Fussball Trainingslager: Leichte Startschwierigkeiten und das liegt nicht am falschen Schuhwerk!

Fussball Trainingslager: Leichte Startschwierigkeiten und das liegt nicht am falschen Schuhwerk!

Wir starten voller Vorfreude Richtung Sauerland, um dort ein Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten Siegen abzuhalten. Der Regen prasselt auf uns herab, doch wir lassen uns davon nicht beirren. Im strömenden Nass ziehen wir ein überlegenes Spiel auf, doch am Ende steht nur ein mageres 4:0 auf der Anzeigetafel. „Mager“ – das Wort schwebt förmlich über uns, denn von einer Frauen-Bundesliga-Mannschaft erwartet man einfach mehr. Doch immerhin, ein Sieg ist ein Sieg.

Wenn der Bus nicht will...

So weit, so gut. Oder etwa nicht? Kaum ist das Spiel vorbei, fängt das Abenteuer erst richtig an. Der Motor unseres Reisebusses entscheidet sich kurzerhand für einen Streik. Also heißt es: alle raus und schieben! Stellen Sie sich vor: 20 hochmotivierte Fußballerinnen, die in voller Montur einen Bus durch einen kleinen Ort im Sauerland manövrieren. Verrückt? Absolut. Aber es funktioniert! Der Motor springt wieder an, und wir können unsere Reise über kurvige Landstraßen fortsetzen. Dass dabei der ein oder andere schiefe Blick aus den Fenstern der Anwohner kommt, versteht sich von selbst. Aber hey, Teamarbeit in Bestform!

Ankunft in Waldbreitbach

Gegen 21 Uhr erreichen wir endlich unser Ziel: Waldbreitbach, ein kleiner, beschaulicher Ort nahe Koblenz. Hier wollen wir uns eine Woche lang ganz dem Fußball widmen. Doch kaum angekommen, folgt der nächste Dämpfer. Die Rezeption teilt uns mit, dass nicht genügend Zimmer für uns alle verfügbar sind. Eine Kindergruppe wird am nächsten Tag erwartet, und sechs Spielerinnen müssen in ein anderes Haus umziehen. Weitere sechs von uns bekommen erst einmal nur ein Zimmer für eine Nacht. Die restlichen Details will die Rezeption am nächsten Tag klären. Na gut, wir sind müde, erschöpft und nehmen das Versprechen fürs Erste hin.

Notsituationen und Mannschaftsgeist

Ein liegengebliebener Bus, fehlende Zimmer – nicht gerade der Start, den wir uns für unser Trainingslager erhofft hatten. Aber genau in solchen Momenten zeigt sich der wahre Charakter einer Mannschaft. Es ist leicht, von Teamgeist zu sprechen, wenn alles glatt läuft. Aber in Situationen wie diesen merkt man, wer wirklich zusammenhält. Und wir? Wir lassen uns nicht unterkriegen. Noch nicht einmal von den Betten, die knarzen und auf den ersten Blick nicht viel Vertrauen einflößen.

Der erste Trainingstag: Morgendämmerung und Muskelkater

Der nächste Morgen beginnt früh – und hart. Um 7:15 Uhr startet die erste Einheit mit Kräftigungsübungen, die sich gewaschen haben. 45 Minuten lang fordern wir unsere Muskeln heraus, bevor es um 10 Uhr mit einem Laufprogramm weitergeht. Die Koordinationsleiter wird unser treuer Begleiter, während wir in Gruppen arbeiten. Die eine Gruppe übt Tempowechsel auf der Laufbahn, während die andere mit „Reivo-Bändern“ arbeitet. Diese kleinen Folterinstrumente sollen unsere Sprintfähigkeit verbessern – und das spüren wir. Besonders in den Oberschenkeln, die schon nach wenigen Minuten brennen.

Von Schubkarren und Huckepack-Staffeln

Nach all der Anstrengung gönnen wir uns ein wenig Spaß – und zwar in Form von Schubkarrenrennen und Huckepack-Staffeln. Der Platz hallt wider von Lachen, vor allem, als ein Team spektakulär zusammenbricht. Schadenfreude? Natürlich, aber die wohlwollende Art. Denn eines ist klar: Im Laufe des Trainingslagers wird es jede von uns mal erwischen. Frau muss schließlich auch über sich selbst lachen können.

Völkerball ohne Sieger

Zum Ausklang des Vormittags verzichten wir auf das übliche Auslaufen und entscheiden uns stattdessen für eine Runde Völkerball. Ohne Sieger zwar, aber mit umso mehr Spaß. Nachmittags steht dann endlich der Ball im Mittelpunkt. Handball-Kopfball, ein Spiel auf sechs Toren und ein abschließendes Match runden den ersten Trainingstag ab. Trotz der anfänglichen Strapazen sind wir uns einig: Unsere Laune und der Teamspirit lassen sich von nichts und niemandem trüben.

Ausblick auf die Woche

Was uns in den nächsten Tagen erwartet? Noch mehr harte Einheiten, viel Schweiß und bestimmt auch der ein oder andere Muskelkater. Doch wir sind bereit, uns durchzubeißen. Schließlich wissen wir: Am Ende eines solchen Trainingslagers ist man nicht nur körperlich fitter, sondern auch als Team stärker zusammengewachsen. Und wenn die ersten Spiele der neuen Saison anstehen, werden wir die Früchte dieser Woche ernten.

Fazit: Ein holpriger Start mit viel Potenzial

Ein Trainingslager ist nie einfach, vor allem nicht, wenn der Start von Pannen geprägt ist. Doch genau diese Momente machen es besonders. Sie schweißen zusammen, fordern uns heraus und zeigen uns, wie wichtig es ist, auch unter widrigen Umständen den Kopf oben zu behalten. Mit diesem Team und der richtigen Portion Humor wird diese Woche ein voller Erfolg – da bin ich mir sicher.

Bis morgen, eure Sandra Deilmann

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