"Ich treibe Sport, achte auf meine Ernährung und nehme trotzdem nicht ab!"
So oder so ähnlich wird der vermeintliche Misserfolg von Diäten sehr häufig kommentiert. Die Versprechungen, in kurzer Zeit bedeutend an Gewicht zu verlieren, wecken Hoffnungen, die in vielen Fällen enttäuscht werden. Der Glaube an die schnellen Trainingserfolge ist sehr verständlich. Mit einem derartigen Versprechen werden viele Interessenten ins Studio gelockt. Falsche oder zu hohe Erwartungen an das individuelle Fitnesstraining führen in vielen Fällen zu Frust und Enttäuschung. Mancher gibt dann dem Trainer die Schuld oder zweifelt an sich selbst. Beides führt häufig zur Resignation und man ist fest davon überzeugt:
"Abnehmen funktioniert bei mir einfach nicht!"
Wenn dann Schlankmacherpräparate und Wunderpillen aus der Apotheke als "ultima ratio" auch noch ohne Effekt bleiben, sieht kaum jemand noch einen Weg zur Traumfigur.
Der Weg ist das Ziel
Grundsätzlich ist die Entscheidung, sportlich aktiv zu werden und die Ernährung umzustellen, richtig. Wenn dann das Körpergewicht zu Beginn des Trainings etwas ansteigt, kann das durchaus normal sein. Gewichtszuwächse müssen nicht unbedingt ein Plus an Körperfett bedeuten. Flüssigkeitsschwankungen im Körper aber auch Veränderungen im Muskelquerschnitt als Anpassung an Krafttraining sind häufig die verkannten Ursachen für den haarsträubenden Schock auf der Waage.
Zwei Menschen mit gleicher absoluten Körperfettmasse können demnach unterschiedliches Körpergewicht haben. Der Sinn der sportlichen Aktivität im Hinblick auf Gewichtsreduktion liegt im gesteigerten Energieverbrauch. In Verbindung mit einer kalorienreduzierten Ernährung, will man Depotfett abbauen.
Leider wird die Menge der zusätzlich verbrannten Kalorien häufig überschätzt, so dass manchmal schon ein üppiges Mahl genügt, um den Sport der ganzen Woche wieder auszugleichen. Offensichtlich liegt das "Geheimrezept" zur sinnvollen Gewichtsreduzierung nicht nur in der Ernährung, sondern ist eher ganzheitlich zu betrachten. Appetitzügler, einseitige Ernährungsweisen und Schlankheitstips aus Illustrierten bringen daher äußerst selten einen überdauernden Erfolg. Wer dauerhaft Fettpolster abbauen will, sollte dies am besten selbst in die Hand nehmen und die gesamte Lebensweise entsprechend anpassen.
Folgende Punkte gibt es dabei zu beachten:
1) Ob eine Umstellung im Ernährungsplan
tatsächlich zu einer Verringerung der Gesamtenergieaufnahme und zu einer Erhöhung der Nährstoffdichte führt, sollte zuerst geprüft werden. Es reicht nicht aus, dass anders gegessen wird, es muss gesünder gegessen werden. Wer dauerhaft zu wenig Nahrung aufnimmt, riskiert eine Unterversorgung an essentiellen Mikronährstoffen, die im Körper weitreichende Beschwerden bewirken kann.
2) Der Sport muss Spaß machen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage der Motivation. Wer Sport rein zweckorientiert treibt, eben immer mit dem Ziel "Abnehmen" vor Augen, wird wieder aufhören, wenn sich nicht in regelmäßigen Abständen immer wieder neue Erfolge einstellen. Wenn man den Sport allerdings gerne macht und sich auf jede Trainingseinheit freut, ist ein längeres Durchhalten eher gewährleistet.
3) Führen Sie Buch
über Ihre sportliche Betätigung der gesamten Woche, um einen Überblick über Ihre körperlichen Aktivitäten zu bekommen und sich selbst Trainingserfolge aufzuzeigen. Schreiben Sie dabei nicht, dass Sie 90 Minuten im Fitnessstudio waren, sondern listen Sie die einzelnen Aktivitäten mit Art, Intensität und Dauer auf. Beispiel: 30 Minuten Fahrrad bei HF 145, 4 mal 30 Wiederholungen Bauchpresse....etc. So können Sie prüfen, wieviel von der Zeit, die sie im Studio verbringen, tatsächlich "netto" in Bewegung umgesetzt wird.
4) Versuchen Sie Bewegung
bewusst in Ihren Alltag einzubinden: Treppe statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto usw. sind Tipps, die zwar etwas abgegriffen klingen, aber Sie können damit Ihr Bewegungspensum um ein Vielfaches steigern.