Weg vom Schreibtisch!

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Betriebssport klingt unsexy - hält trotzdem fit


Immer mehr Menschen erkennen, dass tägliche Bewegung und aktives Sporttreiben entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit und die körperliche wie geistige Leistungsfähigkeit hat. Er trägt somit zur Verbesserung ihrer Lebensqualität bei. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass der Sport nicht nur in unserer modernen Leistungs- und Freizeitgesellschaft sondern auch in unserer sich ständig verändernden Arbeitswelt einen immer höheren Stellenwert erlangt.



Was ist eigentlich Betriebssport


Eine gute Alternative Sport in der Gruppe auszuüben ist neben dem herkömmlichen Vereinssport der Betriebssport. Die Sportangebote und Zielsetzungen für den Betriebssport sind vielschichtig und reichen von Fußball, Tennis, Golf bis hin zu Schach, Speedskating, Ju-Jutsu, Aikido, etc. Betriebssport ist aber auch Gesundheitssport, z.B. in Sportkursen wie Rückenschule, Entspannungstechniken und ähnliche Bewegungstherapien. Er ist damit als Breitensport zu sehen. Auch die Mitgliederzahl ist beträchtlich. In Deutschland gibt es ca. 350.000 aktive Betriebssportler.

Nicht die sportliche Höchstleistung, sondern das sportliche und gesellschaftliche Miteinander steht im Vordergrund. Dennoch bietet der Wettkampf auch im Betriebssport einen großen Anreiz. Die sportlichen Aktivitäten finden überwiegend außerhalb der Arbeitszeit statt. Er ergänzt in vielfältiger Weise die Angebote der herkömmlichen Sportvereine und stellt damit eine beliebte Alternative zur sportlichen Freizeitgestaltung dar. Zielgruppen sind im Wesentlichen die Angehörigen von Betrieben und Behörden, aber auch ehemalige Mitarbeiter sowie Rentner und Pensionäre.




Vorteile für Mitarbeiter und Unternehmen


Der Job verlangt immer mehr von jedem Berufstätigen: wie lebenslanges Lernen, Flexibilität und hohen persönlichen Einsatz oder gar mehrfache Wechsel des Arbeitsplatzes. Daher steigen nicht nur die physischen, sondern vor allem auch die psychischen Anforderungen an jeden Einzelnen. Der Betriebssport liefert sowohl den Mitarbeitern als auch den Unternehmen neben der Steigerung der körperlichen Fitness wertvolle Unterstützung im sozialorientierten Bereich. Soziale Kontakte über bestehende Hierarchien hinweg fördern eine schnellere und effektivere Integration von Beschäftigten und Neueingestellten in die Betriebsgemeinschaft. Die dadurch verbundene Stärkung der innerbetrieblichen Kommunikation als auch der zwischenmenschlichen Beziehungen trägt eindeutig zur Verbesserung des Betriebsklimas bei. Sinkende Fehlzeiten, reduzierte Qualitätsmängel, bessere Stressbewältigung und eine deutliche Steigerung des Teamgeistes sind nur einige der wichtigsten Faktoren, von denen sowohl die Mitarbeiter als auch die Unternehmen profitieren.




Gründung einer Betriebssport-Grupppe


In der Praxis gründet sich eine Betriebssportgemeinschaft als reine Interessensgemeinschaft. Diese ist im rechtlichen Sinn ein Verein auf der Basis des Vereinsrechtes. Aus Haftungsgründen ist die Eintragung in das Vereinsregister zu empfehlen. Möglich ist auch die Bildung einer Gemeinschaft im Zusammenschluss von mehreren Betrieben oder Behörden. Diese geben sich eine Satzung, die Zweck und Organe festlegt. Die Betriebssport-Gemeinschaften schließen sich in der Regel zu örtlichen Betriebssport-Verbänden zusammen. Die daraus entstehenden Orts- bzw. Kreisverbände sind Mitglied ihres regional zuständigen Landesbetriebssportverbandes. Diese wiederum sind Mitglied des Deutschen Betriebssportverbandes.




Unfallschutz für die Teilnehmer


Da die Berufsgenossenschaften häufig für Unfälle beim Betriebssport nicht haften – falls doch, dann nur unter bestimmten Bedingungen - bieten die Landesbetriebssportverbände eine speziell auf die Belange des Betriebssports ausgerichtete Versicherung an. Gewisse Kriterien müssen jedoch eingehalten werden. Regelmäßigkeit, Zusammenhang zwischen der betrieblichen Tätigkeit und der Art des Sportes für den körperlichen und geistigen Ausgleich – auch hinsichtlich der Dauer und der Beschränkung im Wesentlichen auf Angehörige des Unternehmens bzw. der Betriebssportgemeinschaft-, kein Wettkampfcharakter bei Mannschaftssportarten wie Punkt- und Pokalspiele – eine geringe Anzahl von Turnieren im Jahr ist jedoch erlaubt. Eine Rückfrage beim jeweiligen Landesbetriebssportverband ist zu empfehlen. Im Übrigen siehe Bundessozialgerichtsurteil vom 13.12.2005 (Az. B 2 U 29/04 R).




Welche Möglichkeiten der Förderung bestehen


Der Betriebssport wird insbesondere gefördert durch die unentgeltliche Überlassung von Sportanlagen für die sportliche Betätigung. Auch möglich ist Vermietung oder Verpachtung kommunaler Grundstücke oder Gebäude, sportmedizinische Betreuung und finanzielle Zuwendungen. Für letztgenannte Förderung ist die Mitgliedschaft beim jeweiligen Landesbetriebssportverband dringend anzuraten. Des Weiteren sind Zuwendungen jeglicher Art seitens des Arbeitgebers möglich. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass evtl. Zuwendungen des Arbeitgebers an die Mitglieder seiner Betriebssportgemeinschaft als geldwerter Vorteil in fast allen Fällen der Lohnsteuer zu unterwerfen sind.

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