Konzentriert Studieren: Ernährungstipps für Höchstleistungen

Konzentriert Studieren: Ernährungstipps für Höchstleistungen

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Das Studentenleben – eine Achterbahnfahrt der Gefühle, zwischen Koffein-induzierter Euphorie und dem tiefen Tal der Prüfungsangst. Mitten drin: die verzweifelte Suche nach der ultimativen Konzentrationsformel. Während einige auf obskure Lerntechniken schwören, liegt das Geheimnis oft näher als gedacht: im Kühlschrank. Denn was wir essen, beeinflusst nicht nur unseren Bauchumfang, sondern auch die grauen Zellen. Eine ausgewogene Ernährung ist kein esoterischer Hokuspokus, sondern wissenschaftlich fundiertes Brain-Doping für Studierende. Vergessen wir den Mythos vom asketischen Gelehrten, der sich von Luft und Liebe ernährt – das Gehirn braucht Treibstoff, und zwar den richtigen.

Kohlenhydrate, Fette und Proteine

Beginnen wir mit den Kohlenhydraten. Sie sind die Hauptenergiequelle unseres Körpers und somit auch des Gehirns. Aber Vorsicht: Kohlenhydrat ist nicht gleich Kohlenhydrat. Während einfache Zucker, wie sie in Süßigkeiten und Weißmehlprodukten vorkommen, für einen schnellen, aber kurzlebigen Energieschub sorgen, liefern komplexe Kohlenhydrate, enthalten in Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten, eine nachhaltige Energieversorgung. Stellen Sie sich das wie einen Kaminofen vor: Einfache Zucker sind das Strohfeuer, das schnell verpufft, während komplexe Kohlenhydrate das Buchenholz sind, das langsam und gleichmäßig Wärme abgibt. Und wer möchte schon während einer wichtigen Vorlesung im mentalen Kältetod erfrieren? Auch Fette spielen eine entscheidende Rolle. Insbesondere die ungesättigten Fettsäuren, wie sie in Fisch, Nüssen und pflanzlichen Ölen vorkommen, sind essenziell für die Funktion der Nervenzellen. Sie sind quasi das Öl im Getriebe unseres Denkapparats. Proteine, die Bausteine unseres Körpers, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Sie sind wichtig für die Bildung von Neurotransmittern, den Botenstoffen im Gehirn, die für die Informationsübertragung zuständig sind. Gute Proteinquellen sind beispielsweise Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte und Hülsenfrüchte.

Die kleinen Helfer mit großer Wirkung

Neben den Makronährstoffen sind auch Vitamine und Mineralstoffe unverzichtbar für eine optimale Gehirnfunktion. Vitamin B-Komplexe, beispielsweise, spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und der Nervenfunktion. Sie sind unter anderem in Vollkornprodukten, Fleisch und Gemüse enthalten. Vitamin C und E wirken als Antioxidantien und schützen die Gehirnzellen vor Schäden. Sie finden sich in Obst und Gemüse. Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport im Blut und somit auch für die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Eisenmangel kann zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Gute Eisenquellen sind rotes Fleisch, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse. Magnesium ist ein wichtiger Mineralstoff für die Nervenfunktion und die Muskelentspannung. Es ist unter anderem in Nüssen, Vollkornprodukten und grünem Gemüse enthalten. Und dann wäre da noch das Zink, das eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung im Gehirn spielt und in Fleisch, Fisch und Milchprodukten vorkommt. Es ist also kein Zufall, dass der Student gerne zu Studentenfutter greift – Nüsse sind wahre Kraftpakete für das Gehirn.

Nicht nur für Wüstenwanderer wichtig

Neben der richtigen Auswahl an Lebensmitteln ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr entscheidend für die Konzentrationsfähigkeit. Das Gehirn besteht zu einem großen Teil aus Wasser und reagiert empfindlich auf Flüssigkeitsmangel. Bereits ein geringer Flüssigkeitsverlust kann zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Deshalb gilt: Trinken, trinken, trinken! Am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke, da diese zwar kurzfristig Energie liefern, aber auch zu einem schnellen Blutzuckerabfall führen, der die Konzentration wieder beeinträchtigt. Eine gute Faustregel ist, über den Tag verteilt mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Und wer es etwas ausgefallener mag, kann sein Wasser mit Gurkenscheiben, Zitronensaft oder frischen Kräutern aufpeppen – das sorgt für Abwechslung und zusätzliche Vitamine.

Der Einfluss des Lebensstils

Natürlich ist die Ernährung nicht der einzige Faktor, der die Konzentration beeinflusst. Auch ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement spielen eine wichtige Rolle. Wer sich jede Nacht um die Ohren schlägt und den Tag im Dauerstress verbringt, kann auch mit der besten Ernährung keine Höchstleistungen erzielen. Ein gesunder Lebensstil ist das Gesamtpaket für ein leistungsfähiges Gehirn. Und vergessen wir nicht den Genuss! Essen soll Spaß machen und nicht zur dogmatischen Pflichtübung werden. Erlauben Sie sich auch mal eine kleine Sünde, solange die Basis stimmt. Denn ein glückliches Gehirn lernt besser als ein gestresstes. In diesem Sinne: Guten Appetit und viel Erfolg beim Studieren!

Quellen: Elmadfa, I. (2015). Ernährungslehre. 6. Auflage. Ulmer. // Biesalski, H. K., & Grimm, P. (2018). Taschenatlas Ernährung. 7. Auflage. Thieme. // Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). (Diverse Publikationen). // Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). (Diverse Publikationen). // Nationale Verzehrsstudie II, Max Rubner-Institut.

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