Anfang des Jahrzehnts war der in Brisbane geborene Aussie eher der Durchschnittstyp, 1,83 Meter groß, 71 Kilogramm schwer, normal gebaut. Neben seiner Tätigkeit als Englischlehrer trieb er regelmäßig Sport und fühlte sich eigentlich wohl in seiner Haut.
So zog Waters im Jahr 2000 nach Japan, unterrichtete in Osaka seine Muttersprache. Neuer Job, neues Land, neue (Ess-)Gewohnheiten: Waters arbeitete viel, hatte lange Fahrzeiten zu seinem Arbeitsplatz. Aufgrund des Zeitmangels achtete er weniger auf seine Ernährung, aß zu viel Junkfood und kam nicht mehr dazu, regelmäßig Sport zu treiben. „Viele traditionelle Gerichte in Japan sind sehr kalorienreich“, erläutert Waters ein weiteres Problem, das ihm in Japan ‚gewichtig’ zu schaffen machte.
2006 machte der Lehrer Surf-Urlaub auf der thailändischen Insel Phuket. Als er sich - erstmals am Strand angekommen - seines T-Shirts entledigte, übermannte ihn ein Gefühl der Scham: Aus dem einst schlanken jungen Mann war ein übergewichtiges Möpschen, aus 71 waren 84 Kilogramm geworden. Waters fühlte sich schon länger nicht mehr wohl in seiner Haut. „Ich war krank, gebrochen, dumm, depressiv und adipös. Ich war am Tiefpunkt meines Lebens angelangt“, erklärt Waters. Zahllose Diäten hatte er bereits ausprobiert. Aber weil er nie über längere Zeit durchhielt und keinen Sport trieb, verschlimmerte der bekannte Jojo-Effekt nur noch alles. Doch an diesem Tag am Strand von Phuket beschloss er, etwas zu ändern.
Waters schoss ein Foto von sich. Es war das erste von 84. Jeden Tag eines. Vom ersten Tag und Foto an stellte er sein Leben auf den Kopf. Fetthaltige Nahrung und Junkfood flogen komplett vom Speiseplan, Waters bereitete sich sein Essen nur noch selber zu: Huhn, Fisch, viel Gemüse und Früchte. Jeden Tag mutete er seinem Körper ein mehrstündiges Ausdauer- und Zirkeltraining zu. Was ihn zusätzlich motivierte: Im Internet veröffentlichte Waters seine persönliche Diät als Blog, dem Real Time Physique Transformation Blog. Sein Motto: „A Picure A Day, Keeps The Fat Away!”. Viele Menschen wurden auf den Australier aufmerksam, verfolgten seine bildlich festgehaltene körperliche Veränderung und sprachen ihm Mut zu. „Der Blog setzte mich zusätzlich unter Druck, die Sache auch wirklich durchzuziehen“, weiß Waters heute. In den 84 Tagen drückte er sein Gewicht auf 76 Kilogramm, der Körperfettanteil schmolz von 20,8 auf 10,3 Prozent, 1,7 Kilogramm Muskelmasse hatte sich Waters antrainiert.
Heute ist Adam Waters eine kleine Berühmtheit in der Fitness-Szene. Der kurze Film, den er über seine 84-Tage-Diät zusammengeschnitten und auf YouTube veröffentlicht hat, wurde über 2,3 Millionen mal geklickt. Seinen Blog betreibt Waters noch heute, aber er hat ihn ausgeweitet: Er gründete die (Gewichts-)Schredder-Gemeinde, der sich etliche Menschen angeschlossen haben, die wie er ihr Gewicht reduzieren wollen und dies bildlich dokumentieren. Nebenbei verdient Waters mit seiner Bekanntheit mittlerweile natürlich auch ein wenig Geld: Auf seiner Internetseite vertreibt er Videos und Bücher mit seinen Fitness- und Ernährungsprogrammen. Und zertifizierter Personaltrainer ist er mittlerweile auch.
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