes Blutbild. - Liegen Hinweise für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko vor, leitet das DIAGNOSTIK ZENTRUM Fleetinsel therapeutische Maßnahmen ein, um dieses Risiko zu reduzieren. Hier greifen die
Fachärzte auf ein Netzwerk erfahrener Kooperationspartner zurück und beraten die Betroffenen durch Experten beim Thema Ernährung und Bewegung. Es stehen eine Oecotrophologin und ein Sportwissenschaftler sowie Personal Trainer zur Verfügung.
Glossar:
[1] Arteriosklerose: Bei einer Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Gefäßverkalkung genannt, sind die Innenwände der Arterien durch Ablagerungen verengt. Es lagern
sich Fett und Kalk in die Gefäßwände ein, sie verlieren an Elastizität und ihr Durchmesser wird kleiner. Deshalb kann das Blut nicht mehr richtig fl ießen. Folglich steigt die Gefahr,
dass sich die Arterien verschließen und es zu einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder gefährlichen Durchblutungsstörungen kommt.
[2]+[5] LDL- und HDL-Cholesterin: Low-Density-Lipoprotein- und High-Density-Lipoprotein werden auch „schlechtes“ und „gutes“ Cholesterin genannt. Sie sind die wichtigsten Transportvehikel, um das Cholesterin im Blut zu den Körperzellen zu bringen. Dabei ist LDL ein Blutfett mit niedriger Dichte. Es lagert – im Gegensatz zum HDL – das Cholesterin in den Gefäßwänden ab. Und zwar dann, wenn zu viel LDL im Körper vorliegt. HDL nimmt überschüssiges Cholesterin aus den Körperzellen auf und transportiert es zur Leber. Hohe HDL-Cholesterin-Werte schützen somit vor einer Arteriosklerose.
[3]+[4] Ungesättigte und gesättigte Fettsäuren: Fette sind lebenswichtige Nahrungsbestandteile. Sie liefern Energie und essenzielle Fettsäuren – das sind lebensnotwendige Verbindungen, die der Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie unterscheiden sich – chemisch betrachtet – durch ihren Aufbau. Grundsätzlich bestehen sie alle aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Sind die Verbindungsmöglichkeiten für Wasserstoff voll ausgeschöpft, sprechen wir von einer gesättigten Fettsäure. Ist ein Fett reich an diesen sogenannten „trägen“ Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur fest wie Butter. Sind die Verbindungsmöglichkeiten nicht voll ausgeschöpft, spricht man von den einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ist ein Fett reich an diesen ungesättigten Fettsäuren, ist es bei Raumtemperatur flüssig.
Wichtig ist der unterschiedliche Gesundheitswert:
Gesättigte Fettsäuren sind vor allem Energieträger. Zu viel davon kann den Spiegel des „schlechten“ LDL-Cholesterins im Blut ansteigen lassen. Ungesättigte Fettsäuren hingegen sind sehr gesund, da sie den Stoffwechsel unterstützen. Sie helfen unter anderem, die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern und sind Bausteine in Zellwänden.
[6] Triglyceride gehören zu den Nahrungsfetten. Sie dienen dem Körper als Energiereserve. Sind sie jedoch im Übermaß vorhanden, stören sie den Fettstoffwechsel und schädigen den Körper. Denn durch Ablagerungen in den Blutgefäßen können sie Herzinfarkte und Schlaganfälle begünstigen.
[7] Impedanz-Waage: Die Waage sendet – sobald man sich darauf stellt – einen leichten Strom durch den Körper. Dies kann man sich so vorstellen, dass der Strom am rechten Fuß anfängt, einmal durch den Körper läuft und am linken Fuß wieder rauskommt. Dabei misst die Waage den Widerstand, der durch den Körper gebildet wurde. Muskeln haben einen hohen Wasseranteil, leiten damit sehr gut und haben demnach einen geringen Widerstand. Fett hingegen leitet nur schlecht und hat demnach einen hohen Widerstand.
Anhand des Leitungswiderstands kann die Waage dann Wasser- und Fettgehalt des Körpers bestimmen.
[8] Altersabhängigkeit des Body Mass Index (BMI): Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, der Körper hat weniger Masse und der Anteil von Fett und Muskeln verändert sich.
[9]+[10] Systolischer und diastolischer Blutdruck: Der Druck, mit dem das Blut durch die Gefäße fl ießt, heißt Blutdruck. Der systolische Blutdruck entsteht, wenn sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Arterien presst, die sich dadurch ausdehnen. Der diastolische Blutdruck entsteht, wenn das Herz wieder erschlafft und die Gefäße wieder ihren Normalzustand erreichen.
Teilnehmer des Sport Mental Coach Seminars 2010
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