Mit einer Bestleistung von 4,58 Meter gehört Kristina Gadschiew zu den besten deutschen Stabhochspringerinnen. Der 10. Platz bei den Weltmeisterschaften, der 5. Platz bei der Hallen-EM, jeweils im vergangenen Jahr erzielt, und zwei Medaillen bei den Weltmeisterschaften der Studenten, der Universade, gehören zu den größten Erfolgen der 25-Jährigen Lehramtsstudentin. Wie sie es schafft, erfolgreich in der Weltelite in einer der anspruchsvollsten olympischen Disziplinen mitzumischen, verrät sie fitness.com im Interview. Stabhochspringer sind quasi die Alleskönner des Sports!
Fitness.com: Sie waren gerade bei der Hallen-WM in Doha, danach Trainingslager in Südafrika. Offiziell studieren Sie. Aber ist Stabhochsprung derzeit nicht eigentlich Ihr Beruf?
Kristina Gadschiew: Eine sehr gute Frage muss ich dazu sagen. Es ist nicht sehr einfach, den Leistungssport und das Studium unter einen Hut zu bekommen. Die TU Kaiserslautern gehört jedoch zu den Hochschulen des Spitzensports und somit kann ich mein Studium etwas flexibler gestalten. Momentan konzentriere ich mich aber mehr auf den Stabhochsprung und belege nicht so viele Vorlesungen.
Fitness.com: Wie oft trainieren Sie in der Woche? Und was genau?
Gadschiew: Ich trainiere acht- bis zehnmal in der Woche. Das Training setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen: Krafttraining, Techniktraining, Koordinationstraining, Turnen, Sprung- und Lauftraining. Damit werden alle Bereiche des Körpers abgedeckt. Ich glaube es gibt keinen Körperteil, der dabei nicht trainiert wird. Typische Übungen, sind natürlich die Übungen mit dem Stab und eine weitere spezielle Übung nennt sich „Aufrollbewegung“.
Fitness.com: Wenn Sie mal so gar keine Lust auf Training haben und lieber faulenzen würden, wie motivieren Sie sich?
Gadschiew: Das ist ganz einfach, ich versuch dann an mein Ziel zu denken, mach meinen I-Pod an und dann läuft es fast von alleine! Die Musik motiviert mich sehr!
Fitness.com: Als Leistungssportlerin müssen Sie sicher sehr auf Ihre Ernährung achten. Und wie sieht es mit Feiern und Alkohol aus?
Gadschiew: Es stimmt schon: Manche müssen mehr, die anderen weniger auf ihre Ernährung achten! Ich gehöre leider zu den Menschen, die mehr drauf achten müssen. Eigentlich darf man alles essen was man möchte, es kommt aber auf die Menge an! Ich persönlich versuche, mich kohlenhydratarm zu ernähren, außer beim Frühstück! Ansonsten versuche ich, so gut es geht auf Kohlenhydrate zu verzichten. Das ist gar nicht so einfach. Und zum Thema Alkohol: Es reizt mich nicht, viel zu trinken. Ab und zu ein Cocktail, aber eher selten.
Fitness.com: Stabhochsprung ist sicher die anspruchsvollste Disziplin der Leichtathletik. Welche Talente muss man haben, um zu springen. Wann fängt man damit an?
Gadschiew: Ich habe mit zwölf Jahren mit Leichtathletik angefangen und mit 14 Jahren mit dem Stabhochsprung, was eigentlich schon ein wenig spät ist. Stabhochsprung ist eine sehr anspruchsvolle Disziplin und deswegen ist es schwer, diese in einem fortgeschrittenen Alter noch zu lernen. Wobei eher der Kopf die größere Barriere darstellt und nicht das Erlernen der technischen Fähigkeiten. Deswegen sollte man im Jugendalter entweder turnen oder leichtathletische Fähigkeiten besitzen, um diese Sportart ausüben zu können. Des Weiteren sollte man die Fertigkeiten Schnelligkeit, Kraft und koordinative Fähigkeiten besitzen. Aber zu den wichtigsten Punkten zählen für mich der Wille und der Ehrgeiz!
Fitness.com: So richtig ist Ihnen der Durchbruch erst 2007 bei den Deutschen Meisterschaften gelungen. Sind Sie eher eine Spätzünderin?
Gadschiew: Ich bin wirklich eine Spätzünderin! Das liegt aber auch daran, dass ich mir zwischen meinem 18. und 20. Lebensjahr eine Pause gegönnt habe und so musste alles vom neuen aufgebaut werden. Und das braucht nun mal Zeit. Von nix kommt eben nix!
Fitness.com: Außer Leichtathletik: Mit welchen Sportarten halten Sie sich sonst noch fit?
Gadschiew: Wenn ich Zeit finde, spiele ich sehr gerne Beachvolleyball!
Fitness.com: Wie sieht bei einer Leistungssportlerin wie Ihnen der Urlaub aus?
Gadschiew: Wenn ich Urlaub mache, dann liege ich einfach am Strand und erhole mich. Das sollte sich wirklich jeder mal gönnen. Wenn der Strand aber einen Beachvolleyballplatz hat, liege ich nicht lange da! Das gehört für mich auch zur Entspannung: Sport nur zum Spaß gehört bei mir zum Urlaub dazu!
Fitness.com: Was kommt nach der Sportkarriere? Denken Sie, Sie werden weiter viel Sport treiben oder nur noch ab und an joggen?
Gadschiew: Das weiß ich nicht so genau, aber ich kann mir ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Deswegen glaube ich schon, dass ich mich weiterhin sportlich betätigen werde!
Kristina Gadschiew
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