Starke Männer leben länger - wie wichtig Sport & Fitness für ein gesundes Leben sind

Starke Männer leben länger - wie wichtig Sport & Fitness für ein gesundes Leben sind

Bild von Harry McDowall auf Pixabay

Ein gesundes Leben beginnt nicht nur im Kopf, sondern auch in den Muskeln. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Bewegung und Sport eine tragende Rolle für unsere Gesundheit spielen. Doch eine aktuelle Studie zeigt: Es sind nicht nur die Ausdauer-Champions, die von einem längeren Leben profitieren, sondern vor allem jene Männer, die ihre Muskeln regelmäßig stählen. Und ja, Frauen können sich hier entspannt zurücklehnen – die Ergebnisse dürften für sie ähnlich gelten. Willkommen in der Welt, in der Krafttraining nicht nur für den Strandbody, sondern auch für die Lebensverlängerung verantwortlich ist.

Warum Muskeln über Leben und Tod entscheiden

Eine fast 19 Jahre dauernde Untersuchung mit knapp 8.800 Männern zwischen 20 und 80 Jahren hat es wissenschaftlich bestätigt: Wer stärker ist, lebt länger. Klingt nach einem Slogan aus einem Fitnessstudio, ist aber pure Wissenschaft. Männer mit höherer Muskelkraft haben eine bis zu 50 % niedrigere Sterblichkeit im Vergleich zu ihren schmächtigen Geschlechtsgenossen. Selbst das ein oder andere Kilo zu viel auf den Rippen wird durch starke Muskeln wieder wettgemacht. Man könnte also sagen: Krafttraining ist das Gesundheitskonto, das niemals ins Minus geht.

Das Zusammenspiel von Muskeln und Kreislauf

Natürlich reicht es nicht, wenn man nur im Fitnessstudio Gewichte stemmt, während das Herz-Kreislauf-System faul auf der Couch liegt. Die Kombination macht den Unterschied: Eine starke Muskulatur und ein fittes Kreislaufsystem senken die Sterblichkeit um beeindruckende 60 %. Diese doppelte Gesundheitsstrategie minimiert das Risiko tödlicher Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und verbessert die allgemeine Lebensqualität. Die Botschaft ist klar: Wer länger leben will, sollte nicht nur joggen, sondern auch pumpen.

Das große Missverständnis um Kreislauftraining

Lange Zeit galten Joggen, Radfahren und Schwimmen als die heiligen Grale der Fitnesswelt. Doch allein auf Ausdauertraining zu setzen, greift zu kurz. Kreislauftraining mag gut für das Herz sein, aber ohne die ergänzende Kraft aus der Muskulatur bleibt das Konzept unvollständig. Es ist, als würde man ein Auto mit einem tollen Motor, aber ohne Reifen fahren. Es funktioniert einfach nicht. Deshalb plädieren Experten wie Prof. Martin Halle für eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining – der goldene Weg zu einem längeren und gesünderen Leben.

Muskeltraining: Ein Allrounder für die Gesundheit

Die Vorteile des Krafttrainings gehen weit über die Lebenserwartung hinaus. Es stärkt nicht nur die Muskeln, sondern auch die Knochen, was besonders im Alter wichtig ist, um Osteoporose vorzubeugen. Zudem verbessert es die Haltung, reduziert Rückenschmerzen und hilft bei der Gewichtsregulierung, indem es den Grundumsatz erhöht. Und wer hätte gedacht, dass gut trainierte Muskeln auch das Immunsystem pushen? Sie fördern die Produktion von Myokinen – kleinen Proteinen, die entzündungshemmend wirken und das Risiko für chronische Krankheiten verringern.

Keine Ausreden mehr: Krafttraining ist für jeden geeignet

„Aber ich bin doch kein Bodybuilder!“ mag das erste Argument sein, das einem in den Sinn kommt. Doch keine Sorge: Man muss nicht aussehen wie Arnold Schwarzenegger in seinen besten Tagen, um von den Vorteilen des Krafttrainings zu profitieren. Schon zwei bis drei Einheiten pro Woche reichen aus, um die Muskelkraft nachhaltig zu verbessern. Das Training kann individuell angepasst werden, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Geräte, freie Gewichte oder Eigengewichtsübungen – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos.

Auch im hohen Alter noch stark bleiben

Einer der häufigsten Irrtümer ist, dass Krafttraining nur etwas für die Jugend ist. Dabei ist es gerade im Alter besonders wichtig. Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper, Muskelmasse abzubauen– ein Prozess, der als Sarkopenie bekannt ist. Dieser Abbau kann jedoch durch gezieltes Training verlangsamt oder sogar gestoppt werden. Studien zeigen, dass selbst Menschen über 70 noch signifikante Fortschritte machen können. Es ist nie zu spät, anzufangen. Schließlich hat niemand gesagt, dass der Rollator Pflicht ist.

Mehr als nur Muskeln: Die psychologischen Effekte

Krafttraining hat nicht nur physische, sondern auch psychische Vorteile. Es verbessert die Stimmung, reduziert Stress und stärkt das Selbstbewusstsein. Wer regelmäßig trainiert, fühlt sich leistungsfähiger und energischer. Die Endorphine, die dabei freigesetzt werden, machen glücklich und helfen, Depressionen vorzubeugen. Es ist also nicht nur ein Training für den Körper, sondern auch für den Geist – eine Art natürliche Therapie mit Langzeitwirkung.

Ein Plädoyer für mehr Kraft in Fitnessprogrammen

Die meisten Fitnessprogramme konzentrieren sich noch immer hauptsächlich auf Ausdauertraining. Doch die Wissenschaft ist sich einig: Das reicht nicht aus. Krafttraining sollte in jedem Gesundheits- und Fitnessplan einen festen Platz haben. Wellness- und Fitnesszentren könnten hier Vorreiter sein, indem sie gezielte Angebote für Krafttraining entwickeln – von Gruppenstunden bis hin zu personalisierten Trainingsplänen. Auch Unternehmen könnten profitieren, indem sie ihren Mitarbeitern Zugang zu solchen Programmen ermöglichen. Denn ein fitter Mitarbeiter ist auch ein produktiver Mitarbeiter.

Muskeln sind die beste Altersvorsorge

Die Wissenschaft spricht eine klare Sprache: Wer länger leben und gesünder altern möchte, sollte regelmäßig Krafttraining betreiben. Es stärkt nicht nur die Muskeln, sondern auch das Herz, die Knochen und das Immunsystem. In Kombination mit Ausdauertraining entsteht ein unschlagbares Duo für ein langes, aktives Leben. Es ist an der Zeit, das verstaubte Bild von "Krafttraining im Alter"  abzulegen und es als das zu sehen, was es wirklich ist: eine essenzielle Säule der Gesundheitsvorsorge. Also, ran an die Gewichte – Ihr Körper wird es Ihnen danken!  

Grundlage für diesen Text war eine Mail von "Internisten im Netz"

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