Sonniger Sommerurlaub im Schnee: Saas-Fee in der Schweiz

Sonniger Sommerurlaub im Schnee: Saas-Fee in der Schweiz

Bild von David Noe auf Pixabay

Wandern und Mountainbiken, Skifahren und Snowboarden - das ganze Jahr über!


Warum einen Sommerurlaub in der Schweiz buchen und keines der vielen verführerischen Billigflugangebote der verschiedenen  Reiseveranstalter wahrnehmen?



Die Urlaubszeit, so sagt man ist die schönste Zeit des Jahres.


Verbunden mit unwiederbringlichen Erinnerungen, von denen man noch lange zehren kann. Mit neu gewonnen Kräften, durch die man den anschließenden Arbeitsalltag mit neuem Schwung spielend bewältigt. Um hier kein Risiko einzugehen, um überfüllte Strände und verpfuschten Urlaub (man denke an die vielen Horror-Reportagen im TV) zu vermeiden, bevorzuge ich Urlaub grundsätzlich im nördlichen Europa.



Meine Wahl fiel dieses Mal auf die Schweizer Alpen:


Saas-Fee und Zermatt sind die beiden bekanntesten Skigebiete im Kanton Wallis in der Schweiz. Das Wallis liegt im südöstlichen Teil der Schweiz, grenzt sowohl an Frankreich als auch an Italien an. Von Deutschland aus hat sich seit der Fertigstellung des neuen Lötschbergtunnels die Anfahrtszeit noch einmal deutlich reduziert, so dass das Wallis von den meisten südlichen deutschen Städten wie Karlsruhe, Stuttgart oder München in 4 1/2 bis 5 1/2 Stunden zu erreichen ist.

Witziger Weise konfrontierte mich mein Navigationssystem mit der Frage, ob ich die kürzere Strecke inklusive Fährverbindung (das Navi zeigte ein Schiff und Wellen) nehmen möchte oder nicht. Die Anreise mit dem Zug ist ebenfalls möglich. Ankunftsbahnhof ist Visp, von dem aus es mit dem gelben Postbus bis nach Saas-Fee geht.



Viele Wege führen nach Rom ... und alle nach Saas-Fee:


Geografie gehört nicht zu meinen Stärken, so dass ich davon ausging, dass mich die Strecke über irgendeinen See führen und ich meinen Wagen auf einer Fähre unterbringen würde. Dann erreichte ich die "Verladestation" und man erklärte mir, dass es sich um eine Eisenbahnfähre handelt und man über eine Brücke direkt auf einen Verladezug "auffährt". Der Lötschbergtunnel hat eine Länge von 35 Km und die Fahrt in absoluter Dunkelheit dauert 15 Minuten. Man erspart sich durch die Nutzung der Fähre etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit, da man so nicht den Bogen über die Französische Schweiz nimmt. Leider muss ich sagen. Denn auf der Rückfahrt nahm ich diesen Weg und genoss die herrliche Landschaft der Französischen Schweiz. Den Genfer See mit einem Blick auf Lausanne, die Weinberge und mittelalterliche Kirchen. Wer Zeit hat, dem sei diese Strecke zu empfehlen.



Saas-Fee im Wallis liegt auf 1800 m


Vielleicht durch diese Höhe oder durch die südliche Lage bedingt verfügt das Hochplateau von Saas-Fee über ein relativ trockenes Klima mit wenig Regen und viel Sonne. Saas-Fee ist autofrei. So konnte ich vom ersten Tag an puren und beständigen Sonnenschein genießen.



Urlaub in Saas-Fee: Ökologisch sinnvoll


Man parkt seinen Wagen sonnengeschützt in einem groß dimensionierten Parkhaus und wird von seinem Hotel mit einem Elektrotaxi abgeholt. Sämtliche Aktivitäten während des Aufenthaltes können mit einem "ökologisch guten Gewissen" stattfinden, da sich Saas-Fee bereits seit 1951 in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit engagiert. Viele Hotels beziehen Ökostrom, ein Großteil der Elektrizität der Schweiz beruht sowieso auf Wasserkraft. Alle Hausbesitzer haben ihre Kamine mit Feinstaubfiltern ausgestattet, Saas-Fee ist seit 2009 feinstaubfrei!



18 mehr als 4000 Meter hohe Berge umschließen das Saastal


Mit gutem und festem Schuhwerk ausgestattet kann man über viele schmale Wanderwege das Tal umwandern. Im Gegensatz zu vielen Walkingtouren zu Hause vergisst man selbst beim ständigen Bergauf die Anstrengungen. Die meisten Strecken verlaufen über 2-3 Stunden, so dass sie für jeden "Leichtgeübten" gut und entspannt zu bewältigen sind. Die "ganz Guten" können sich den Höhenweg Balfrin nach Grächen auf die To-Do-Liste setzen. Man ist etwa 7 Stunden unterwegs und sollte außerdem schwindelfrei sein.

