"Viel besser als befürchtet...", so könnte ich aus meiner ganz persönlichen Sicht heraus die diesjährige Fibo 2010 bezeichnen. Die Bankenkrise 2008, der daraufhin folgende wirtschaftliche Abschwung 2009, eine Regierungskoalition die wenig "auf die Reihe bringt", und drohende Staatspleiten nicht nur in Griechenland, sondern auch in Spanien und Portugal, und nicht zuletzt das vorübergehende Flugverbot wegen der Vulkaschewolke, ließen einem Pessimisten wahrlich das Glas der Zukunft eher halb leer als halb voll erscheinen.
Die vielfältigen Botschaften sind unüberhörbar.
Das Marktsegment der Fitnessdiscounter nimmt merklich zu und könnte, wenn die Entwicklung so weiter geht, sogar Marktdominanz erreichen. Mc Fit hat vorgemacht wie es geht, potente Fitnessstudioketten im höheren Preissegment eröffnen ebenfalls inzwischen mehr und mehr Fitnessdiskounter um ihre lokale Marktführerschaft auch in diesem Segment zu behaupten, und auf uf der Fibo 2010 traf ich auf einen Franchisegeber der seit seiner Gründung vor 2 Jahren inzwischen bereits ca 40 Fitnessdiskounter unter seinem Label führt, weitere 10 sind jetzt schon in Planung.
Zudem erregte vor ca. zwei Monaten ein Newsletter die Fitnessbranche, dass eine Fitnessdiscounterkette im Südwesten Deutschlands durch einen Münchner Private Equity Fond mit reichlich Eigenkapital versorgt wird, um innerhalb von 3 Jahren von 37 auf insgesamt 150 Fitnessdiskountern unter diesem Label aufzustocken.
Neue Discounter bieten sogar ein Komplettprogramm.
Hatten Fitnessdiskounter sich bisher nur auf das Kernthema Krafttraining reduziert und bei monatlichen Mitgliederbeiträgten zwischen ca. 15,99 und 19,99 ausschließlich Krafttraining und Duschen per Münzeinwurf angeboten, gibt es hier in vielen Fitnessdiskountern inzwischen, für nur unwesentlich mehr Geld, auch umfangreiche Kursprogramme nebst Sauna.
Die Zeiten ändern sich, oder: das einzige Beständige ist der Wandel.
Überall dort wo Fitnessdiskounter eröffnen, so möchte ich hier behaupten, wird es den im Umkreis liegenden "traditionellen", "mittelständigen" Fitnessstudios kritisch. Die Fitnessdiskounter bieten inzwischen oft die gleichen Leistungen an, nur wesentlich günstiger, in neuen Räumlichkeiten, mit neuen, immer hochwertigen Kraft- und Ausdauergeräten und frischem Sanitärbereich.
Die Mitarbeiterstruktur ist gestrafft, verwaltungstechnische Aufgaben sind für viele Fitnessdiskounter zentralisiert, insgesamt herrscht eine übersichtliche Kostenstruktur. Die Werbung für Fitnessdiskounter findet zudem nicht nur über Ausstattung und Label, sondern auch über den Preis statt (Dies ist ein absoluter Tabubruch in der Fitnessbranche, da die Offenlegung und Kommunikation der Mitgliederpreise, auch heute noch von den meisten Fitnessstudios gemieden wird ... wie der Teufel das Weihwasser meidet).
Viele "normale Fitnessstudios" werden schon bald merken, dass sie nicht mehr mit den gut aufgestellten Fitnessdiskountern mithalten können. Bestandskunden wandern ab, die fixen Kosten bleiben die gleichen, Rücklagen wurden nie gebildet, die Personaldecke drückt (vor allem weil die Mitarbeiter nicht in die Realisierung der Unternehmensziele eingebunden / involviert wurden).
Die Fibo Fitnessmesse zeigt den Weg in eine neue Zukunft der Fitnessbranche: Der Zweite Gesundheitsmarkt
Die Fibo geht mit bestem Beispiel voran, denn die Fibo hat sich in den letzten Jahren gewandelt und neu definiert, man könnte auch sagen, sich selbst neu erfunden:
Internationale Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit. Die Wandlung scheint gelungen, so konnte ich auf der diesjährigen Fibo aufffällig viele Physiotherapeuten, Ärzte und andere Berufsgruppen treffen, die Investitionen im "Zweiten Gesundheitsmarkt" planen. Die klassischen Einnahmen dieser Berufsgruppen schwinden zusehendst, die bevorstehende Inflation lässt "motiviert" zudem zwingend das Vermögen dieser Berufsgruppen in Sachwerte investieren. "Der Zweite Gesundheitsmarkt" bietet sich hier als logische Konsequenz für diese medizinisch orientierten Berufsgruppen an. Es ist kein Geheimnis: Das halbe Marketing ist eh schon geschafft: Ehemalige Patienten wird das eigene Fitnessstudio empfohlen - da man hier die Qualitätsstandards kennt.
Für den klassischen Fitnessstudiobetreiber entsteht durch diese Entwicklung eine weitere Wettbewerbssituation, da den medizinischen Berufe, egal ob Sportärzte, Orthopäden, Physiotherapeuten oder kompletten Rehaeinrichtungen, ein hoher Kompetenzgrad in Gesundheitsfragen zugesprochen wird, in vielen Fitnessstudios jedoch gerade beim Thema Gesundheit und gesundes Fitnesstraining ein hohes Maß an Bildungsdefizit aufweist.
weiter auf Seite 2
Jan Apelt immer im Dialog auf dem Hector Systemsoftware Stand
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