Unfälle im Wintersport - Verletzungsgefahr bei Kindern besonders hoch

Unfälle im Wintersport - Verletzungsgefahr bei Kindern besonders hoch

Kinder kennen nicht beim Toben die Gefahren - Denken Sie immer mit!
Fahrweise von Kindern und Jugendlichen bis zu zehnmal riskanter als bei Erwachsenen. Viele Ski- und Snowboardverletzungen lassen sich verhindern

Knapp 50.000 Deutsche verletzen sich jedes Jahr beim Ski- und Snowboardfahren. Besonders unfallgefährdet sind Kinder. Denn sie fahren häufig sehr schnell und unvorsichtig – obwohl sie ihre Bretter meist noch nicht richtig unter Kontrolle haben. Die Neigung zu einer riskanten Fahrweise ist beim Nachwuchs sogar um bis zu zehnmal höher als bei erwachsenen Skifahrern. Das liegt vor allem daran, dass Kinder meist noch nicht in der Lage sind, Geschwindigkeiten, Hindernisse und Gefahren richtig einzuschätzen. Nicht selten endet deshalb das Skivergnügen für den Nachwuchs mit schmerzhaften Prellungen oder Knochenbrüchen im Krankenhaus. Das sind die Ergebnisse der „Winterstudie“ vom Deutschen Ring.

Verletzungsrisiko bei Kindern begrenzen

Besonders häufig verletzen sich die jungen Wintersportler an den Knien: Bei etwa jedem dritten Skiunfall stellen Ärzte dort Blessuren fest. Zu Kopfverletzungen kommt es zwar nur bei jedem zehnten Wintersportunfall, sie haben aber oftmals besonders schlimme Folgen. Neben Gehirnerschütterungen erleiden die Ski- und Snowboardfahrer teilweise gefährliche Schädelfrakturen. In einigen Fällen endet der Sturz auf den Kopf sogar tödlich. „Dabei lassen sich viele Verletzungen vermeiden“, sagt Jens Christian Berggreen, Sicherheitsexperte beim Deutschen Ring. „Haben Ski- und Snowboardfahrer bei einem Unfall beispielsweise einen Helm auf, wird das Risiko einer Kopfverletzung mehr als halbiert.“ Um die Sicherheit auf den Pisten zu erhöhen, bietet der Deutsche Ring deshalb seinen Kunden vergünstigte Kinderschutzhelme an.

Schutzkleidung sorgt für Sicherheit

Viele Eltern haben diesen entscheidenden Sicherheitsvorteil für ihren Nachwuchs bereits erkannt: Mittlerweile tragen etwa neun von zehn Kindern beim Wintersport einen Skihelm. Einige Mütter und Väter zögern allerdings noch. Sie befürchten, dass die zusätzliche Last des Helms bei ihren Sprösslingen zu vermehrten Nackenverletzungen führt – Bedenken, die sich in der Praxis glücklicherweise als unbegründet herausstellen. Neben Helmen können Schoner an Knien oder Handgelenken vor schmerzhaften Sturzfolgen schützen. Zusätzlich sorgt auffällige Kleidung dafür, dass der Skinachwuchs auch bei schlechten Sichtverhältnissen nicht übersehen wird.

Rückenprotektoren werden überschätzt

Immer mehr Ski- und Snowboardfahrer sind auf den Pisten außerdem mit Rückenprotektoren unterwegs. Sie sollen die Wintersportler im Falle eines Sturzes vor gefährlichen Rückenverletzungen schützen. Im Gegensatz zu Helmen und anderer Schutzkleidung ist die Wirksamkeit der Protektoren allerdings bisher nicht bewiesen. Tests haben gezeigt, dass der Schoner bei einem schweren Sturz oft nicht viel mehr abfedert, als ein bepackter Rucksack. Bei den zurzeit angebotenen Modellen gibt es zudem deutliche Qualitätsunterschiede, denn gesetzliche Vorschriften für die Herstellung gibt es bisher nicht. Häufig führen Rückenprotektoren sogar dazu, dass sich der Nachwuchs damit bei der Abfahrt zu sicher fühlt und noch riskanter fährt als ohnehin schon.

Kinder durch richtiges Verhalten schützen

Bringen Eltern ihren Kindern frühzeitig das richtige Verhalten auf der Piste bei, muss es zu vielen Stürzen erst gar nicht kommen. Wichtig ist, dass Eltern immer ein gutes Vorbild abgeben – denn bei ihnen guckt sich der Nachwuchs seine Fahrweise ab. Sich an die Pistenregeln zu halten, sollte deshalb selbstverständlich sein. Um die jungen Wintersportler nicht zu überfordern, gilt es zudem das Tempo ihren Fähigkeiten anzupassen. Kinder dürfen nicht das Gefühl haben, mithalten zu müssen. Denn vor allem in Gruppen neigen sie oft zu Selbstüberschätzung und erhöhter Risikobereitschaft. Pausen, um sich auszuruhen, zu essen und zu trinken, tragen außerdem dazu bei, dass der Nachwuchs seine körperlichen Grenzen nicht überschreitet. „Den Konzentrationsakku regelmäßig wieder aufzuladen, ist besonders wichtig“, rät auch Jens Christian Berggreen vom Deutschen Ring. „Denn 65 Prozent aller Wintersportunfälle ereignen sich nachmittags – dann, wenn Konzentration und Kraft nachlassen“, warnt der Experte.

Sicherheitstipps: So schützen Sie Ihr Kind

Vorsorge: Erklären Sie Ihrem Nachwuchs mögliche Gefahren.
Aufwärmen: Wärmen Sie sich vor dem Start in den Tag gemeinsam mit Ihrem Kind auf. Geben Sie Ihrem Nachwuchs ausreichend Zeit, sich an die Piste zu gewöhnen.
Fahrverhalten: Halten Sie sich selbst an die Pistenregeln. Passen Sie Ihr Tempo dem Vermögen Ihres Kindes an. Seien Sie auch auf einfachen Pisten und bei bestem Wetter vorsichtig. Legen Sie regelmäßige Pausen ein – die Konzentration lässt sonst schnell nach.
Schutzkleidung: Achten Sie auf einen Helm mit harter Außenschale. Auffällige Kleidung sorgt dafür, dass Ihr Kind nicht zu übersehen ist. Lassen Sie Profis den Zustand und die Funktionsfähigkeit der Ausrüstung prüfen.
Treffpunkt: Vereinbaren Sie mit Ihrem Nachwuchs einen gemeinsamen Treffpunkt für den Fall, dass Sie sich verlieren.


Über die Deutscher Ring-Winterstudie:
Die Deutscher Ring-Winterstudie ist Teil einer panelbasierten Internetbefragung von 4.293 aktiven alpinen Schneesportlern, bei der das Fahrverhalten und die Risikoeinstellung von Wintersportlern in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Luxemburg und Kroatien untersucht wurden. Die Studie wurde von den Deutscher Ring Versicherungsgesellschaften und der Bâloise-Gruppe in Auftrag gegeben und von August bis November 2009 vom I-Lab der Eidgenössischen Tec
hnischen Hochschule (ETH) Zürich und der Universität St. Gallen durchgeführt.


Mehr Infos und auch die Absicherung für den möglichen Ernstfall: Deutscher Ring

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