Viele der Hotels in Saas-Fee bieten zudem Mountain Bikes  und E-Bikes kostenfrei an. Wer im Sommer also nicht (nur) zum Skifahren und Snowboarden nach Saas-Fee kommt, findet für typische Sommersportarten ideale Gegebenheiten vor. Viele Bergbahnen (zumeist Seilbahnen) sind auch im Sommer in Betrieb. Man kann so entweder zum Relaxen ganz entspannt die Bergaussicht genießen oder ab der jeweiligen Bergstation der Bergbahn Wanderungen unternehmen, mit erholsamen Zwischenstopps in meist vorhandenen, bewirteten Hütten.

Und wem diese Freizeit-Attraktionen und Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen noch nicht ausreichen, hier ein weiterer Grund meines Aufenthaltes in diesem Schweizer Sommer- und Wintersportort:

Seit mehreren Jahren wohne ich in einem deutschen Wintersportgebiet an der Schwarzwaldhochstraße. Voriges Jahr fand ich endlich einen Skilehrer, der mir mit viel Galgenhumor und einer höllischen Geduld (er ist so geduldig wie mein besagtes Navi im Auto, wenn ich mich des Öfteren verfahre), er am Rande der Gleichmut, ich am Rande der Verzweiflung, eine recht passable Snowboardtechnik beibrachte und mich für diese Sportart begeisterte.



Der Gletscher  Mittelalallin - Saas Fee


 hier möglich seinem Wintersport auch im Sommer zu frönen. Es wundert wirklich niemand, wenn man mitten im Sommer bei 30 Grad im Ortskern auf Skifahrer und Snowboarder "in voller Montur" und mit Skiern oder dem Snowboard geschultert begegnet. Ziel dieser exotisch anmutenden Wanderer ist die Talstation des Alpin Express , der mit zweimaliges Umsteigen ( zweimal Luft-Seilbahn und anschließend mit der höchstgelegenen Metro der Welt, der Metro Alpin, einer unterirdischen Standseilbahn) die Bergstation Mittel- Allalin auf 3500 m erreicht.

Den ganzen Sommer kann man hier unterhalb des 4027 m hohen Gipfels des Allalin Skifahren und Snowboarden.



3. Skilifte sind auf dem Mittel-Allalin im Sommer im Betrieb


Sie versprechen vorab  bei herrlichem Sonnenschein ungetrübten Fahrspaß im Schnee. Die meisten Sportler und Gäste kommen aus der Schweiz und Deutschland, ich traf aber auch Österreicher, Engländer und Amerikaner. Während im Winter das Publikum altersmäßig sehr gemischt ist, findet man im Sommer zumindest auf dem Gletscher eher die jüngere Generation. Entsprechend locker und kumpanenhaft deshalb auch die Atmosphäre. Man kommt rasch ins Gespräch, tauscht Fahrer- und Streckentipps aus und trifft neben den Urlaubsgästen auch Hotelmitarbeiter, die hier oben ihre Freizeit genießen.



Der frühe Vogel frißt den Wurm: Den Gipfel erklimmen!


Es ist allerdings ratsam, früh aufzustehen und bereits ab 7.00 Uhr morgens vor Ort zu sein, da auf Grund der Wetterlage-  manchmal - am frühen Nachmittag die Skilifte ihren Betrieb einstellen.

Wem 3500 m noch nicht genug sind, der kann eine geführte Bergsteigertour zum Allalinhorn buchen, eine moderat schwierige Strecke mit einer Länge von ca 20 km. Eine als leicht eingestufte Bergtour mit ca 6,5 km Länge  zur Mischabelhütte, eine moderate Strecke zum Nadelhorn mit 7 km,  und - nur für Bergsteig-Experten - zum eigentlichen Allalin-Gipfel mit ca 14 km sind oft empfohlene Kletterrouten. Infos darüber im Berführer-Büro auf dem zentralen Platz vor der Kirche in Saas Fee.

Tipp: Ich schätze fast alle von Euch haben bereits Filmaufnahmen von Saas-Fee gesehen, ohne dass sie es wussten:  "Last Christmas" mit George Michael wurde 1984 in einem Chalet bei Saas-Fee gedreht!

Schaut Euch die vielen Fotos in der Galerie an. Ich hoffe es gefällt!

Ansonsten kann ich für weitere Informationen, zB für die richtige Unterkunft gerne das Touristikbüro von Saas-Fee empfehlen. Unglaublich motivierte Mitarbeiter helfen spontan dabei, den richtigen Urlaub mit Ihnen zu planen. Tel: +41 27958 18 58

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